Grenzüberschreitende Vereinbarung zur Notfallversorgung im Bereich Südliche Weinstraße und Outre Fôret

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur grenzüberschreitenden Notfallversorgung im Bereich Südliche Weinstraße und Outre Fôret im Kreishaus: (sitzend v.l.n.r.) Geschäftsführer der Klinikum LD-SÜW GmbH Dr. Guido Gehendges, Direktorin der regionalen Gesundheitsbehörde Elsass Adeline Jenner, Direktor des Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter Wissembourg und des Centre Hospitalier de Haguenau Mathieu Rocher, Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH Bernd Fischer, (stehend v.l.n.r.) Bürgermeister der Stadt Landau Dr. Maximilian Ingenthron, Bürgermeister der Stadt Wissembourg Christian Gliech und Landrat des Landkreises SÜW Dietmar Seefeldt. (Foto: Kreisverwaltung Südliche Weinstraße)
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur grenzüberschreitenden Notfallversorgung im Bereich Südliche Weinstraße und Outre Fôret im Kreishaus: (sitzend v.l.n.r.) Geschäftsführer der Klinikum LD-SÜW GmbH Dr. Guido Gehendges, Direktorin der regionalen Gesundheitsbehörde Elsass Adeline Jenner, Direktor des Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter Wissembourg und des Centre Hospitalier de Haguenau Mathieu Rocher, Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH Bernd Fischer, (stehend v.l.n.r.) Bürgermeister der Stadt Landau Dr. Maximilian Ingenthron, Bürgermeister der Stadt Wissembourg Christian Gliech und Landrat des Landkreises SÜW Dietmar Seefeldt. (Foto: Kreisverwaltung Südliche Weinstraße)

Landau – Seit mehr als 60 Jahren ist die deutsch-französische Zusammenarbeit auf der Grundlage einer historischen Aussöhnung zweier Länder gewachsen. Deutschland und Frankreich verbindet eine beispielhafte Partnerschaft, die sich auch in vielfältigen gemeinsamen außenpolitischen Initiativen beider Länder ausdrückt. Auch in der Gesundheitspolitik besteht der große Wille einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und so ebneten unter anderem politische Rahmenvereinbarungen zwischen den Ländern in den frühen 2000er Jahren den Weg einer deutsch-französischen Partnerschaft mit dem Ziel, die medizinische Versorgung von Patienten in grenznahen Regionen zu verbessern und die Gesundheitspolitik gemeinsam voranzutreiben.

Der Wille einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit besteht seit 1990 in der Südpfalz von Deutschland sowie im Outre Fôret, der naturräumlichen Region im Norden des Elsass. Im Jahr 1995 wurde das grenzüberschreitende Engagement von den jungen Unternehmern des Landes Baden-Württemberg mit einem Preis ausgezeichnet. Herr Dr. Didier Bodot, Anästhesist im Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter Wissembourg und der Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH, Herr Bernd Fischer, nahmen gemeinsam in Saverne diese Auszeichnung entgegen.

Bereits im Jahr 2002 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Kreiskrankenhaus Südliche Weinstraße Bad Bergzabern, dem Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter Wissembourg und der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH unterzeichnet. Ziel dieser Kooperation war es, zum einen das Notarztwesen in der Südpfalz und somit auch eine in der Nacht besetzte notärztliche Versorgung sicherzustellen und zum anderen die Verbindung zwischen den Akteuren zu stärken. Mit dieser Vereinbarung wurde gewährleistet, dass das in Wissembourg gelegene Krankenhaus „Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter“ (CHIL) einen Notarzt und eine examinierte Pflegefachkraft für den arztbesetzten südpfälzischen Rettungsdienst werktags zur Verfügung stellt.

Die DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH organisiert auf der deutschen Seite den Rettungsdienst, der u.a. mit den Notärzten der Klinikum Landau-Südlichen Weinstraße GmbH die Notfallversorgung in dieser Region sicherstellt. Das CHIL organisiert auf der französischen Seite den notarztbesetzten Rettungsdienst „Service Mobile d’Urgence et la Réanimation“ (SMUR).

Um die Qualität der gemeinsamen notärztlichen Patientenversorgung weiter zu verbessern, wurde nun die Kooperationsvereinbarung mit der Klinikum Landau-Südlichen Weinstraße GmbH, der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH, dem Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter (CHIL) und der französischen Gesundheitsbehörde „L’Agence Régionale de Santé Grand Est“ überarbeitet, um diese weiter zu entwickeln. Die Vereinbarung regelt die Abläufe einer wechselseitigen Hilfeleistung und komplementären Unterstützung bei der medizinischen Notfallhilfe im Rahmen der Erstversorgung. Das in Wissembourg stationierte NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH wird werktags, ausgenommen Wochenfeiertage, von 19.30 Uhr bis 6.30 Uhr von einem französischen Notarzt besetzt.

Im Rahmen eines gemeinsamen Festaktes wurde am 13.03.2018 in der Kreisverwaltung Landau in der Pfalz diese Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Von deutscher Seite waren Herr Dietmar Seefeldt, Landrat des Landkreises Südliche Weinstraße, Herr Dr. Maximilian Ingenthron, Bürgermeister der Stadt Landau und Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Landau-Südlichen Weinstraße GmbH, Herr Dr. Guido Gehendges, Geschäftsführer der Klinikum Landau-Südlichen Weinstraße GmbH sowie Herr Bernd Fischer, Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH, vertreten.

Auf der französischen Seite nahmen Herr Christian Gliech, Bürgermeister von Wissembourg und Aufsichtsratsvorsitzender des Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter Wissembourg, Herr Christian Klipfel, Stadtrat von Soultz-sous-Forêts und Vertreter des Abgeordneten Herr Frédéric Reiss (Abgeordneter des Bezirks Bas-Rhin und Mitglied des Ausschusses für Kultur und Bildung), Frau Adeline Jenner, Direktorin der regionalen Gesundheitsbehörde Elsass (l‘ Agence régionale de Santé Alsace), Herr Mathieu Rocher, Direktor des Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter Wissembourg und des Centre Hospitalier de Haguenau, Frau Mélanie Viatoux, stellvertretende Direktorin des Centre Hospitalier Intercommunal de la Lauter Wissembourg, Herr Dominique Mayer, stellvertretender Direktor des Centre Hospitalier de Haguenau, Frau Dr. Claudine Remakel, Ärztin für Allgemein- und Notfallmedizin und Ärztlicher Dienst des SMUR, Frau Aurélie Boitel, Vertreterin des Eurodistrikts PAMINA sowie Herr Eddie Pradier und Frau Ansa Held vom TRISAN Euroinstitut an diesem gemeinsamen Festakt teil.

„In dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit liegt ein Potential, die jeweiligen Stärken einzusetzen und Synergien zu nutzen, um die notärztliche Versorgung in diesen Regionen sicherzustellen“, sind sich Landrat Dietmar Seefeldt, Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, Geschäftsführer Herr Dr. Guido Gehendges und Geschäftsführer Herr Bernd Fischer sicher.

Das Klinikum Landau-Südliche Weinstraße verfügt mit den Kliniken in Annweiler, Bad Bergzabern und Landau über insgesamt 445 Planbetten. Das medizinische Spektrum des Klinikums umfasst die Abteilungen Allgemein-und Viszeralchirurgie, Unfall-, Hand- und orthopädische Chirurgie, Innere Medizin mit Gastroenterologie, Diabetologie, Hepatologie, Kardiologie, Stroke Unit, Pneumologie, Palliativ- und Altersmedizin, Konservative Orthopädie, Anästhesie und Intensivmedizin, Frauenheilkunde, HNO-Heilkunde, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Urologie. Das Klinikum verfügt über ausgewiesene Versorgungsschwerpunkte in den Bereichen Gastroenterologie, Geriatrie, Kardiologie (24-Stunden Bereitschaftsdienst des Herzkatheterlabors), Palliativmedizin, Stroke Unit (Regionale Schlaganfalleinheit), Viszeralchirurgie und ist zudem ausgewiesenes Diabetologisches Zentrum und Lokales Traumazentrum. Jährlich werden im Klinikum Landau-Südliche Weinstraße ca. 15.000 stationäre und ca. 32.000 ambulante Patienten behandelt. Das Klinikum Landau-Südliche Weinstraße ist KTQ® zertifiziert.