Kreis Alzey-Worms: Jahresempfang: 2018 viele Projekte auf der Agenda

Mit barocken Klängen umrahmte ein Ensemble der Kreismusikschule den Jahresempfang. (Foto: Simone Stier)
Mit barocken Klängen umrahmte ein Ensemble der Kreismusikschule den Jahresempfang. (Foto: Simone Stier)

Alzey – „Unser Landkreis lebt von Menschen, die sich in vielfältigen Bereichen für unsere Region einsetzen und dazu beitragen, dass sich die gute Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fortsetzt. Vieles haben wir gemeinsam bewegt, aber noch mehr liegt vor uns“, betonte Landrat Ernst Walter Görisch beim Jahresempfang des Landkreises Alzey-Worms in der Kreisverwaltung.

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, von Polizei und Gerichten, Schulen, Banken, Sparkassen, Handwerkerschaft, sozialen Einrichtungen und der Agentur für Arbeit, Hilfsorganisationen, Vertreter des Sports sowie der Medien hatte der Kreischef in den Sitzungssaal geladen. Nachdem das Jahr 2017 in der Kreismusikschule im Zeichen des Barock gestanden hatte, eröffnete ein Streicherensemble der Musikschule mit barocken Klängen, komponiert von Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern, den Abend und begeisterte die Gäste.

„Waren 2015 das Thema Flucht vor Gewalt und Krieg und 2016 die Sorge um die freiheitlichen und liberalen Werte der westlichen Welt die beherrschenden Themen, sind 2017 die innere Sicherheit und ganz aktuell die für Deutschland ungewohnt schwierige Bildung einer neuen Bundesregierung im Mittelpunkt der politischen Diskussion“, so Landrat Görisch. Letztlich müsse eine Koalitionsregierung die tatsächlichen Kräfteverhältnisse widerspiegeln und Verantwortung für alle gesellschaftlichen Gruppierungen tragen. Für die weitere Gestaltung der Region gelte es, die Dynamik und die gute Entwicklung der letzten Jahre weiter zu nutzen und die Dachmarke Rheinhessen zukunftsweisend zu positionieren. Im Rahmen einer Rheinhessenkonferenz 2018 sollen weiterführende Initiativen zur Förderung der Region positioniert werden. Der erfolgte Start in die neue Leader-Förderperiode 2014 – 2020 biete große Chancen, die Aktivitäten in Sachen Tourismus, Wein und Kultur in Rheinhessen noch stärker zu verknüpfen und weitere attraktive Projekte zu realisieren. In der neuen Förderperiode stehe ein Fördervolumen von 2,5 Millionen Euro zur Verfügung, rund 800 000 Euro mehr als in der ersten Periode. „Elf Bewilligungsbescheide für neue Projekte liegen bereits vor. Unter anderem wurden die Kampagne „Rheinhessen genießt“, die Fortschreibung des weintouristischen Masterplans „Erlebnis Weinkulturlandschaft Rheinhessen“, die „Fähre Rheinhessen – Insel Kühkopf“, das Brandungskliff Eckelsheim, das „Zukunftsdorf“ mit Strategien zur Dorfinnenentwicklung, der Bürgerbus der VG Alzey-Land und der Kulturweg Petersberg für eine Förderung ausgewählt“, so Görisch.

Zur Sicherung des attraktiven Standortes werde der Ausbau des schnellen Internets gemeinsam mit den Verbandsgemeinden und Städten umgesetzt. Mehr als acht Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln stünden   2018 zur Umsetzung des Breitbandausbaus zur Verfügung. Nachdem das neue Verwaltungsgebäude in Alzey bezogen werden konnte, wird das Hauptgebäude der Kreisverwaltung in der Ernst-Ludwig-Straße in Alzey saniert. Insbesondere die technische Infrastruktur muss erneuert werden, da EDV- und Telefonverkabelung nicht mehr den technischen Anforderungen entsprechen. Gleichzeitig werden Böden und Decken sowie die Beleuchtung erneuert.

Investitionen in Höhe von insgesamt 14,6 Millionen Euro werde der Kreis 2018 auf den Weg bringen. Im Zentrum des groß angelegten Investitionsprogramms stehen einmal mehr die Schulen. Dies betreffe die Turnhalle des Schulzentrums in Wörrstadt und die energetische Sanierung der Rheingrafen-Realschule und der Aula der IGS in Osthofen. An der Gustav-Heinemann-Realschule plus in Alzey werden elektrotechnische Modernisierungen durchgeführt. Maßnahmen zum Brand- und Amokschutz sowie der Bau einer neuen Heizzentrale im Zuge der Umsetzung eines Nahwärmeprojektes der EDG sind an der Realschule am Alten Schloss in Gau-Odernheim geplant. Wie in den vergangenen Jahren steht die Sanierung von Toilettenanlagen auf der Agenda.

„Neben den notwendigen baulichen Maßnahmen ist es wichtig, die Schulen im Landkreis im Rahmen des kommunalen Bildungsmonitorings und des Bildungsmanagements mit notweniger IT auszustatten“, so Görisch. Die Schulabteilung der Kreisverwaltung erarbeite ein EDV-Konzept, das in Zusammenarbeit mit den Einrichtungen eine Standardisierung der technischen Infrastruktur für alle weiterführenden Schulen im Landkreis festlege. Drei Schulen in Trägerschaft des Kreises werden zum Schuljahr 2018/19 im Rahmen eines Pilotprojektes mit Tablets ausgestattet.  2018 werden darüber hinaus Planungen für das Investitionsprogramm KI 3.0, zweiter Teil, konkretisiert. Hier stehen in den nächsten Jahren rund 3,6 Millionen Euro Bundesmittel zur Verfügung.

Weiterhin sei der steigende Bedarf an Kita-Plätzen für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die damit verbundenen Baumaßnahmen, die zur Schaffung von neuen Plätzen schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden müssen, eine Herausforderung. „Ziel ist es, den Rechtsanspruch weiterhin zu erfüllen, Platz für alle Kinder zu schaffen und die Betreuungssituation auch in Zukunft zu gewährleisten“, betonte der Kreischef. Insgesamt 50 neue Gruppen werden bis 2019 im Landkreis geschaffen.

Weitere Investitionskostenzuschüsse fließen in den Brand- und Katastrophenschutz. Insgesamt 4,3 Millionen Euro an Investitionen sind eingeplant, wobei der Bau der  Feuerwache in Alzey besonders zu Buche schlägt.

„Der Landkreis Alzey-Worms ist ein boomender Wirtschaftsstandort, das belegen Zahlen und Fakten“, so Görisch. Zwei große Ansiedlungen stünden aktuell an, so in Saulheim das französische Unternehmen Florette und in Monsheim Pfenning Logistics. In Gau-Bickelheim werde derzeit eine neue Produktionsstätte der Firma Sutter errichtet.

Für den Landkreis Alzey-Worms bewege sich die Arbeitslosenquote mit 3,7 Prozent auf einem Rekordtief und liege damit erneut unter dem Landesdurchschnitt von 4,5 Prozent.

Eine tragende Säule der Gesellschaft nehme insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels das Ehrenamt ein. Nirgendwo sonst in Deutschaland engagierten sich so viele Freiwillige wie in Rheinland-Pfalz in Hilfsorganisationen, Sportvereinen und Gruppen häufig über Jahrzehnte hinweg für das Gemeinwohl. „Viele ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger kümmern sich darüber hinaus um die hier beheimateten Flüchtlinge, damit sich die Menschen zurechtfinden und Fuß fassen können“,  dankte Landrat Görisch für den selbstlosen Einsatz.

Mit dem zum dritten Mal in Folge operativ ausgeglichenen Haushaltsplan und dem Wirtschaftsplan 2018 konnten gute Voraussetzungen für eine positive Entwicklung des Kreises geschaffen werden, bemerkte der Kreischef zum Thema Finanzen. Gleichzeitig sei damit ein weiterer Schritt zur Konsolidierung der Finanzen gelungen: „Im Ergebnishaushalt ist ein Jahresüberschuss in Höhe von 1,7 Millionen Euro ausgewiesen. Ziel ist es darüber hinaus, die Liquiditätskredite um mehr als zwei Millionen Euro zu tilgen.“