Prof. Hardt Inhaber Stiftungsprofessur Geriatrie
Ingo Nehrbaß (Geschäftsführer der G. und I. Leifheit-Stiftung Nassau), Dr. Josef Peter Mertes (stv. Vorsitzender der G. und I. Leifheit-Stiftung Nassau), Prof. Dr. Roland Hardt (Ärztlicher Leiter der Abt. für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz und Inhaber der Stiftungsprofessur für Geriatrie), Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz) und Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann (Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Mainz) bei der Vorstellung von Professor Hardt als Inhaber der Stiftungsprofessur für Geriatrie sowie von der Abteilung für Geriatrie am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz. (Foto: Markus Schmidt (Universitätsmedizin Mainz))

Mainz – Als eine der ersten Universitätskliniken in Deutschland hat die Universitätsmedizin Mainz 2016 als Teil des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie eine eigene Abteilung für die Versorgung von geriatrischen Patienten eingerichtet. Dessen ärztlicher Leiter Prof. Dr. Roland Hardt ist nun auch Inhaber der Stiftungsprofessur für Geriatrie. Mit der Besetzung der von der G. und I. Leifheit-Stiftung Nassau in siebenstelliger Höhe geförderten Professur nimmt die Geriatrie an der Universitätsmedizin Mainz weiter Fahrt auf.

Die Erforschung und Entwicklung neuer, geriatrischer Versorgungsformen gewinnt aufgrund des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung. So werden im Jahr 2020 rund 23 Prozent der in Rheinland-Pfalz lebenden Menschen über 65 Jahre alt sein. Die am stärksten gewachsene Bevölkerungsgruppe wird dann mit einem Bevölkerungsanteil von 7,3 Prozent die Gruppe der Hochaltrigen sein, also Menschen über 80 Jahre und älter.

Prof. Dr. Salvatore Barbaro, Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz und Wissenschaftsstaatssekretär, freut sich:

„Wir haben in den letzten Jahren die Geriatrie an der Universitätsmedizin Mainz konsequent ausgebaut. Dabei haben wir uns an zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft orientiert. Unsere Spitzenforschung kann neue, innovative Versorgungsformen entwickeln, die den Menschen sehr konkret helfen können und ihre Lebenssituation verbessern. Dank der Unterstützung der G. und I. Leiffheit-Stiftung Nassau können wir nun mit der Besetzung der neuen Stiftungsprofessur die erfolgreiche Entwicklung der Mainzer Geriatrie fortsetzen.“

Sabine Bätzing-Lichtenthäler begrüßte als Gesundheits- und Demografieministerin die Besetzung der Stiftungsprofessur:

„Es ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, älteren Menschen die bestmögliche medizinische, therapeutische und pflegerische Versorgung zukommen zu lassen. Seit dem ersten Geriatriekonzept der Landesregierung aus dem Jahr 2009 konnten wir die Geriatrie an mehr als 20 Standorten im Land mit über 1.000 ausgewiesenen Betten in Krankenhäusern und konstanten Kapazitäten in den fünf geriatrischen Rehabilitationseinrichtungen etablieren. Es freut mich sehr, dass wir – wie nicht zuletzt der unter der Federführung von Herrn Prof. Hardt zustande gekommene und beim Innovationsfonds erfolgreiche umfangreiche Forschungsantrag zur geriatrischen Versorgungsforschung unterstreicht – von dieser Stiftungsprofessur einen wichtigen Beitrag gerade zur intersektoralen Weiterentwicklung einer patientenorientierten Versorgung in der Geriatrie erwarten können.“

„Die medizinische und pflegerische Versorgung einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen immer älter werden, ist eine zunehmend wichtige Aufgabe. Sie erfordert besondere Kompetenzen und stellt auch die universitäre Spitzenmedizin vor neue Herausforderungen“,

so der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer.

„Mit der eigens für die Versorgung von geriatrischen Patienten eingerichteten Abteilung, nimmt die Universitätsmedizin Mainz ihre besondere gesellschaftliche Verantwortung in diesem Bereich der Gesundheitsversorgung wahr. Wir wollen die geriatrische Versorgung interdisziplinär, intersektoral, interpersonell stärken und weiter entwickeln“.

Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann ergänzt:

„Professor Hardt und seine Abteilung sind bereits gut mit anderen Kliniken der Universitätsmedizin Mainz und ihren Forschungsaktivitäten vernetzt. So forscht er beispielsweise an zwei vom Innovationsfonds geförderten Projekten: Zum einen federführend beim Forschungsprojekt GerNe – Geriatrisches Netzwerk. Dieses zielt auf eine engere, strukturierte Verzahnung der stationären und ambulanten Versorgung geriatrischer Patienten. Zum anderen als Partner von PROMISE, einer Studie zur Prozessoptimierung durch interdisziplinäre und sektorenübergreifende Versorgung am Beispiel von Patienten mit Hüft- und Knieendoprothesen. Zudem ist unsere universitäre Geriatrie an einer Studie der Universitätsmedizin Mainz im Bereich Klinische Epidemiologie zur optimierten Versorgung von Patienten mit oraler Antikoagulation beteiligt.“

Der stellvertretende Vorsitzende der G. und I. Leifheit-Stiftung Nassau Dr. Josef Peter Mertes erklärt: „Es war der Wille unserer Stifters, Herrn Günter Leifheit, älteren und kranken Menschen zu helfen. Daher ist in der Satzung der G. und I. Leifheit Stiftung als Stiftungszweck festgelegt, Bereiche zu fördern, die das Leben im Alter verbessern wollen. Dazu zählt auch die medizinische Forschung. In der von uns finanzierten und neu eingerichteten Stiftungsprofessur verbinden sich beide Ziele hervorragend. Wir sind fest davon überzeugt, dass von ihr eine landesweite Signalwirkung ausgehen wird.“

„Ich freue mich sehr, dass auch dank der G. und I. Leifheit-Stiftung die Spezialdisziplin Geriatrie im interdisziplinär und translational agierenden universitären Fächerkanon eine immer größere Bedeutung erhält“,

so Prof. Dr. Roland Hardt.

Die Geriatrie befasst sich mit den körperlichen, geistigen, funktionellen und sozialen Bedingungen der akuten, chronischen, rehabilitativen, präventiven Behandlung und Pflege alter Patienten – auch am Lebensende. Die geriatrische Medizin geht über die organmedizinische Betrachtung des Patienten hinaus. Die Therapie ist sowohl inter- als auch multidisziplinär angelegt. Es gilt, den funktionellen Status und die Lebensqualität des älteren Patienten zu verbessern und seine Autonomie zu fördern.