Ingelheim: Junge Migranten sollen Schriftsprache verbessern

Konzept von KVHS und VHS

Ingelheim – Sprachkompetenz ist die Voraussetzung dafür, dass junge Migranten eine Chance auf den erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung haben. Die Kreisvolkshochschule (KVHS) Mainz-Bingen und die VHS Bingen haben dazu ein Konzept entwickelt, vor allem ihre Schriftsprache zu verbessern. Denn daran hapere es vor allem, sagten KVHS-Leiterin Monika Nickels und René Nohr von der VHS Bingen. Zwar könnten viele Flüchtlinge nach dem Besuch eines Integrationskurses auf B1-Niveau sprechen und verstehen. Aber gut schreiben könnten sie häufig nicht.

Das KVHS-Konzept ist integriert in die nachholenden Schulabschlüsse, in denen der Fachunterricht wiederum eine wichtige Voraussetzung für den späteren Abschluss in der Berufsschule bietet. Ein Pilotprojekt hat die Kreisvolkshochschule in Kooperation mit der VHS Bingen bereits im Juli 2017 erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund der großen Nachfrage laufen zurzeit zwei weitere Projekte, eines in der VHS Bingen, eines in der Kreisvolkshochschule.

Der zweite Bildungsweg ist für viele Migranten die erste Möglichkeit einen Schulabschluss zu erwerben. Für einen Berufsreife-Abschluss-Kurs erhalten die KVHS und die VHS Bingen aufgrund der bestehenden Förderrichtlinie des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums und der Förderung nach Weiterbildungsgesetz Mittel, die als Grundstock zur Finanzierung der Kurse dienen, aber

„das reicht bei weitem nicht aus“,

sagen Nickels und Nohr. Um diese Projekte umsetzen zu können, müssen zur Zeit in erheblichem Umfang Spenden akquiriert werden.

„Es könnte sicher mehr jungen Migranten der Start ins Berufsleben gelingen, wenn sie besser vorbereitet wären“,

sagte Nickels. Die Kreisvolkshochschule und die Volkshochschule Bingen hoffen daher darauf, dass das Bildungsministerium schon bald neue Fördermöglichkeiten im Bereich der nachholenden Schulabschlüssen auflegt,

„damit die jungen Migranten auf dem Arbeitsmarkt eine echte Chance haben“.