Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Frankfurt-Thema: OB-Wahl: 376 Wahllokale, rund 4000 Wahlhelfer und 511.000 Wahlberechtigte

Wann es genau so weit sein wird, das lässt sich nicht exakt vorher sagen – aber es gibt Erfahrungswerte. Wahrscheinlich zwischen 20 und 21 Uhr wird Regina Fehler am Sonntag, 25. Februar, das vorläufige Ergebnis der OB-Wahl in Frankfurt am Main verkünden. Sie ist als Leiterin des Hauptamtes zugleich Wahlleiterin in Frankfurt. Die Wahlleiterin und ein engerer Kreis von rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und etwa 4000 Ehrenamtliche gewährleisten, dass die Abstimmung ordnungsgemäß abläuft. Dann liegen knapp neun Monate hinter dem Startschuss zu dem Urnengang. Diesen hatte die Stadtverordnetenversammlung am 1. Juni 2017 gegeben, als sie den Termin festsetzte. Inklusive Stichwahl veranschlagt die Stadt in ihrem Haushalt 1,4 Millionen Euro für die OB-Wahl.

„Ein gutes halbes Jahr“ hätten die Vorbereitung gedauert, erläutert Hans-Joachim Grochocki, Leiter der Geschäftsstelle Wahlen und Abstimmungen aus dem Bürgeramt. Damit alles klappt, müssen viele Rädchen reibungslos ineinander greifen. Wahllokale sind anzumieten und für den Wahlsonntag auszustatten. Bekanntmachungen wollen hergestellt sein und genügend Ehrenamtliche müssen bereit stehen. Dazu müssen Stimmzettel gedruckt und Wahlbenachrichtigungen verschickt werden. Auch wenn es sich für die Stadtverwaltung um einen „eingeübten Standardprozess handelt“ – wie Fehler erläutert, muss dieser präzise ablaufen und den Vorgaben des Kommunalwahlgesetzes, der Kommunalwahlordnung und der Hessischen Gemeindeordnung genügen. „Dabei muss die Verwaltung stets die Neutralität wahren“, unterstreicht Fehler.

Insgesamt 376 Wahllokale gibt es. Wählen darf, wer am Wahltag die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union hat, das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat und seit mindestens drei Monaten in Frankfurt mit Hauptwohnsitz gemeldet ist. Das sind etwa 511.000 Personen. Die Wahllokale haben bis 18 Uhr geöffnet. „Wer per Brief abstimmt, sollte beachten, dass das Prinzip ‚Datum des Poststempels entscheidet‘ hier nicht gilt, sagt Grochocki. Alle Stimmen müssen bis 18 Uhr eingegangen sein. Wer spät dran ist und nicht mehr die Post nutzen will, kann bis zu dieser Uhrzeit den vollständigen Wahlumschlag beim Wahlamt einwerfen. Dessen Geschäftsstellen befinden sich in der Zeil 3 in der Innenstadt sowie in der Dalbergstraße 14 in Höchst. Die Briefwahlen werden gleichzeitig mit den regulären Stimmzetteln ausgezählt und fließen direkt in das Ergebnis ein.

Stehen die Resultate der einzelnen Wahlbezirke fest, telefonieren die Wahlvorstände diese in den Römer. Dort laufen sie zusammen und ergeben später das Gesamtergebnis. Der bewährte Übertragungsweg verfügt in Zeiten von Datensabotage über einen entscheidenden Vorteil: Er kann nicht gehackt werden! Sollte am 25. Februar auf keinen der Kandidatinnen oder Kandidaten mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen entfallen, dann wird Regina Fehler am 11. März um eine ähnliche Zeit das vorläufige Ergebnis der Stichwahl verkünden.

Weitere Informationen zur OB-Wahl


Frankfurt-Thema: Der direkt gewählte Oberbürgermeister – gleich und doch hervorgehoben

Die wahlberechtigten Bürger in Frankfurt sind am Sonntag, 25. Februar, aufgerufen, die Oberbürgermeisterin oder den Oberbürgermeister zu wählen. Doch das war nicht immer so. Zum ersten Mal wählten die Frankfurter ihr Stadtoberhaupt direkt 1995. Davor bestimmte die Stadtverordnetenversammlung den Rathauschef. Wie ist es dazu gekommen und welche Rolle spielt der OB überhaupt?

Denn die Direktwahl gibt es in Hessen erst seit 1993. Zwei Jahre zuvor hatten die Bürger des Bundeslandes in einer Volksentscheidung den Vorschlag des damaligen Ministerpräsidenten und früheren Frankfurter Oberbürgermeisters Walter Wallmann angenommen, die kommunale Direktwahl einzuführen. Seitdem heißt es in Artikel 138 der Hessischen Verfassung: „Die Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte als Leiter der Gemeinden oder Gemeindeverbände werden von den Bürgern in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt.“ Als zu Beginn des Jahres 1995 der damalige Oberbürgermeister Andreas von Schoeler aus dem Amt schied, weil das ihn tragende politische Bündnis in der Stadtverordnetenversammlung zerbrochen war, waren die Frankfurter zur ersten Direktwahl aufgerufen. Diese gewann Petra Roth.

Das Prinzip der Direktwahl ist einfach: Erhält kein Kandidat im ersten Anlauf die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen, gibt es einen zweiten Durchgang. Zu dieser Stichwahl sind die beiden Bewerber zugelassen, welche die meisten Stimmen bekommen haben. So steht es in Paragraph 39 der Hessischen Gemeindeordnung (HGO). Dieses Gesetz regelt, wie die kommunale Selbstverwaltung in Hessen organisiert ist. Denn es gibt noch die Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat. Erstere ist das Parlament der Stadt Frankfurt. Sie wählt die Mitglieder des Magistrats, wie der Gemeindevorstand heißt. Dessen Vorsitzender ist der direkt gewählte Oberbürgermeister.

„Gleicher unter Gleichen“ und „Sprecher des Magistrats“

Doch über welchen Gestaltungsspielraum verfügt er? Denn der Magistrat ist ein Kollegialorgan, alle seine Mitglieder – die Stadträte – haben quasi gleich viel zu sagen. Der Oberbürgermeister kann nicht wie der Bundeskanzler die Richtlinien der Politik bestimmen. Das Hessische Innenministerium beschreibt ihn daher als „Erster unter Gleichen“. Oder: „Der Oberbürgermeister ist der Sprecher des Magistrats“, wie Stephan Gieseler, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Städtetags sagt. Und: „Er ist der, der wahrgenommen wird!“ Diese gleiche aber doch hervor gehobene Stellung führt zu einem kleinen Plus an Befugnissen im Vergleich zu den anderen Mitgliedern der Stadtregierung. Er bestimmt die Tagesordnung der Magistratssitzungen und leitet diese. Kommt es dort zu einem Patt, entscheidet seine Stimme, erläutert Gieseler. Der Oberbürgermeister kann die Arbeitsgebiete unter den Magistratsmitgliedern verteilen und jene für sich beanspruchen, die zum „Kernbereich der Verwaltung“ gehören, heißt es im Kommentar zur HGO von Schneider/Dressler/Rauber/Risch.

„Dazu sitzt er qua Amt in Vorständen und anderen Verwaltungsorganen städtischer oder stadtnaher Gesellschaften“, erläutert Gieseler. Hinzu kommt das Gewicht des direkt gewählten Amtes außerhalb des Rathauses: „Über die öffentliche Meinung kann er auch steuern“, beschreibt Gieseler eine weitere Einflussmöglichkeit des Oberbürgermeisters. Aus diesen Faktoren ergibt sich eine hervorgehobene Rolle im Konzert der kommunalpolitischen Willensbildung. Das ermöglicht der Amtsinhaberin oder dem Amtsinhaber, die angekündigten politischen Ziele zu verfolgen – auch wenn dafür oft langer Atem erforderlich ist.

Kurz und knapp erklärt gibt es die Stellung des Oberbürgermeisters auf Social Media.


Frankfurt-Thema: Ausgewählte Daten zur OB-Wahl

Wir präsentieren die Wahlbeteiligung der zurückliegenden Urnengänge, die Namen der jeweiligen Sieger und in Klammern die Ergebnisse:

25. Juni 1995: 55,8 Prozent Wahlbeteiligung, Petra Roth (51,9 Prozent)

18. März 2001: Wahlbeteiligung 46,1 Prozent, Stichwahl erforderlich
1. April 2001 (Stichwahl): Wahlbeteiligung 40,2 Prozent, Petra Roth (53,0 Prozent)

28. Januar 2007: Wahlbeteiligung 33,6 Prozent, Petra Roth (60,5 Prozent)

11. März 2012: Wahlbeteiligung 37,5 Prozent, Stichwahl erforderlich
25. März 2012 (Stichwahl): Wahlbeteiligung 35,1 Prozent, Peter Feldmann (57,4 Prozent)

In diesem Jahr sind rund 511.000 Bürger stimmberechtigt, der höchste Wert seit Einführung der Direktwahl. Detaillierte Hinweise.

Weitere Daten und Fakten zu Wahlen in Frankfurt.

Das Statistische Jahrbuch der Stadt enthält tiefergehend aufgeschlüsselte Daten zu Wahlen und der politischen Entwicklung in Frankfurt.


Magistrat unterstützt die Schaffung einer Jüdischen Akademie in Deutschland mit Sitz in Frankfurt

Der Zentralrat der Juden in Deutschland beabsichtigt die Errichtung einer Jüdischen Akademie in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. In intensiven Gesprächen mit der Stadt sowie der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG Holding konnte dafür als geplanter Ort der südöstliche Abschluss des Kulturcampus an der Senckenberganlage mit einem ehemaligen Professorengebäude und einem angrenzenden freien Grundstück ausgewählt werden. Der Magistrat hat in seiner Sitzung am Freitag, 9. Februar, entschieden, das Projekt mit derzeit geschätzten Kosten von rund 15,6 Millionen Euro mit einem einmaligen Investitionskostenzuschuss in Höhe von 4,5 Millionen Euro zu unterstützen. Auch das Land Hessen hat seine Unterstützung für das Projekt zugesagt.

„Das Judentum hat die kulturelle, politische und ökonomische Geschichte Europas vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit entscheidend mitgeprägt. Bis heute bereichert das Judentum mit seinen verschiedenen Facetten das religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Leben in Deutschland. Mit seiner großen jüdischen Tradition, die durch die verbrecherische Zeit des Nationalsozialismus leider eine jähe Zäsur erfahren hat, ist Frankfurt heute stolz darauf, wieder Heimat einer großen und aktiven jüdischen Gemeinde zu sein. Frankfurt am Main verdankt seine heutige Bedeutung in vielerlei Hinsicht gerade auch den großen jüdischen Familien, die hier gelebt, gewirkt und gestaltet haben. Jüdische Traditionen sind Teil der Identität unserer Stadt. Und auch das Lehren, Lernen und der gesellschaftliche Diskurs sind in Frankfurt seit jeher zuhause. Den Schritt des Zentralrats der Juden in Deutschland zur Gründung einer Jüdischen Akademie in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main wollen wir daher auch nach unseren Möglichkeiten unterstützen. Frankfurt am Main ist der richtige Ort für diese wichtige Institution und wir freuen uns, zum Gelingen dieses Projektes beitragen zu können“, betonte Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, begrüßte die Entscheidung des Frankfurter Magistrats. „Die großzügige Unterstützung der Stadt Frankfurt am Main ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer Jüdischen Akademie in Deutschland. Nach dem Vorbild der christlichen Akademien soll in Frankfurt am Main eine jüdische Bildungseinrichtung entstehen, die eine Vielzahl von Themen beleuchtet und jüdische Perspektiven in den öffentlichen Diskurs einbringt. Die Jüdische Akademie will an die erfolgreiche Arbeit der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden in Deutschland anknüpfen und mit ihren Debatten zu einer toleranten, religionsfreundlichen und pluralistischen Gesellschaft beitragen. Mit diesem Beschluss fördert der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main die Weiterentwicklung eines erneuerten deutschen Judentums. Dafür bin ich dem Magistrat der Stadt Frankfurt am Main dankbar.“


Vorgezogene Kanalbauarbeiten für den Bau des Riederwaldtunnels beginnen

Vor dem Bau des Riederwaldtunnels sind Kanäle und Leitungen, die in der Tunneltrasse verlaufen oder sie kreuzen, zu verlegen. Die Stadtentwässerung Frankfurt am Main muss dazu das bestehende Kanalnetz umbauen. Geplant ist dazu unter anderem in der Straße Am Erlenbruch zwei Kanäle neu zu bauen, die nördlich und südlich des geplanten Tunnels das Abwasser aufnehmen und Richtung Westen ableiten. Beide Kanäle sollen in den Jahren 2018 bis 2020 in mehreren Bauabschnitten erstellt werden.

Der Bau des so genannten Südsammlers in dem Abschnitt von der Schäfflestraße bis zur Lahmeyerstraße erfolgt in geschlossener Bauweise. Dabei wird der neue Kanal unterirdisch von Baugruben aus in das Erdreich vorgetrieben. Für die Einrichtung der fünf Baugruben müssen in der 8. Kalenderwoche 2018 insgesamt fünf Kastanien gefällt werden. Die eigentlichen Baumaßnahmen werden nach Abschluss der Ausschreibungsverfahren voraussichtlich im Sommer 2018 beginnen.

Rechtsgrundlage für die Baumfällungen und die Kanalbaumaßnahmen ist der Planfeststellungsbeschluss vom 6. Februar 2007 und der für die Leitungsbaumaßnahmen relevante Planänderungsbeschluss vom 21. Februar 2017. Als Teil dieses Planänderungsverfahrens fand eine Anhörung statt, bei der die Gelegenheit bestand, Einwendungen gegen die Arbeiten vorzutragen. Im Rahmen des Planänderungsbeschlusses wurde diesen Einwendungen Rechnung getragen.

Der Planänderungsbeschluss ist seit 4. April 2017 rechtskräftig und bildet somit die Grundlage für die Baumfällungen und den Beginn der Kanalbaumaßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt. Als Ausgleichsmaßnahme für die Fällung von Bäumen im Zuge des Baus des Riederwaldtunnels wird eine etwa vier Hektar große Fläche in Goldstein aufgeforstet.

Die Stadtentwässerung wird über den genauen Ablauf der Kanalbaumaßnahmen und die Bauzeiten die Öffentlichkeit und die Anlieger noch detailliert informieren. Sie bittet um Verständnis für die Eingriffe und die mit den Baumaßnahmen verbundenen Belastungen.


Die Gabe der Poesie: Ethnologe führt durch ‚Entre Terra e Mar‘ im Weltkulturen Museum

Das Weltkulturen Museum lädt ein zur Themenführung „Die Gabe der Poesie – Meine Sprache ist stark. Rap als Ausdruck indigener Identität” am Mittwoch, 14. Februar, um 18 Uhr in der Ausstellung „Entre Terra e Mar. Zwischen Erde und Meer. Transatlantische Kunst” mit dem Ethnologen Arno Holl.

Rapmusik ist zunächst nichts, was man gemeinhin mit Indigenen Brasiliens verbindet. In den letzten Jahren schafften es Rapgruppen der Guaraní jedoch bis ins nationale Fernsehen. In der Führung wird der Zusammenhang zwischen Traditionen der Guaraní und dem Medium Hip Hop anhand von Exponaten und Installationen der aktuellen Ausstellung am Schaumainkai 29 nachvollzogen.

Der Ausstellungseintritt beträgt 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung ist kostenlos.


Oberbürgermeister Feldmann überreicht Ehrenplakette der Stadt an Bruder Paulus

Oberbürgermeister Peter Feldmann hat am Freitag, 9. Februar, feierlich die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main an Paulus Terwitte – auch bekannt unter seinem Ordensnamen Bruder Paulus – verliehen. Der Ordensmann und katholische Seelsorger ist Leiter des Kapuzinerklosters und für sein Engagement in der Obdachlosenarbeit bekannt. „Sie sind mehr als würdig, mit der Ehrenplakette ausgezeichnet zu werden“, wertschätzte Feldmann Bruder Paulus im Kaisersaal des Römers. Die Auszeichnung wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich neben anderem auf sozialem, kommunalpolitischem und kulturellem Gebiet um Frankfurt verdient gemacht und so zu höherem Ansehen der Stadt beigetragen haben.

Paulus Terwitte ist eine der prägenden Persönlichkeiten des Ordens. Er kam 1998 als Leiter – in der Ordenssprache Guardian – nach Frankfurt. Nach Unterbrechungen übt er seit 2010 diese Funktion wieder aus. Der Orden mit seinem Kloster in der Liebfrauenkirche nahe der Hauptwache verfügt über eine lange Tradition in der Obdachlosenarbeit in der Stadt. Seit 1992 betreibt er den „Franziskustreff“, der Menschen auf der Straße ein Frühstück, Aufenthalt im Warmen, Sozialberatung und viele praktische Hilfen bietet. Bruder Paulus führte die Einrichtung bis 2015 und ist seit 2013 Leiter der gleichnamigen Stiftung. Zusätzlich hat er sich als Seelsorger mit seiner Medienarbeit zu sozialen, politischen, wirtschaftlichen und religiösen Themen einen Namen gemacht.

„Sie stärken das Bewusstsein obdachloser Menschen für ihre eigene Stärke. Es ist nicht Mitleid, was die Menschen brauchen, sondern Ermutigung“, sagte Feldmann.

Bürgerschaftliches Engagement habe Frankfurt zu dem gemacht, was es heute ist. Es gebe Ehrenamtliche in allen Bereichen der Gesellschaft. „Das ist die Solidarität unserer Großstadt!“, sagte der Oberbürgermeister und fügte an Bruder Paulus gewandt hinzu: „Ihr Engagement schärft den Blick für dieses kostbare gesellschaftliche Gut – das Miteinander!“ „Sie haben Frankfurt in einem Interview als ‚sozial warm‘ beschrieben. Das sehe ich genauso.“

Feldmann würdigte zusätzlich das seelsorgerische Wirken des Ordensmannes. „Mit Menschen sprechen, über Werte, über das Miteinander, das ist Ihre Berufung. Nicht nur als Beichtvater, sondern als Mensch, der mitten in Frankfurt die Vielschichtigkeit der Großstadt erlebt“, sagte der Oberbürgermeister. Dabei ging er auf die deutschlandweite Bekanntheit des Geehrten ein: „Sie, lieber Bruder Paulus, und Ihre Taten wirken über die Stadtgrenzen hinaus“ sagte Feldmann. Er forderte Paulus Terwitte auf, die Stadt weiterhin mit seinem Wirken zu bereichern: „Sehr viele Menschen zählen auf Sie und wir zählen auf Sie!“


Auf den Spuren von Kaisern und Königen – Oberbürgermeister Peter Feldmann führte Bürger über den Krönungsweg

Gespannt sind zahlreiche Bürger am Freitag, 9. Februar, Oberbürgermeister Peter Feldmann auf dem Krönungsweg in der neuen Frankfurter Altstadt gefolgt. Die Führungen mit dem Oberbürgermeister, zu dem sich Interessierte vorab anmelden konnten, gewährten vielen Frankfurtern und Gästen aus dem Umland einen besonderen Einblick in die Altstadt vor der Eröffnung im September.

Rund 2000 Personen hatten sich für die Führung mit begrenzter Teilnehmerzahl gemeldet. „Die zahlreichen Anmeldungen zeigen, dass die Menschen dieser Stadt die neue Altstadt wollen. Das freut mich sehr“, sagte Oberbürgermeister Feldmann. Auf den Spuren von Kaisern und Königen führte er die Gäste über den historischen Krönungsweg und verdeutlichte wie sehr Stadt- und Handelsgeschichte Frankfurts miteinander verwoben sind. Der Krönungsweg war die Hauptstraße der Altstadt.

Was in der neuen Altstadt zu sehen sein wird und welche Geschichten die einzelnen Bauwerke erzählen, berichtete der Oberbürgermeister den Besuchern: „Dinge, die in alten Archiven und Lagern gefunden wurden, sind wieder eingebaut worden.“ Die Goldene Waage sei ein Beispiel dafür, was man erreichen könne, wenn man als Flüchtling nach Frankfurt kommt. Das Haus ließ der niederländische Zuckerbäcker und Gewürzhändler Abraham van Hamel errichten. Van Hamel und seine Familie waren als Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden nach Frankfurt gekommen. Die Geschichte der Familie und das Haus zeigten, was in Frankfurt für ehrgeizige Menschen möglich war. „Wenn Menschen aus anderen Ländern kommen, dann bringen sie Wissen, Erfahrung und Kompetenzen mit. Die Familie van Hameln ist dafür ein gutes Beispiel“, sagte Feldmann.

Die Goldene Waage beeindruckte auch Wiltraut Lopez-Sanchez, die an der Führung mit dem Oberbürgermeister teilnahm. Besonders die Schmiedekunst an dem Gebäude sei sehr beeindruckend, sagte die gelernte Bautechnikerin. Für Lopze-Sanchez, die 1949 in Höchst geboren und aufgewachsen ist, war dies die zweite Altstadtführung: „Ich hatte heute die Gelegenheit den Fortschritt der Bauarbeiten hautnah zu sehen. Ich bin begeistert. Die handwerkliche Kunst ist großartig. Toll, dass es noch Handwerker gibt, die das so großartig rekonstruieren. Vor allem die Schieferarbeiten an den Dächern und den Dachgaupen gefallen mir sehr gut.“ Es koste zwar viel Geld, das alles wieder aufzubauen, aber es sei auch für künftige Generationen eine wunderbare Gelegenheit zu sehen, wie einst die Altstadt aussah. Die 69-jährige kennt die Frankfurter Altstadt von alten Postkarten und von Bildern ihres Vater Friedrich Möbius – er hat die Altstadt gerne gemalt. „Die Bilder habe ich noch daheim.“

Weit über 5000 Besucher kamen am Freitag bis in den späten Nachmittag, um den Krönungsweg mit einer Führung von der DomRömer GmbH oder auf eigene Faust zu erkunden.


Ein Museum zum Anfassen und Mitmachen – Aus dem Kindermuseum wird das Junge Museum

Es riecht nach Holz an diesem verregneten Morgen im Bernusbau des Historischen Museums. Zwischendurch ist eine Bohrmaschine zu hören, dann mal eine Kreissäge. Mitarbeiterinnen laufen durch die Gänge und packen Kisten aus.

Rückkehr an den Ursprungsort

Mitten im Gewusel: Susanne Gesser, Leiterin des Kindermuseums. Sie wirkt ruhig und entspannt. Dabei hätte sie allen Grund das Gegenteil zu sein. Seit Anfang Januar stemmen sie und ihre Mitarbeiterinnen den Umzug des Kindermuseums von der Hauptwache an seinen Ursprungsort – nämlich ins Historische Museum. Sechs Wochen Zeit sind eingeplant. In dieser Zeit müssen 15 LKW-Ladungen ausgepackt, dutzende Exponate aufgebaut und der letzte Nagel an die Wand gehämmert werden, damit am 17. Februar das Kindermuseum wiedereröffnen kann. Dann heißt das Kindermuseum „Junges Museum“.

„Ich hatte großen Respekt vor diesem Unternehmen“, sagt Gesser. Aber nun steckt sie mittendrin. „Es läuft und ich will das nun vollenden“, sagt die 53-Jährige, lächelt und schaut sich um. Die Tafelwaage steht im Kolonialwarenladen und wartet darauf, von neugierigen Kinderhänden bespielt zu werden. Die Fensterscheibe des Computerlabors bekommt die letzte Reinigung und eine Mitarbeiterin sortiert das Geschirr in Ur-Großmutters Küche. „Es wird gut“, sagt Gesser. Jahrelange Vorbereitung und Planung liegen hinter der Museumsleiterin und ihrem Team.

25 Jahre Dienst für das Kindermuseum

Sechs ihrer 43 festen und freien Mitarbeiter sind für den Umzug abgestellt. Gesser, die in Frankfurt Kunstpädagogik sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert hat, arbeitet seit 25 Jahren beim Kindermuseum, angefangen hat sie als Praktikantin. Als 1992 eine Stelle frei wurde, bewarb sie sich und es klappte. „Es ist wirklich ganz besonders, wenn man merkt: Wow, du bist schon 25 Jahre dabei“, sagt sie. Sechs Jahre nach ihrer Anstellung übernahm Susanne Gesser dann die Leitung. Als 2008 die Sanierung des Historischen Museums anstand, musste auch das Kindermuseum ausziehen. In den Räumen an der Hauptwache habe man damals eine gute Bleibe gefunden, sagt sie. „Das Junge Museum ist der Schlussstein, mit dem das Museumsquartier vollendet wird.“

Ein anspruchsvolles Publikum

Susanne Gesser ist neben der Leitung des Jungen Museums auch für das didaktische Konzept des Historischen Museums sowie für die neue Dauerausstellung „Frankfurt Jetzt!“ mit dem Stadtlabor verantwortlich. Die Ausbildung der Kuratorin erlaube ihr eine kreative und auch ungewöhnliche Herangehensweise an Themen. „Ich versuche zielgruppenorientiert zu arbeiten – ich nehme andere Sichtweisen und Positionen ein, um ein Thema zu betrachten“, erklärt sie. Museumsbesucher müssten sich angesprochen fühlen und sich einbringen können. „Kinder sind nicht weniger anspruchsvoll als erwachsene Besucher. Sie sind sehr kritisch und ehrlich. Wenn sie etwas langweilig finden, zeigen sie das auch sofort. Aber – und das ist auch so großartig an dieser Arbeit – Kinder sind auch begeisterungsfähiger als Erwachsene“, sagt Susanne Gesser.

Anfassen und Spielen erwünscht!

Kinder seien mit allen Sinnen dabei und das Konzept des Jungen Museums ist genau auf diese Art der Wahrnehmung ausgelegt: „Eine Ausstellung muss auch die Kinder aushalten können.“ Deshalb wird alles so aufgebaut und alle Exponate sind so ausgewählt, dass das Anfassen und Spielen erlaubt – ja gewünscht ist. „Es macht uns nichts, wenn die jungen Besucher mal laut sind. Wir wollen die unterschiedlichen Interessen und Vorlieben der Kinder ansprechen. Sie dürfen bei uns träumen, ausprobieren, herum rennen und alles anfassen“, sagt Gesser und lächelt. Die Museumsleiterin kennt ihre Kundschaft und schafft mit ihrem Team einen Raum für Geduldige und Ungeduldige, für Laute und Leise, für Neugierige, für Abenteurer und Entdecker. Basteln, Lesen, Spielen oder nur Anschauen – für die jungen Gäste ist alles da. „Die Eltern können ganz entspannt sein.“ Eines betont die Leiterin besonders: „Unser Museum ist kein Ort, wo Eltern vortragen und erklären müssen. Sie sollen sich auf all das hier einlassen und mit ihren Kindern entdecken.“ Das Junge Museum ist ein Ort für die ganze Familie, wo gemeinsam Geschichte und Gegenwart erlebt und gelernt werden soll.

Heilende Kräuter aus der historischen Drogerie

Auf ein neues Schmuckstück in der Ausstellung freut sich Susanne Gesser ganz besonders: Eine historische Drogerie aus dem 19. Jahrhundert. Als Geschenk übernommen aus dem im Jahr 2013 aufgelösten Darmstädter Wella-Museum. 98 Schubladen, versehen mit Porzellanschildern, beschriftet mit den Namen von Heilkräutern. Tausengüldenkraut, Kümmel oder aber auch Brombeerblätter verraten dem Besucher, was die Schubladen einst beherbergt haben. Die Restauration des komplett aus massivem Holz gebauten Schranks und der Holztheke hat ein Jahr gedauert. „Sie passt wunderbar zu dem Kolonialwarenladen, der bereits ein wichtiger Bestandteil unseres Museums ist“, erklärt Gesser.

Fragen selbst beantworten

Erleben und lernen, wie junge Leute um 1900 eingekauft oder sich gekleidet haben, können große wie kleine Besucher beim Spielen und Stöbern im Museum. Die Hauptzielgruppe sind Kinder zwischen 7 und 13 Jahren – und darin liegt auch der Ursprung des neuen Namens. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Kinder ab dem Grundschulalter der Auffassung sind, „zu alt“ für das Kindermuseum zu sein. Mit dem Jungen Museum ist ein Ort geschaffen, an dem Kinder und Jugendliche selbstbestimmt die Welt erkunden.

Das Junge Museum feiert am 17. März um 15 Uhr seine Wiedereröffnung. Am 17. und 18. Februar gibt es ein Familienfest. Der Eintritt ist für alle frei. Das Junge Museum hat von Dienstag bis Freitag von 10 Uhr bis 18 Uhr, Mittwoch von 10 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 19 Uhr auf. Montags bleibt das Museum geschlossen. Der Eintritt für Kinder ist frei. Erwachsene zahlen vier Euro, für Frankfurt-Pass-Inhaber zwei Euro. Weitere Informationen finden sich unter http://junges-museum-frankfurt.de.


Musterwohnung in Oberrad fertiggestellt – Modellprojekt für kostengünstiges Wohnen beinahe realisiert

„Die ABG nimmt hier eine Vorreiterrolle ein – wieder einmal“, sagte Planungsdezernent Mike Josef. „Zugleich zeigt sich, das man hier an die Grenzen kommt bei dem Versuch, die Baukosten drastisch zu begrenzen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen: Das Ziel, für 10 Euro kalt vermieten zu können, lässt sich in nachfolgenden Projekten in Frankfurt schwerlich umsetzen. Zu sehr steigen die Baukosten, rechtliche Vorgaben, die sich nicht aussetzen lassen, und vor allem die Bodenpreise – Parameter , auf die wir als Kommune leider keinen Einfluss haben.“

ABG-Geschäftsführer Frank Junker betonte: „Wir bauen preiswert, aber nicht billig.“ Die ABG wolle zeigen, wie Wohnungsneubau bei heutigen Rahmenbedingungen qualitativ hochwertig, energieeffizient und preisgünstig dargestellt werden kann. „Wichtig ist uns, nicht bei der Energieeffizienz zu sparen, um auch die Nebenkosten für die Mieter niedrig zu halten“, sagte Junker. „Wir haben nach Marktbedingungen kalkuliert: Bodenrichtwert nach aktuellem Stand, keine Fördermittel. Damit liegen wir rund 20 Prozent unter den Preisen bei Neubauten der ABG beziehungsweise ein Drittel unter den in Frankfurt auf dem freien Wohnungsmarkt realen Preisen.“

Doch wie konnten die Kosten gedrückt werden? Durch serielles Bauen: Die Wohnungen basieren auf Standard-Modulen, die sich aneinanderreihen und stapeln lassen. Neben der Wiederholung von Bauelementen wie Treppen und Fenstern tragen einfache Konstruktionsprinzipien, kurze Technikleitungen und eine optimierte Haustechnik dazu, die Baukosten so niedrig wie möglich zu halten.

Da die Treppen außen liegen, entstehen geringere Baukosten, da sie nicht eingehaust werden müssen. Zugleich verringert sich das Bauvolumen, das beheizt werden muss. Geheizt werden die Wohnungen mit Gas-Brennwerttechnik. Solarmodule auf dem Dach und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgen für hohe Energieeffizienz, geringe Emissionen und niedrige Nebenkosten für die Mieter. Geplanter Vermietungsbeginn ist der 30. Juni.


Stadtrat Frank: ‚Abgebranntes Polizeiauto und entsprechende geschmacklose Videos, das passt nicht zu Frankfurt am Main‘ – Sicherheitsdezernent verurteilt Aktion der Städelschule im Bahnhofsviertel

Markus Frank schließt sich der Kritik des Polizeipräsidenten an der jüngst als Kunstprojekt der Städelschule getarnten Aktion im Bahnhofsviertel an. „In Zeiten, in denen wir wirklich dankbar sind für engagierte Menschen, die Uniform anziehen und sich in den Dienst der Gesellschaft stellen und damit ihre soziale Kompetenz tagtäglich unter Beweis stellen, ist diese Aktion besonders abstoßend.“

Fassungslos hatte der Sicherheitsdezernent diese menschenverachtende Provokation zur Kenntnis genommen. Er verurteilt die mit der Aktion ausgedrückte Respektlosigkeit gegenüber Polizeibeamten, aber auch gegenüber Suchtkranken, die als Zombies bezeichnet werden. „Solidarität mit unseren Einsatzkräften und mit den Schwachen unserer Gesellschaft sollte bei aller künstlerischen Freiheit auch ein Anliegen der Kunst sein.“


Die FES in der närrischen Zeit

Erneut übernimmt die FES Sicherungsaufgaben bei den beiden großen Fastnachtsumzügen in Frankfurt und Heddernheim. Am Sonntag werden in der Innenstadt 24 Müllsammelfahrzeuge die Zufahrtswege des großen Umzugs sichern und so zum Schutz der Feiernden beitragen. Am Dienstag in Heddernheim übernehmen das acht Fahrzeuge der Sperrmülleinheit.

Das Unternehmen ist in diesem Jahr gleich mit drei eigenen Wagen im Umzug präsent. Auf dem ersten grüßen Geschäftsführer, Bereichsleiter und Mitarbeiter die Narren am Straßenrand. Auf dem zweiten und dritten verteilen Mitarbeiter Luftballons an kleine und große Narren. Fessie wird wie immer vorneweg marschieren, direkt dahinter werden zwölf Azubis im ersten Lehrjahr modisch und passend zum aktuellen Kampagnen-Motto „Einer für alle“ in Szene gesetzt.

Wie immer bedeutet Fastnacht auch für die Straßenreinigung großen Aufwand: Am Sonntag arbeiten 57 Mitarbeiter mit elf Klein- und vier Großkehrmaschinen sowie sechs Kehrsammelwagen daran, rund zehn Tonnen Abfall von der Straße einzusammeln. Die Reinigung setzt unmittelbar nach der letzten Zugnummer ein. Am Dienstag in Heddernheim sind es 45 Mitarbeiter, zehn Kleinkehrmaschinen, zwei Sperrmüllwagen.

Auf die Wettervorhersage blickt die FES besonders aufmerksam. Für Dienstag ist diese noch zweideutig. Für Sonntag aber – zum großen Zug – rechnet der FES-Winterdienstleiter aktuell mit Schneeregen. Seine Mannschaft ist auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Die veranstaltungserprobte FES-Tochter FFR übernimmt am Dienstag in Heddernheim die Absperrungen und Verkehrsbeschilderungen. Der Wiesbadener Standort ist auch rund um die Umzüge in Wiesbaden und Mainz im Einsatz.


Vortrag: Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus in der neuen Rechten!

Am Donnerstag, 15. Februar, findet um 19 Uhr im Sonnemann-Saal des Historischen Museums ein Vortrag mit anschließender Gesprächsrunde statt. Thema wird der mit dem Bundestagseinzug der Alternative für Deutschland korrespondierende ansteigende Antisemitismus sein. Neben der Vielzahl an Übergriffen auf Migranten, die sich in Deutschland im Zuge der so genannten Flüchtlingskrise ereignet haben, mehrt sich in den vergangenen beiden Jahren auch die Gewalt gegen Juden.

Der Historiker und Publizist Volker Weiß ist Autor des 2017 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Sachbuchs „Die autoritäre Revolte: Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“. Weiß bietet darin eine historisch fundierte Analyse und Diagnose zu den rechtspopulistischen Phänomenen unserer Zeit an. Er beschreibt das vielfältige Spektrum der neuen rechten Bewegungen und untersucht die Herkunft und Vernetzung ihrer Kader. In seinem Vortrag beleuchtet er gegenwärtige Entwicklungen und geht ihren Ursachen nach.

Sein Gesprächspartner ist der Journalist und Autor Igal Avidan, der sich mit dem Antisemitismus in der AfD beschäftigt. 1962 in Tel Aviv geboren, studierte Igal Avidan in Israel Englische Literatur und Informatik, anschließend in Berlin Politikwissenschaft. Seit 1990 arbeitet der Nahostexperte als freier Berichterstatter aus Berlin für israelische und deutsche Zeitungen sowie Hörfunksender.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erbeten unter christine.wern@stadt-frankfurt.de.


Nicht nur zur Fastnachtszeit: Weltkulturen Museum lüftet Geheimnis der Masken

Fastnacht, Fasching, Karneval – wie immer das närrische Volk das Ereignis nennt – worum es geht, scheint klar zu sein. In der Fünften Jahreszeit dürfen wir uns alle verkleiden und hinter dem Schutz der Maske in eine Rolle schlüpfen, zu der wir sonst nicht den Mut hätten. So kann die Schüchterne in der Verkleidung als Vamp ganz neue Seiten an sich entdecken oder der Angepasste findet hinter der Clownsmaske Spaß daran, mal so richtig auf den Putz zu hauen. Während der tollen Tage ist alles erlaubt!

Ein Blick über den europäischen Tellerrand zeigt, dass überall auf der Welt Menschen mit Masken auftreten. Doch oft ist es kein spaßiger Anlass, der sie erscheinen lässt, sondern Teil von religiösen Zeremonien oder Übergangsriten. Hier steht nicht das Verkleiden, Verstecken oder Verstellen im Vordergrund, sondern meist die „performative Religionsausübung“ wie es Amerikakustodin Mona Suhrbier beschreibt. Niemand fragt „Wer steckt wohl hinter dieser Maske?“.

Hier sollen gerade nicht Regeln gebrochen werden, sondern gesellschaftliche Vorstellungen werden durch den Auftritt des Masken-Wesens ausgelebt und verfestigt.

In Nepal beispielsweise wird mit einer Maske der Krodha-Gott dargestellt. Dieser Verteidiger des Buddhismus hat ein dämonisches Aussehen, das den Gegner abschrecken soll: Orange die Gesichtsfarbe, stieren ihn große dunkle Augen an, der weit aufgerissene Mund zeigt spitze Eckzähne, ein drittes Auge auf der Stirn und eine Krone mit fünf Totenschädeln runden das angsteinflößende Erscheinungsbild ab. Trotz seines zornigen Ausdrucks ist er aber für die Buddhisten selber nicht eigentlich böse oder eine Bedrohung.

Die Sande-Masken des Frauengeheimbundes im westafrikanischen Sierra Leone hingegen verkörpern unter anderem mit ihrem leuchtenden Schwarz, das an eingeölte dunkle Haut erinnert, das weibliche Schönheitsideal. Über der kunstvollen Frisur trägt diese Maske oft auch Symbole, die auf die Rolle der Frau verweisen oder auf die Kosmologie, die die Mädchen, die hier zur Frau initiert werden, kennen lernen.

Doch auch bei einem feierlichen Auftritt darf mal gelacht werden! So parodieren die Aña-ndechi-Masken der Guraní in Bolivien, die beim Arete-Festzyklus zum Einsatz kommen, die Europäer. Zu sehen sind diese in den 1980er Jahren gesammelten weißen Masken mit den imposanten Schnurbärten in der aktuellen Ausstellung des Weltkulturen Museums „Entre Terra e Mar. Zwischen Erde und Meer. Transatlantische Kunst“.

Auch jenseits seiner Ausstellungen und nicht nur zur Faschingszeit bietet das Weltkulturen Museum Masken-Workshops an, bei denen die Kinder böse, schöne oder auch lustige Masken aus der Vermittlungssammlung sogar ganz aus der Nähe betrachten und anfassen können, neue Welten kennenlernen und mit eigener Maske nach Hause gehen.

Infos zur Ausstellung und zu den Workshops finden sich unter http://www.weltkulturenmuseum.de.


Städtetrip nach Nürnberg – Ferienfreizeit für Jugendliche ab 15 Jahren

In den Osterferien 2018 bietet das Jugend- und Sozialamt/Kommunales Jugendbildungswerk einen viertägigen Kurztrip nach Nürnberg an. Gemeinsam verbringen die Jugendlichen in der Zeit vom 4. bis 7. April ihre Ferientage in der Großstadt. Neben sportlichen Aktivitäten, einer Stadtrallye, Freizeit und Entspannung stehen auch ein Besuch des Reichsparteitagsgeländes und die Teilnahme an einem Workshop zum Thema „Menschenrechte“ auf dem Programm. Am Abend ist Zeit für Aktionen in der Gruppe, Spiele und einen Ausflug ins Bowlingcenter.

Gewohnt wird dort, wo früher Ritter lebten – in einer Burg hoch über den Dächern der Stadt. Die Kosten inklusive Anreise, Unterkunft und Verpflegung liegen bei 110 Euro, Inhaber des Frankfurt-Passes bekommen 50 Prozent Ermäßigung. Anmeldung und weitere Informationen gibt es telefonisch unter 069/212-35935 oder per E-Mail jugendbildungswerk@stadtfrankfurt.de.


Es sind noch Plätze frei für die Bürgerreise in die Partnerstadt Birmingham

Noch bis Mittwoch, 28. Februar, können sich kurz entschlossene England-Liebhaber für eine Bürgerreise vom 17. bis 20. Mai in die englische Partnerstadt Birmingham im Zentrum der West-Midlands anmelden.

Auf die Teilnehmer wartet neben der ausführlichen Besichtigung der Stadt ein offizieller Empfang im Rathaus, Ausflüge nach Stratford-Upon-Avon und Coventry. Besonderes Highlight ist eine Fahrt in den Peak District National Park, einem der reizvollsten Refugien in England.

Wer sich für die Reise interessiert, erfährt mehr im beigefügten PDF oder bei zeitreisen Kultur- und LeserReisen GMBH unter Telefon 06172/8984034 oder per E-Mail info@zeitreisen.com.