Stuttgart: Seitz und Nguyen starten im Weltcup

EnBW DTB-Pokal: Titelverteidigerin Tabea Alt fällt verletzt aus

Symbolbild (Foto: Pixabay)
Symbolbild (Foto: Pixabay)

Stuttgart – Das Weltcup-Starterfeld des 35. EnBW DTB-Pokals hat es erneut in sich: acht der 18 Turnerinnen und Turner waren bereits bei Olympischen Spielen am Start und bringen fiktiv ebenso viele olympische Medaillen mit nach Stuttgart. Der erfolgreichste Starter ist der Japaner Yusuke Tanaka, der im Jahr 2016 in Rio de Janeiro Team-Olympiasieger geworden war.

Die deutschen Fans dürfen sich unter anderem auf Marcel Nguyen, zweifacher olympischer Silbermedaillengewinner von London 2012, und Elisabeth Seitz, Neunte des WM-Mehrkampf in Montreal, freuen. Für das Duo ist der Weltcupstart ein willkommenes Heimspiel. Beide trainieren nur einen Steinwurf weit entfernt am Kunst-Turn-Forum des Schwäbischen Turnerbunds. „Das wird ohne Zweifel einer meiner emotionalen Höhepunkte in diesem Jahr. Ich freue mich schon jetzt auf eine vollbesetzte Porsche-Arena“, sagt die 24-Jährige Wahl-Stuttgarterin. Das Weltcup-Feld komplettieren aus deutscher Sicht Sarah Voss und Philipp Herder. „Elisabeth Seitz soll in Stuttgart einen starken Wettkampf turnen und sich möglichst weit vorne platzieren. Ich bin mir sicher, dass sie einigen internationalen Größen ordentlich Konkurrenz bieten wird“, sagt DTB-Cheftrainerin Ulla Koch und fügt hinzu: „Sarah Voss wird in diesem Jahr einigen Athletinnen das Leben schwer machen im Kampf um einen Platz im deutschen Turn-Team. Sie hat sich sehr stark verbessert und sich durch ihre guten Leistungen die Nominierung für Stuttgart voll verdient.“

Beim Weltcup-Auftakt in Chicago (3. März) werden Seitz und Herder die deutschen Farben vertreten. Balken-Weltmeisterin Pauline Schäfer hat nach dem Gewinn des WM-Titels und den damit verbundenen terminlichen Verpflichtungen einen späteren Einstieg in die Saison geplant und wird daher keinen Wettkampf der FIG-Weltcup-Serie turnen. Ihren Start bei den Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften hat die in Chemnitz trainierende 21-Jährige aber fest im Blick.

Neben dem Japaner Tanaka sorgt auch der Russe David Belyavskiy für olympischen Glanz in Stuttgart. In Rio wurde er mit dem Team nur knapp von Japan geschlagen und holte sich Bronze am Barren. Bei der vergangenen WM in Montreal sicherte er sich wiederum Bronze am Barren und Silber am Pauschenpferd. „Das sind zwei absolute Weltklasse-Turner“, sagt Turnierdirektor Valeri Belenki der gleichzeitig Marcel Nguyen als Trainer vor Ort betreut. „Bei seinem ersten Mehrkampf seit langer Zeit auf internationaler Bühne wird das gleich ein richtiger Härtetest für Marcel“, ergänzt DTB-Cheftrainer Andreas Hirsch.

Bei den Frauen muss Tabea Alt auf ihre Titelverteidigung verzichten. Die 17-Jährige, die am Kunst-Turn-Forum des Schwäbischen Turnerbunds trainiert, fällt aufgrund eines Knochenmarködems an der Schulter aus. „Das ist natürlich extrem schade, dass ich schweren Herzens auf die Teilnahme am diesjährigen EnBW DTB-Pokal in Stuttgart, meinem Heimspiel, verzichte. Aber ich muss meine Verletzung auskurieren, um die mittel- und langfristigen Ziele zu erreichen. Und diese sind ganz klar die WM dieses Jahr in Doha und die Heim-Weltmeisterschaft im Jahr 2019 in Stuttgart. Und dafür muss ich nun erst einmal rund acht Wochen mit dem Training pausieren“, sagt Tabea Alt.

Ihre Nationalmannschaftskolleginnen Voss und Seitz bekommen es in Stuttgart unter anderem mit Angelina Melnikova zu tun. Die junge Russin wurde bei den Olympischen Spielen Zweite mit dem Team.

Das Teilnehmerfeld der Team Challenge verspricht ebenfalls Gerätturnen auf höchstem Niveau. „Besonders freut mich, dass Japan mit einem Männerteam antritt“, so Turnierdirektor Belenki. Der amtierende Olympiasieger wird den Sieg in Stuttgart aber keinesfalls im Vorbeigehen einstecken können. Sechs der acht Topteams von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro werden in Stuttgart um den Titel bei den Männern kämpfen. Die Frauen-Konkurrenz kommt auf neun Teams, die ebenfalls internationale Weltspitze darstellen.

Weltcup-Starterfeld

Frauen

Jin Zhang (China)
Georgia-Mae Fenton (Großbritannien)
Elisabeth Seitz (Deutschland)
Sarah Voss (Deutschland)
Nagi Kajita (Japan)
Anne-Marie Padurariu (Kanada)
Naomi Visser (Niederlande)
Angelina Melnikova (Russland)
Jordan Chiles (USA)

Männer

Wei Sun (China)
Daniel Purvis (Großbritannien)
Marcel Nguyen (Deutschland)
Philipp Herder (Deutschland)
Yusuke Tanaka (Japan)
Frank Rijken (Niederlande)
David Belyavskiy (Russland)
Petro Pakhniuk (Ukraine)
Akash Modi (USA)