Ludwigshafen: Wieder einmal fehlte den Eulen das Quäntchen Glück

David Schmidt gegen Füchse (Foto: Harry Reis)
David Schmidt gegen Füchse (Foto: Harry Reis)

Leipzig / Ludwigshafen – Die Sensation blieb aus. Statt dem erträumten Punktgewinn blieb Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen bei seinem Gastspiel beim SC DHfK Leipzig ohne Zähler. Mit 20:23 (10:9) musste sich die Mannschaft von Trainer Ben Matschke in einer auf Augenhöhe geführten Partie nach 60 Minuten geschlagen geben. Erfolgreichste Torschützen der Eulen waren in der Messestadt Spielmacher Alexander Feld und Linkshänder David Schmidt mit jeweils fünf Treffern.

Wieder einmal blieb der Aufwand unbelohnt. Mit einer starken Leistung überraschten die Eulen nur eine Woche nach der Niederlage gegen den Tabellennachbarn TVB 1898 Stuttgart beim Gastspiel in Leipzig. Von Beginn an bestimmten die Gäste aus der Pfalz die Partie und lagen meist in Front. Leipzig, zuletzt nach drei Niederlagen ein wenig unter Druck geraten, konnte meist den Vorsprung der Eulen ausgleichen und hielt die Partie somit bis zur Schlussphase offen. Einzig Alen Milosevic, der bullige Kreisläufer der Sachsen, gelang in der 28. Minute die bis zu diesem Zeitpunkt einzige Führung der Mannschaft von Michael Biegler. Auch deswegen, weil sich die Gäste im Spielaufbau mit viel Ruhe und Geduld ihre Chance suchten, ehe sie meist erfolgreich abschließen konnten. So lag die Mannschaft um Kapitän Gunnar Dietrich schon nach 12 Minuten mit 6:4 durch Patrik Hruscak und fünf Minuten später gar mit 8:5 durch Azat Valiullin klar vorne. Leipzig erhöhte den Druck. Zehn Minuten später glich Leipzig aus, als deren Torwart Jens Vortmann den Ball zum 8:8 in leere Tor der Eulen warf. Das brachte Ludwigshafen aber nicht aus dem Konzept. Zwar gelang Alen Milosevic die erste Führung der Messestädter, aber dann sorgten David Schmidt und erneut der starke Azat Valiullin noch für die verdiente 10:9-Pausenführung.

Nach der Pause hielten die Pfälzer dem Druck der Biegler-Sieben Stand und präsentierten sich keinesfalls als Nobody der Liga. Im Gegenteil: Die Matschke-Sieben fand stets die passende Antwort auf die Spielweise der Sachsen, die erstmals wieder auf Spielmacher Niklas Pieczkowski und Linkshänder Andreas Rojewski zurückgreifen konnten. In der lautstarken Arena hielt sich die Mannschaft eisern an den vorgegebenen Plan und kontrollierte auch die Partie. Gestützt von ihrem starken Torhüter Roko Peribonio schafften sie es nach dem 14:12, sich sogar auf 18:15 (46.) durch einen Siebenmeter von Pascal Durak abzusetzen. Dann schlug Alen Milosevic sowie gleich zweimal Andreas Rojewski zu und sorgten für den glücklichen 18:18-Ausgleich. Dabei haben die beiden Unparteiischen mit einer Reihe von Entscheidungen wieder einmal den Bundesliga-Aufsteiger klar benachteiligt –  nicht das erst Mal in dieser Saison. Dann sorgte der Ex-Leipziger Alexander Feld für die erneute Führung der Eulen, ehe dann die Messestädter nach einem Stürmerfoul von Azat Valiullin in Ballbesitz kamen und Peter Strosack nach einem Einläufer von der rechten Außenbahn zur 21:20-Führung traf. Zuvor traf Patrik Hrucsak aus dem rechten Rückraum nur den Pfosten, so dass die Gastgeber in Ballbesitz kamen. Bitter. Auch im nächsten Angriff als Gunnar Dietrich nach einem Zuspiel an Alexander Feld zu hart angegangen wurde, blieb der Pfiff der Unparteiischen ebenso aus. Im Gegenzug traf Lucas Krzikalla mit einem Gegenstoß zum 22:20 (59.). Als Denni Djozic von der linken Außen in den Schlusssekunden an Jens Vortmann scheiterte, nutzte Andreas Rojewski nochmals die Möglichkeit zur Ergebniskosmetik zum 23:20-Endstand.

„Kompliment an meine Jungs, sie haben heute 60 Minuten kämpferisch alles gegeben. Am Ende waren es wieder Winzigkeiten, die uns um den Lohn brachten“, sagte Trainer Ben Matschke. „Die Mannschaft lebt, sie hat gefightet, sie hätte sich heute einen Punkt verdient, es bitter für die Jungs. Wir werden nicht den Kopf in den Sand stecken. Die Mannschaft hat Charakter, das hat man auch heute wieder gesehen“, sagte Matschke. Dagegen war Andreas Rojewski am Ende einfach nur glücklich: „Der Druck war heute sehr groß, wir sind jetzt einfach nur froh, dass wir die Punkte geholt haben. Ludwigshafen hat uns bis zum Schluss alles abverlangt.“

Statistik:

SC DHfK Leipzig: Vortmann (2), Putera – Rojewski (5), Jurdzs, Krzikalla (1), Binder (1), Jahnke (1), Pieczkowski, Kunkel (4/3), Roschek, Weber (2/1), Rivesjö, Strosack (3), Remke, Meschke, Milosevic (4).

Eulen Ludwigshafen: Klier, Peribonio, Hanemann – Hruscak (2), Dietrich, Scholz (1), Heider, Feld (5), Falk, Durak (3/3), Bührer, Djozic, Valiullin (4), Schmidt (5).
Spielfilm: 3:3 (8.), 4:6 (12.), 5:8 (17.), 8:8 (27.) 9:10 (30.), 10:12 (36.), 12:14 (40.), 15:18 (46.), 18:18 (49.), 19:20 (53.), 21:20 (58.), 23:20 (60.).

Zeitstrafen : 4 – 6 – Rote Karte: Scholz (41.) – Siebenmeter: 6/4 – 3/3 – Beste Spieler: Rojewski, Vortmann – Feld, Schmidt, Peribonio – Zuschauer: 3271 – SR: Thöne/Zupanovic (Lilienfeld/Berlin).