Neidenfels: „Schikane” am Ortseingang Neidenfels soll Raser ausbremsen

LBM führt Versuch zur Geschwindigkeitsreduzierung auf B39 mittels Fahrbahnverengung durch

Die Fahrbahnverengung am östlichen Neidenfelser Ortsrand (Foto: André Faßbender)
Die Fahrbahnverengung am östlichen Neidenfelser Ortsrand (Foto: André Faßbender)

Neidenfels – Der Landesbetrieb Mobilität hat heute im Rahmen eines sechsmonatigen Versuches in Neidenfels Fahrbahnverengungen zur Geschwindigkeitsreduzierung aufgestellt. Hierbei sollen Erkenntnisse für eine spätere dauerhafte Lösung gewonnen werden.

Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die verdeckte Geschwindigkeitsmessung die zuvor durchgeführt wurde. Es wurde bei dieser Messung festgestellt, dass die ersten 85% der Fahrzeuge eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 70 km/h aufweisen und damit die zugelasse Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h überschreiten.

Die Engstelle (Foto: André Faßbender)
Die Engstelle (Foto: André Faßbender)

Die nun installierten Verengungen reduzieren die Fahrbahnbreite auf 3,80 m, was fast einer Halbierung der Fahrbahnbreite entspricht. Die Hindernisse stehen 20 m auseinander und sollen bezwecken, dass die Engstelle nur noch mit reduzierter Geschwindigkeit passiert werden kann.

Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf die teilweise umstritten Aktivitäten der „Initiative sichere Hauptstraße“, die z.B. mit Unterschriftenaktionen und im Gespräch mit den zuständigen Stellen auf das Problem der dauerhaften Geschwindigkeitsüberschreitung aufmerksam machten.

Verkehrsberuhigung? (Foto: André Faßbender)
Verkehrsberuhigung? (Foto: André Faßbender)

Die nun aufgebaute „Schikane“, die hoffentlich zu einer Reduzierung der Belastung für die Bewohner der Hauptstraße durch den Verkehr führt, trifft bei den Anwohnern in Neidenfels jedoch auch auf Kritik. So zweifeln einige Anwohner an der Effektivität der Maßnahme, da man doch noch schnell auf das Gas trete wenn man sieht, dass von der anderen Richtung ein weiteres Auto herannaht. Auch stößt der geringe Abstand und eine fehlende Vorfahrtregelung auf Kritik. So befürchten viele, dass bald das Gesetz des Stärkeren gelte und es zu Unfällen in der Schikane kommt, da beide Verkehrsteilnehmer das Recht als Erstes zu fahren für sich beanspruchen. Auch wird sich zeigen müssen, ob es durch das häufigere Bremsen und beschleunigen zu einer geringeren Lärm und Feinstaubbelastung führt. Es bleibt zu hoffen, dass durch die im Versuch gewonnen Erkenntnisse diese Schwachstellen noch erkannt werden und in der dauerhaften Version nicht mehr enthalten sind.

Der Artikel mit freundlicher Genehmigung des Autoren André Faßbender erschien zuerst bei www.mittelpfalz.de.