Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.


Führungen durch die Gedenkstätte Liberale Synagoge

Die Gedenkstätte der Liberalen Synagoge auf dem Gelände des Klinikums ist regelmäßig mittwochs und sonntags von 11.30 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Schulklassen und Gruppen können den Erinnerungsort nach telefonischer Anmeldung unter 06151/13-3341 oder per E-Mail an kulturamt@darmstadt.de auch zu anderen Zeiten besuchen. Der Förderverein Liberale Synagoge e. V. bietet bis Ende des Jahres elf Führungen an. Jeweils um 14.30 Uhr führt Martin Frenzel durch die Gedenkstätte. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich: Freitag, 23. Februar, Sonntag, 25. März, Sonntag, 22. April, Sonntag, 27. Mai, Sonntag, 24. Juni, Sonntag, 23. September, Sonntag, 21. Oktober, Sonntag, 04. November, Samstag, 10. November, Sonntag, 11. November, Sonntag, 25. November Treffpunkt ist immer die Gedenkstätte; Zugang über Klinik-Eingang Bleichstraße (zwischen Neubau und Bleichstraße 19) .

Auf Wunsch bietet die Darmstädter Geschichtswerkstatt e. V. den Rundgang „Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus“ an. Dieser rund zweistündige Rundgang führt an Gedenkorte und erinnert an Ereignisse und Personen, die für Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus in Darmstadt exemplarisch sind. Die Stationen führen die Schreckenstaten des NS-Regimes und seiner Täter vor Augen, ebenso den Leidensweg der Opfer und den Mut der Wenigen, die Widerstand leisteten. Letzte Station des Rundgangs ist im Erinnerungsort Liberale Synagoge.

Treffpunkt ist beim Brunnen am Luisenplatz (Nordseite, vor dem Regierungspräsidium) Die Teilnahmegebühr beträgt 6 Euro (ermäßigt: 3 Euro) pro Person. Ein Begleitheft ist gegen 2,50 Euro Schutzgebühr erhältlich. Anmeldungen unter kulturamt@darmstadt.de.


Zoo Vivarium: Öffnungszeiten im März

Die Öffnungszeiten des Zoos Vivarium ändern sich von Donnerstag, 1. März, bis Samstag, 31. März. Darmstadts Tiergarten im Schnampelweg 5 hat dann täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, Kassenschluss ist um 17 Uhr.


Entscheidung der Fluglärmkommission zum Maßnahmenpaket Aktiver Schallschutz vertagt

„Hier wurde die Chance vertan, rasch zur Lärmentlastung zu kommen“: So kommentiert Barbara Akdeniz, Umweltdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, den Verlauf der Sitzung der Fluglärmkommission für den Flughafen Frankfurt Main am Mittwoch, 14. Februar 2018. Die Sitzung stand unter einem zentralen Thema: Präsentation des zweiten Maßnahmenpakets Aktiver Schallschutz, das am 26. Januar durch das Forum Flughafen und Region (FFR) vorgestellt worden war und nun in der Fluglärmkommission diskutiert werden sollte. Ein für Darmstadt zentraler Bestandteil des Maßnahmenpakets ist die mögliche Verlagerung der Abflugroute Amtix kurz, die das Potenzial hat, für den Darmstädter Norden eine signifikante Lärm-Entlastung mit sich zu bringen. Weil sich aber durch die Verlagerung auch eine Mehr- bzw. Neubelastung beispielsweise für Erzhausen ergäbe, sollte es hierzu ein Konsultationsverfahren geben.

Bei der Vorstellung in der Fluglärmkommission traf das Maßnahmenpaket allerdings auf ein sehr geteiltes Echo. Einige Mitglieder der Kommission wollten das Maßnahmenpaket nicht „positiv aufnehmen“, sondern nur „zur Kenntnis nehmen“, was einer Nichtempfehlung gleichkommt. Auch nach Vorstellung von Details des Konsultationsverfahrens konnte keine Einigkeit über die Umsetzung erzielt werden, daher wurde eine entsprechende Entscheidung vertagt.

„Leider wurde so die Möglichkeit vergeben, möglichst bald eine weitere Entlastung der Region durch aktiven Schallschutz zu erreichen“, kritisiert Akdeniz. „Auch unstrittige Maßnahmen mit eindeutiger Entlastungswirkung wie etwa die computerbasierte Unterstützung für möglichst lärmarmes Landen sind hierdurch nun blockiert. Zu den kontroversen Maßnahmen mit lärmverlagernder Wirkung sollte ja gerade durch das Konsultationsverfahren eine Möglichkeit geschaffen werden, diese Auswirkungen im Detail zu diskutieren, um eine fundierte Bewertungsgrundlage zu erhalten – diese Möglichkeit wird uns nun erst einmal verwehrt. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es besser ist, auch kontroverse Maßnahmen zu prüfen, anstatt nichts zu tun und damit überhaupt keine Entlastung zu schaffen.“

Der Vorstand der Fluglärmkommission will nun gemeinsam mit dem Forum Flughafen und Region über das weitere Vorgehen hinsichtlich des Maßnahmenpakets und des Konsultationsverfahrens beraten. Ohne positives Votum der Kommission wurden in der Vergangenheit keine aktiven Schallschutzmaßnahmen durch die zuständige Deutsche Flugsicherung eingeführt, daher ist eine Umsetzung des Maßnahmenpakets zumindest ausgesetzt. „Passiver Schallschutz reicht aber bei Weiten nicht aus“, betont Akdeniz. „Wir dürfen die wenigen Möglichkeiten, die den Kommunen im Rahmen des Aktiven Schallschutzes offenstehen, nicht aus der Hand geben und den Handlungsspielraum damit der Luftverkehrswirtschaft überlassen. Ich appelliere deshalb dringend an die Beteiligten, hier in einen konstruktiven Austausch über die Umsetzung des Maßnahmenpakets und des Konsultationsverfahrens zu kommen.“

Ein weiteres intensiv diskutiertes Thema der Sitzung war der vorgezogene Bau eines Flugsteigs für Billigfluggesellschaften. Über die Frage, ob dies vom Planfeststellungsbeschluss zum Flughafenausbau gedeckt ist, wurden auf der Sitzung Rechtsgutachten mit widersprüchlichen Ergebnissen vorgestellt. „Da der Flughafenausbau eigentlich der Sicherung der Umsteigefunktion und der Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen dienen sollte, ist unabhängig von der rechtlichen Bewertung ein weiterer Ausbau für Billigfluggesellschaften eindeutig abzulehnen. Die Tickets mögen zwar billig sein, die wahren Kosten tragen aber dann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Gesellschaften durch miserable Arbeitsbedingungen oder die Region durch mehr Fluglärm“, warnt Akdeniz. Die Entscheidung über den Bau liegt letzten Endes bei der Stadt Frankfurt, diese ist für das Genehmigungsverfahren beim Terminal 3 zuständig.

„Trotz den in der Sitzung deutlich gewordenen Meinungsverschiedenheiten verbindet die in der Fluglärmkommission vertretenen Kommunen aber mehr als sie trennt“, so Akdeniz. ,Deshalb bin ich zuversichtlich, dass in der weiteren Diskussion um das Maßnahmenpaket eine Einigung möglich ist, um so Entlastung für die Region zu erreichen.“


Konzept- und Medienkünstler Olaf Nicolai erhält den Wilhelm-Loth-Preis der Wissenschaftsstadt Darmstadt 2018

Der Wilhelm-Loth-Preis für 2018 wird dem Konzept- und Medienkünstler Olaf Nicolai zuerkannt. Dies hat jüngst der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt entschieden; er folgte damit dem Votum der Jury. Der Wilhelm-Loth-Preis ist der bedeutendste Kunstpreis, den die Stadt vergibt; er wird alle zwei Jahre verliehen, ist mit einem Preisgeld von 12 000 Euro dotiert und beinhaltet zudem eine Ausstellung der Werke des Preisträgers oder der Preisträgerin. Die Preisvergabe wird insgesamt mit 40 000 Euro durch die BS Kulturstiftung Darmstadt gefördert.

„Die Entscheidung für Olaf Nicolai reiht sich ein in die lange Tradition Darmstadts, sich immer wieder neu den aktuellen Fragestellungen der Kunst zuzuwenden und daraus ungewohnte, ja provozierende Blicke auf den Alltag unserer Lebenswelt zu gewinnen“, sagt Oberbürgermeister Jochen Partsch, der kraft Amtes der Jury des Loth-Preises angehört. „Die Ausstellung der Arbeiten Nicolais auf der Mathildenhöhe verspricht ein herausragendes Ereignis zu werden.“

Der 1962 in Halle geborene und heute in Berlin arbeitende Konzept- und Medienkünstler Olaf Nicolai zählt international zu den spannendsten und meistdiskutierten Gegenwartskünstlern. Mit seinen interdisziplinären künstlerischen Ansätzen stellt er die gewohnten Betrachtungsweisen unserer Alltagswelt immer wieder infrage und hebt damit bewusst die Grenze zwischen Kunst und Leben auf. Das Alltägliche in Nicolais Werk geht dabei einher mit der Auslotung des Verhältnisses zwischen Kunst und Musik, Körper, Zeit und Raum. Dabei schert er sich nicht um akademische Regeln, sondern rekombiniert seine Themen aus Naturwissenschaft, Architektur, Ästhetik, Ikonographie und Geschichte zu Objekten ganz unterschiedlicher Medien und Stellenwerte.

In der mehrteiligen, permanenten Wandarbeit „Le pigment de la lumière“, die er für die Innenräume der im Mai 2014 eröffneten neuen Bauhaus-Meisterhäuser von Gropius und Moholy- Nagy in Dessau entwickelt hat, oder in seinem aktuellen Klangkunstwerk mit dem Titel „In the woods there is a bird …“ für die Documenta 14 in Athen 2017 bezieht Nicolai sich außerdem wiederholt auf aktuelle politische und kulturelle Fragestellungen. Dieses häufig ortsspezifische, die historischen oder sozialen Gegebenheiten des Ausstellungsorts mit einbeziehende Werk, wird mit dem Wilhelm-Loth-Preis geehrt.

Der Preisverleihung am Samstag, 26. Mai 2018, folgt eine Ausstellung am Institut Mathildenhöhe Darmstadt im Frühjahr 2019 sowie eine ausstellungsbegleitende Publikation, die ebenfalls vom Institut Mathildenhöhe betreut wird.

Seit Jahresbeginn unterstützt die BS Kulturstiftung unter dem Vorstandsvorsitz von Ulrich Scheinert die Vergabe des Wilhelm-Loth-Preises der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die in zweijährigem Rhythmus verliehene Auszeichnung wird von der Stiftung zunächst bis 2028 gefördert.