Frankfurt: Neubau für Frankfurt Cancer Institute

Wissenschaftsrat gibt Förderempfehlung für Gebäude am Campus Niederrad

Frankfurt am Main – Frankfurter Forscher wollen neue Wege in der translationalen Krebsforschung gehen und haben hierfür den Bau eines hochmodernen Institutes am Campus Niederrad beantragt. Nun hat der Wissenschaftsrat die Förderung dieses Neubaus empfohlen. Gemeinsam werden das Land Hessen und der Bund sowie die Deutsche Krebshilfe die Baukosten von rund 73,4 Mio € tragen, wie einer entsprechenden Presseerklärung der Fördergeber zu entnehmen war.

„Mit dem FCI entsteht ein international weit sichtbares Zentrum, das der langjährigen und bewährten Kooperation zwischen der Goethe-Universität, dem Georg-Speyer-Haus und dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung auch eine eigene bauliche Gestalt gibt“, betont Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität. „Frankfurt und die Goethe-Universität mit ihren Partnern gewinnen damit auf diesem wichtigen Forschungsfeld exzellente Arbeitsbedingungen.“ Geplant sei zudem eine enge Kooperation mit anderen strategisch wichtigen Partner in der Region, wie dem Paul-Ehrlich-Institut und dem Max-Planck-Institut für Herz und Lungenforschung.

Das Frankfurt Cancer Institute (FCI) entstand als gemeinsame Initiative von Krebsforschern verschiedener wissenschaftlicher und klinischer Disziplinen an der Goethe-Universität und am Georg-Speyer-Haus. „Hier werden wir endlich die enge Zusammenarbeit zwischen Grundlagen- und klinischen Forschern unter einem Dach realisieren können und so durch eine effiziente Bündelung der komplementären Expertisen und der Schaffung einer gemeinsamen Infrastruktur Projekte bearbeiten, von denen Patienten direkt profitieren. Damit schließen wir eine große Lücke in der translationalen Krebsforschung“, erklärt GSH-Direktor Prof. Florian Greten, einer der Initiatoren. Neben ihm waren der Direktor der Medizinischen Klinik II, Prof. Hubert Serve, und der Direktor des Instituts für Biochemie II, Prof. Ivan Dikic, federführend an dem Konzept des Instituts beteiligt. „Wir sind ausgesprochen dankbar über die Unterstützung der Hessischen Landesregierung und der Deutschen Krebshilfe bei der Realisierung unserer Idee“ so Greten.

„Die Stärke des FCI liegt in den interdisziplinären Projektteams, die gemeinsam eine konkrete klinische Fragestellung bearbeiten und so bis ins molekulare Detail klären, warum z. B. bei manchen Patienten der Tumor resistent gegenüber einer Therapie wird, bei anderen jedoch nicht“, erläutert Prof. Hubert Serve die neue Art der Zusammenarbeit. „Erst das molekulare Verständnis ermöglicht uns, gezielt eingreifende Medikamente zu entwickeln, die dann wiederum in einer individuell abgestimmten Krebstherapie zum Einsatz kommen. Damit verbunden sind großartige Chancen für unseren Standort und unsere Patienten.“ Konsequent hat das Gründerteam in den vergangenen Jahren das Ziel verfolgt, die nach wie vor viel zu große Lücke zwischen Krankenbett und Laborbank zu schließen.

„Wir können im Kampf gegen Krebs nur erfolgreich sein, wenn wir Grundlagenwissenschaftler und Kliniker dafür gewinnen, Hand-in-Hand an der Entwicklung neuer Diagnostika und Therapeutika zu arbeiten. Mit dem FCI etablieren wir eine besondere Arbeitskultur, in der Wissenschaft und modernste Technologien zum Wohl des Patienten zusammenkommen“, kommentiert Prof. Ivan Dikic. Mit diesem Konzept ist das FCI bundesweit einzigartig, schafft attraktive neue Arbeitsplätze und trägt wesentlich zur onkologischen Profilschärfung der Goethe-Universität und der Rhein-Main-Region bei.

Das Gebäude wird auf einer Freifläche zwischen GSH und Universitätsklinikum entstehen und so auch räumlich eine Brücke schlagen zwischen den beteiligten Institutionen. Auf ca. 4.700 m2 Nutzfläche werden hier über hundert Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungsbereichen angesiedelt, außerdem werden zentrale, hochmoderne Geräteplattformen eingerichtet, um einer innovativen Art der translationalen Forschung nachzugehen. Oberstes Ziel wird immer sein, klinische Beobachtungen mechanistisch zu erklären und dadurch wieder neue Therapieansätze für die Patienten zu ermöglichen.