Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Fürozan Naderi führt künftig den Heidelberger Jugendgemeinderat – Jugendliche wählten bei der konstituierenden Sitzung am 6. Februar neuen Vorstand

In der konstituierenden Sitzung des siebten Heidelberger Jugendgemeinderates am 6. Februar 2018 wählten die Mitglieder die 18-jährige Fürozan Naderi zur ersten Vorsitzenden. Naderi, die an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Politische Ökonomik studiert, war bereits Mitglied des Gremiums und wurde bei der Jugendgemeinderatswahl im Dezember 2017 wiedergewählt. Sie ist gebürtige Heidelbergerin mit afghanischen Wurzeln. Erster stellvertretender Vorsitzender ist künftig Thadeus Deuter (17), Schüler am Helmholtz-Gymnasium. Zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden wurde Jonathan Engel (17) gewählt, der ebenfalls das Helmholtz-Gymnasium besucht.

Zur konstituierenden Sitzung im Neuen Sitzungssaal waren die neuen Jugendgemeinderätinnen und -räte fast vollzählig erschienen: 28 der insgesamt 30 Jugendvertreterinnen und -vertreter zeigten Präsenz. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ermutigte die Jugendlichen: „Ich finde es fantastisch, dass sich so viele junge Menschen in Heidelberg engagieren. Wir brauchen den Diskurs mit der Jugend. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr Eure Themen in die Kommunalpolitik einbringt.“ Zuvor hatte Prof. Würzner den ausscheidenden Mitgliedern des sechsten Heidelberger Jugendgemeinderates und dem Vorsitzenden Enes Günay für ihr großartiges Engagement in den vergangenen zwei Jahren gedankt.

Bei der konstituierenden Sitzung wurden auch die Vertreterinnen und Vertreter des Jugendgemeinderates gewählt, die künftig beratend an den gemeinderätlichen Ausschüssen teilnehmen werden. Im Jugendhilfeausschuss sind das Nelly Reinstorf (Bunsen-Gymnasium) und Rosa Bühler (Helmholtz-Gymnasium), im Ausschuss für Bildung und Kultur Fürozan Naderi (Studentin an der Universität Heidelberg), im Sportausschuss Emil May (Helmholtz-Gymnasium) und im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss Vincent Niestroj (Englisches Institut). Die vorberatende inhaltliche Arbeit soll wieder in Kommissionen zu den Themengebieten Kultur, Sport, Stadtentwicklung und Verkehr sowie Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung stattfinden.

Seit 2006 gibt es in Heidelberg die Institution des Jugendgemeinderates als Interessenvertretung der Jugendlichen in der Kommunalpolitik. Der Jugendgemeinderat besteht aus 30 gewählten Mitgliedern im Alter von 14 bis 19 Jahren sowie sechs beratenden Mitgliedern aus der Mitte des „Erwachsenen“-Gemeinderates. Die Jugendlichen sind für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Der Heidelberger Jugendgemeinderat wurde im Dezember 2017 neu gewählt. 52 Prozent der wahlberechtigten Heidelberger Schülerinnen und Schüler gingen vom 11. bis 16. Dezember an ihren jeweiligen Schulen und im Haus der Jugend an die Urnen. Insgesamt 66 Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich um die 30 Sitze beworben – doppelt so viele wie bei der letzten Wahl im Jahr 2015. Gewählt wurden zwölf junge Frauen sowie 18 junge Männer im Alter von 14 bis 19 Jahren. Fünf der Gewählten waren bereits Mitglieder des Gremiums. Der Jugendgemeinderat ist für die Dauer von zwei Jahren gewählt.

Der Jugendgemeinderat tagt wieder am 10. April 2018, um 17 Uhr im Neuen Sitzungssaal des Rathauses. Infos zum Jugendgemeinderat unter www.jugendgemeinderat.heidelberg.de.


Ein Lichtexperiment als Kunstwerk – Wolfgang Marguerre stiftet Glaskunstwerk für das Bunsen-Gymnasium

Den Schülerinnen und Schülern des Bunsen-Gymnasiums im Alltag etwas Bleibendes über den Namensgeber dieser Schule mitgeben: Dieser Wunsch kam bereits im Zuge der Neubauplanungen für die naturwissenschaftlichen Fachklassen ab 2015 auf. In mehreren Gesprächen haben die Schul- und die Stadtverwaltung gemeinsam die Idee entwickelt, die sogenannte Spektralanalyse von Bunsen in Form eines Kunstwerks im Atrium zu präsentieren. Dank einer Spende von Wolfgang Marguerre konnte dieser Wunsch nun in die Tat umgesetzt werden: Am Montag, 29. Januar 2018, wurde das Glaskunstwerk im Beisein von Erstem Bürgermeister Jürgen Odszuck offiziell an das Bunsen-Gymnasium übergeben.

Bürgermeister Jürgen Odszuck betonte, dass hier ein Unikat entstanden ist, „das noch keiner zuvor gemacht hat“. Die besondere Aufgabenstellung sei „alles andere als banal“ gewesen, sodass „viel experimentiert werden musste“. „Ich bin mir sicher, dass keiner an dieser Glaskunst vorbeigehen wird, ohne hinterher zu wissen, was die Spektralanalyse ist.“

Für Schulleiter Volker Nürk ist dieses Kunstwerk wie das „Sahnehäubchen des Neubaus“. Sein Dank gilt neben Stifter Wolfgang Marguerre auch der Stadt, besonders dem Amt für Gebäudemanagement, da man „im Entstehungsprozess sehr zielstrebig und konstruktiv zusammengearbeitet hat“.

Die Spektralanalyse wurde um 1860 von Robert Wilhelm Bunsen und Gustav Robert Kirchhoff in Heidelberg entwickelt. Dabei handelt es sich um eine physikalische Methode, um chemische Elemente eindeutig zu identifizieren: Anhand des Lichtspektrums, das ein Stoff entweder absorbiert oder beim Verdampfen aussendet, können die darin enthaltenen Elemente oder Verbindungen nachgewiesen werden. Bunsen und Kirchhoff stellten fest, dass Metallsalze, wenn man sie in eine Flamme hält, die Farbe der Flamme charakteristisch einfärben. Durch die Beobachtung des Lichtspektrums solcher Flammen konnten sie zum Beispiel erstmals die Elemente Cäsium und Rubidium nachweisen.

Die besondere Herausforderung bei dem Kunstwerk bestand nun darin, ein Lichtexperiment in einer statischen Konstruktion wiederzugeben. Als optimales Trägermaterial für die Darstellung kristallisierte sich Glas heraus – was allerdings die finanziellen Möglichkeiten der Beteiligten überstieg. Als Oberstudiendirektor Volker Nürk mit Wolfgang Marguerre – selbst ehemaliger Schüler des Bunsen-Gymnasiums – darüber sprach, war dieser sofort bereit, ein solches Kunstwerk zu finanzieren.

Um die Qualität der Arbeiten sicherzustellen, wurde die Mayer‘sche Hofkunstakademie GmbH München mit der Gestaltung der Glaskunst beauftragt. Das Objekt wurde gemeinsam mit dem Architektenbüro Jöllenbeck und Wolf, der Mayer‘schen Hofkunstanstalt, der Schule und dem Gebäudemanagement der Stadt Heidelberg ab August 2016 entwickelt. Es soll die Elemente Caesium und Rubidium möglichst „naturgetreu“ nachbilden.

Die Gesamtkonstruktion ist neun Meter hoch und anderthalb Meter breit. Sie besteht aus insgesamt sechs einzelnen, jeweils pulverbeschichteten Stahl-Aluminiumkonstruktionen. In den Rahmen ist jeweils ein LED-Paneel mit Diffuserscheibe zur Hintergrundbeleuchtung der Glaskunst integriert. Das Motiv wurde auf der Rückseite der Glasscheibe aufgetragen. Im Oktober/November 2017 wurde die Glaskunst im Atrium der Schule montiert. Die Kosten für das Kunstwerk liegen bei insgesamt 70.000 Euro.