Mainz – Seit Juli 1997 ist in Mainz ein Rettungshubschrauber stationiert. 21 Jahre später wurde der Hubschrauber durch ein Modell neuesten Typs ersetzt. Am heutigen Mittwoch, 18.04.2018, wurde nach 100 Tagen Einsatz im Rettungsdienst Christoph 77 vorgestellt.

Von der Plattform auf dem Dach des Klinikums der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz hat man einen tollen Ausblick über Mainz und die Region. In 162 Meter Höhe ist der Intensivtransport- und Rettungshubschrauber stationiert. Im vergangenen Jahr hob er 1.325 mal ab.

Foto: Holger Knecht
Foto: Holger Knecht

Verletztenversorgung Hand in Hand

Universitäts-Professor Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin, begrüßte die Gäste, darunter Staatsminister im Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz und wies auf die Wichtigkeit des Themas Rettung hin. Er dankte den Organisationen und Rettungskräften (DRK, MHD, ASB, THW und Feuerwehren) für die Zusammenarbeit. Die Universitätsmedizin ist ein Zentrum der Maximalversorgung mit 57 Instituten. Dr. Pfeiffer sagte, dass die Rettungsmedizin einen ganz besonderen Wert habe. Mit dem neuen Rettungshubschrauber vom Typ H145 ist ein Generationenwechsel eingeläutet. „Wir sind stolz, dass er hier steht.“, so Dr. Pfeiffer.

8.500 Rettungshubschraubereinsätze pro Jahr

Innenminister Roger Lewentz dankte für die gute Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen und dem Land Rheinland-Pfalz. Im vergangenen Jahr sind die Rettungshubschrauber 8.500 mal alarmiert worden. Die Menschen unterscheiden beim Lärm zwischen den Flugzeugen, die in Frankfurt am Main starten und landen, und dem Rettungshubschrauber, so Minister Lewentz. Der ADAC wies darauf hin, dass durch den ummantelten Heckrotor eine geringere Lärmbelastung erreicht werde.

In einer Stadt wie Mainz sei die Notarztversorgung kein Problem, auf dem Land sei sie schwieriger. Im Landtag werde darüber diskutiert, ob und wie das hohe Niveau im Rettungswesen zu halten ist. Der zentrale Hubschrauber-Standort in Mainz sei die richtige Entscheidung. „Für die Menschen in Mainz und Rheinland-Pfalz ist heute ein guter Tag“.

Foto: Holger Knecht
Foto: Holger Knecht

Rettungshubschrauber modern, sicher und leistungsstark

Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung GmbH, verglich den Wechsel eindrucksvoll mit „vom Audi 100 zum A6.“. Der H145 ist sicherer geworden und lobte die Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Mainz. „Einen besseren Partner als eine Uniklinik kann man sich nicht vorstellen.“

Deutliche Worte fand er zum Thema „Ausschreibung im Rettungswesen“. „Es darf nicht das billigste Angebot im Vordergrund stehen, es zählt die optimale Versorgung des Patienten.“ Weiter erwähnte Frédéric Bruder die Kampagne „Helfer sind Tabu“, einer Initiative des DRK. Das Logo ist an den Seitenschiebetüren gut zu sehen.

Geld gut angelegt

Auch Alexander Wildberger, Geschäftsbereichleiter Pflege und Demografie der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, dankte allen Beteiligten. Das Geld sei im Rettungswesen gut angelegt.

Foto: Holger Knecht
Foto: Holger Knecht

Mit dem Rettungshubschrauber auf „Tuchfühlung“

Nach dem anschließenden Imbiss bestand die Möglichkeit, den Hubschrauber näher anzuschauen. Die Crew, bestehend aus Piloten, Notfallsanitäter und Notärzten, stand für Fragen zur Verfügung.

Technische Daten

Max. Abfluggewicht: ca. 3.700 kg, max. Kraftstoffmenge: 900 Liter, max. Reichweite Reichweite: 651 km, Triebwerke: Safran Arriel 2E
Die Haupt-Einsatzorte sind Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Bayern.