Landau: Bürgerehrung und Belobigung 2018 – Polizeivizepräsident Eberhard Weber zeichnet Bürger und Polizisten aus

Landau / Ludwigshafen – In diesem Jahr hat Polizeivizepräsident, Eberhard Weber, in einem feierlichen Rahmen öffentlich den Bürgerpreis des Polizeipräsidiums Rheinpfalz verliehen und besonders die Leistungen eines Mitarbeiters belobigt. Beim Festakt am Mittwoch, 11. April 2018, 15 Uhr, im Empfangssaal der Stadt Landau wurden 7 Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die sich im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Notlagen für andere Menschen eingesetzt, Schaden abgewehrt und dadurch Schlimmeres verhindert haben. Neben der Bürgerehrung belobigte Herr Weber einen Polizeibeamten.

Bürgerehrungen im Rahmen des Festakts

Foto: Holger Knecht
Foto: Holger Knecht

Geehrt wurden heute Sandrine Bejeau aus Ludwigshafen und Manfred Liebel aus Mutterstadt. Beide retteten eine Frau aus dem Rhein in Ludwigshafen. Am Sonntag, den 04. April 2017 gegen 14.15 Uhr, wurde der Polizeiinspektion Ludwigshafen 1 per Notruf gemeldet, dass von Passanten eine Frau aus dem Rhein gezogen wurde und diese einen Rettungswagen benötige, da sie kaum noch ansprechbar sei. Vor Ort konnte auf einem Kiesstrand unterhalb der Hannelore-Kohl-Promenade eine Frau reglos am Boden angetroffen werden. Die Frau, die zuvor eine hohe Dosis an Medikamenten zu sich genommen hatte, wurde von Frau Bejeau und Herrn Liebel aus dem Rhein gezogen und dadurch vor dem Ertrinken gerettet. Zuvor war ein Versuch der im Wasser treibenden Frau einen Ast zu reichen, an dem sie sich festhalten konnte, gescheitert. Die Frau wurde anschließend durch Rettungskräfte versorgt und ins Krankenhaus verbracht. Durch das vorbildliche und engagierte Einschreiten konnte die Frau vor dem Ertrinken gerettet werden.

Foto: Holger Knecht
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Gregor Jakubik aus Mannheim rettete am 17. August 2017 einen Mann aus einem PKW, der zuvor in einen See in Waldsee fuhr. Ein älterer Herr wollte auf seinem abschüssigen Grundstück am Wolfgangsee parken, wozu er über eine leichte Bodenerhebung fahren musste. Da dies beim ersten Versuch nicht gelang, gab er beim zweiten Mal so viel Gas, dass das Fahrzeug über die Erhebung und die anvisierte Parkbucht hinausschoss und im See landete. Beim Versuch das sinkende Fahrzeug zu verlassen blieb der Senior mit einen Fuß am Lenkrad hängen. Herr Jakubik hatte in diesem Moment Freunde zu Besuch, als er einen zu dieser Zeit für ihn noch nicht einzuordnenden Lärm vernahm. Kurz darauf hörte Herr Jakubik schon die Rufe seiner Tochter und deren Freundin, dass ein Auto ins Wasser gefahren sei, in welchem noch ein Mann saß. Herr Jakubik zögerte nicht und schwamm zu dem sinkenden Fahrzeug, aus welchem sich die Person schon teilweise durchs Fenster nach draußen schieben konnte, jedoch den Fuß unter dem Lenkrad verklemmt hatte. Herr Jakubik griff durch das offene Fenster und löste den Fuß, so dass sich der Rentner nun selbst retten und zum Ufer schwimmen konnte. Der PKW ist unmittelbar nach ihrer Rettungsaktion im See versunken und hätte den noch eingeklemmten Mann mit in die Tiefe gerissen.

Foto: Holger Knecht
Foto: Holger Knecht

Für das beherzte Eingreifen erhielten Wolfgang Gruler aus Trossingen sowie Leonhard Hiebl aus Schonstett die heutige Ehrung. Am Montag, den 28. September 2017 gegen 11.30 Uhr, war eine 22-jährige Frau zu Fuß auf einem Wirtschaftsweg in Bad Dürkheim unterwegs, als ihr ein Mann entgegenkam. Sie bemerkte, wie dieser sich hinter ihr umdrehte und folgte. Sie lief schneller und versuchte ihn abzuhängen. Der Mann lief aber ebenfalls schneller bis zu einer Stelle, an der der Wirtschaftsweg von der Straße aus nicht mehr einsehbar war. Dort umklammerte er sie und hielt ihr den Mund zu. Dann hob er sie hoch und sie fing an zu schreien. Durch die Schreie alarmiert, werden zwei Camper vom nahegelegenen Campingplatz auf die Situation aufmerksam. Herr Gruler war gerade dabei, sein Wohnmobil aufzubauen, als er die Schreie hörte. Zuerst verstand er die Worte nicht. Als ihm aber klar wurde, dass hier eine Frau um Hilfe schrie, rannte er zu ihr. Er sah, wie die Frau auf dem Boden lag – der Täter über ihr. Herr Gruler schrie den Täter an, der sofort von der Frau abließ und flüchtete. Dann kümmerte er sich kurz um das Opfer, rannte zurück, holte sein Fahrrad und nahm die Verfolgung des Täters auf. Währenddessen verfolgte bereits ein andere Camper, Herr Hiebl den Täter in Richtung Leistadt und blieb hinter ihm, bis die Polizei den Mann stellen konnte.

Foto: Holger Knecht
Foto: Holger Knecht

Rudi Schmidt und Jürgen Peller, beide aus Ludwigshafen, zeichneten sich durch das mutige Eingreifen während einer Messerattacke aus. Am Samstag, den 02. Dezember 2017, gegen 11 Uhr, kam es im Verkaufsraum eines Supermarktes in Ludwigshafen zu einem versuchten Mord. Eine Angestellte des Marktes befand sich gerade im Kundengespräch, als eine Frau unvermittelt mit einem Küchenmesser auf die Verkäuferin losging und mit einem Messer auf diese einstach. Sie verletzte mit ihrem Angriff die Angestellte nur oberflächlich und wollte daher erneut zustechen. Herr Schmidt und Herr Peller wurden Zeugen des Vorfalls und schritten sofort ein. Sie hielten die offensichtlich verwirrte Angreiferin fest und verhinderten weitere Angriffe auf die Verkäuferin. Beiden gelang es sogar das Messer zu entreißen und diese festzuhalten bis die Polizei eintraf. Durch das mutige Einschreiten retteten Herr Schmidt und Herr Peller der Verkäuferin vermutlich das Leben.

Belobigung eines Polizeibeamten

Foto: Holger Knecht
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Polizeikommissar Marcel Kübel der Polizeiinspektion Bad Bergzabern verfolgte am 25. Juli 2017, gegen 16:20 Uhr, einen Tatverdächtigen auf frischer Tat, der zuvor seine Ehefrau mit mehreren Messerstichen lebensgefährlichen verletzt hatte. Zuvor hatte Herr Kübel durch taktisch geschickte Kommunikation den Tatverdächtigen dazu bewegen können, den von ihm an der Hand mitgeführten vierjährigen Sohn loszulassen, wodurch dieser dem Einwirkungsbereich des Tatverdächtigen entzogen wurde. Anschließend brachte er den Tatverdächtigen zu Boden und nahm ihn fest. Durch die sofortige Festnahme und Trennung des Kindes vom Vater, konnte die Gefahrenlage endgültig bereinigt werden.


Infobox:

Die öffentliche Verleihung des Bürgerpreises des Polizeipräsidiums Rheinpfalz erfolgte nun zum fünften Mal. Die Ehrung ergänzt regional die landesweite Kampagne „Wer nichts tut, macht mit“.

Unser Ziel ist es, Menschen zu motivieren, bei Straftaten und Notfällen hinzuschauen, Hilfe zu rufen, sich um Opfer zu kümmern oder sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind unsere Partner für die öffentliche Sicherheit, als Nachbar, als Helfer in der Not oder als Zeuge einer Straftat.

Wie dies gelingt, haben die heute Geehrten eindrucksvoll gezeigt.