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Zu teure Immobilien gefährlich für die Stadtentwicklung (Foto: Pixabay)

Schriesheim – Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Immobilien immer teurer werden – ganz egal, ob es um die Mieten oder um die Preise für Eigenheime gegangen ist.

Kann man jedoch von einer Immobilienblase sprechen, die demnächst platzen wird? Noch sind sich die Experten uneinig. Einig sind sie sich jedoch, wenn es um die Entwicklung der Immobilien am deutschen Markt geht: Die Mieten werden immer teurer, die Wohnungen jedoch immer weniger. Zum Teil liegt das auch an ausländischen Investoren, die sich günstiges Geld und vorteilhafte Währungsschwankungen zunutze machen. Fakt ist: Steigen die Preise für Immobilien eklatant, so hat das natürlich fatale Auswirkungen auf die Entwicklung einer Stadt. Vor allem dann, wenn es sich um eine kleinere Stadt wie Schriesheim handelt. Das sind die Gründe, warum sich die Sozialdemokraten verstärkt für die Schaffung neuer Wohnungen in Schriesheim aussprechen. Ihr Plan? Das Volumen der Wohnraumförderung soll massiv erhöht werden. Die Pläne wurden erstmals im Zuge der Veranstaltungsreihe „Reden wir über…“ präsentiert. Mit dabei war Daniel Born, ein SPD-Politiker aus Schwetzingen.

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Zu teure Immobilien gefährlich für die Stadtentwicklung (Foto: Pixabay)

SPD fordert 300 Millionen statt 250 Millionen Euro

Rund 20 Gäste waren im Gasthaus „Goldener Hirsch“ anwesend, als Sebastian Cuny, Fraktionssprecher der SPD Schriesheim, die Zahlen zu der Wohnungsbaupolitik aus Stuttgart präsentierte.

„Wir wissen, dass die Situation extrem dramatisch ist. Wir, die SPD, will nun ein Förderprogramm in der Höhe von 300 Millionen Euro, um neue Wohnungen schaffen zu können“,

so Cuny. Aktuell beläuft sich das Förderprogramm der Landesregierung (Grün-Schwarz) bei 250 Millionen Euro – geht man jedoch nach den Ergebnissen der Studie von „Prognos“, so reicht die Summe aber nicht aus. Schlussendlich benötigt man bis zum Jahr 2020 rund 650.000 neue Wohnungen.

„Die regionalen Wohnungsengpässe werden immer dramatischer“,

so Daniel Born im Zuge der Veranstaltung. Vor allem auch, weil viele Wohnungen aus der sogenannten Mietpreisbindung herausfallen würden.

Schriesheim plant die Gründung einer gemeinnützigen Landesentwicklungsgesellschaft

Des Weiteren befürwortete Daniel Born auch die Gründung der gemeinnützigen Landesentwicklungsgesellschaft, die in weiterer Folge Grundstücke erwerben und entwickeln soll, sodass der eigene Wohnungsbestand gesichert werden könnte. Genau deshalb zeigte sich Born auch von der Schriesheimer-Idee begeistert: Erst vor kurzer Zeit wurde bekannt, dass die Schriesheimer Stadtverwaltung eine städtische Wohnungsbaugesellschaft gründen möchte – das könnte die aktuelle Situation, die in eine dramatische Richtung gehe, noch in andere Bahnen lenken.

„Natürlich bin ich sehr glücklich darüber, dass der Bürgermeister die Anregungen aus den Reihen der SPD sehr schnell aufgegriffen und zudem auch konkretisiert hat. Immobilien, die sich im kommunalen Besitz befinden, sind nämlich der Schlüssel, damit bezahlbares Wohnen auch umgesetzt werden kann“,

so Born. Schon im Zuge des Kommunalwahlkampfs 2014 sprach sich die SPD für diese Idee aus. Im Bereich Wohnbaukultur sorgte jedoch das geplante Mehrgenerationenhaus-Bauprojekt für Gesprächsstoff. Schlussendlich soll das Haus in der Ladenburger Nordstadt errichtet werden. Warum nicht in Schriesheim? Weil der Stadt fast kein Grund und kein Boden gehört. Das soll sich jedoch, so die Pläne der Politiker, demnächst ändern. Wohl auch deshalb, weil man nun erkannt hat, dass teure Immobilien immer eine Gefahr für die Stadtentwicklung darstellen.