Karlsruhe – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Karlsruhes Silhouette gesamtstädtisch steuern – Planungsausschuss befürwortet die Erarbeitung eines Höhenkonzepts

Sind Hochhäuser sinnvoll und wenn ja: Wo könnten Hochpunkte gesamtstädtische Vorteile bieten? Welche Kriterien bedarf es, damit Hochhäuser zu Karlsruhe passen? Angesichts der innerstädtisch gebotenen Nachverdichtung möchte die Stadt mit einem Höhenentwicklungskonzept das Verdichtungspotenzial für die Innenentwicklung konkretisieren und das Bauen in die Höhe planerisch steuern. In nichtöffentlicher Sitzung sprach sich der Planungsausschuss am Mittwoch (17. Januar 2018) unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert daher einstimmig für einen gesamtstädtischen Blick auf die verschiedenen Aspekte einer vertikalen Innenentwicklung aus. Hierzu wird die Verwaltung eine Planungsgemeinschaft beauftragen, welche das strategische Grundsatzpapier im Dialog mit der Öffentlichkeit erarbeiten soll. Der Prozess wird durch ein Expertengremium aus städtischen Fachleuten sowie externen Sachverständigen begleitet.

Welches der vier nach einem Vor-Auswahlverfahren bereits in die engere Wahl gekommenen Büros zum Zuge kommt, entscheidet im Februar das Expertengremium. Erste Ergebnisse zu Analyse und Konzeptplan werden dann in einem öffentlichen Workshop im Sommer dieses Jahres vorgestellt.

Potenzialflächen für eine höhere städtebauliche Ausnutzung aufzeigen

Das Konzept zur Stadt-Silhouette soll schon vorhandene Leitbilder und Entwicklungskonzepte unterfüttern. Denn Klimaanpassungsplan, Verkehrsentwicklungsplan, Dichtekonzept und nicht zuletzt das historische Erbe der Fächerstadt legen nahe, sich in einem umfassenden Prozess mit den Aspekten einer höheren städtebaulichen Ausnutzung und Verträglichkeit auseinanderzusetzen. So enthält etwa das Räumliche Leitbild den Auftrag, ein Hochhauskonzept „zur Inszenierung der Stadteingänge“ zu erarbeiten. Auszuloten sei zudem, wie über eine hohe Bebauung ein Mehrwert für die Allgemeinheit generiert werden kann.

Die Studie soll Potenzialflächen für eine höhere städtebauliche Ausnutzung durch Aufstockung, höhere Gebäude oder Hochhäuser aufzeigen. Dabei gelte es, den Hochhausbegriff – laut baurechtlicher Definition Gebäude ab 22 Meter – für verschiedene Standorte zu präzisieren. Das Konzept soll aber auch Tabubereiche definieren. Unter anderem durch das Herunterbrechen auf Teilräume sollen wesentliche klimatische, soziale, freiraumplanerische und wirtschaftliche sowie verkehrliche Aspekte und deren Zusammenwirken veranschaulicht werden. Für die Entwicklung des strategischen Planwerks ist ein Zeitraum von rund eineinhalb Jahren vorgesehen. Der Höhenentwicklungsplan wird vom Gemeinderat als Rahmenplan beschlossen und ist dann Zielvorgabe für alle folgenden Bebauungspläne. Gerade auch für Investorengespräche gibt er vor Schaffung eines Baurechts die Richtschnur vor.

Die Tage der „Elefantenhalle“ auf dem Kronenplatz sind gezählt

Weiteres Thema im Planungsausschuss war das vorgesehene Sanierungsgebiet Innenstadt-Ost und hier die Überdachung des südlichen Teils des Kronenplatzes. Das Gremium war sich mit Bürgermeister Obert darin einig, dass die Beseitigung der sogenannten „Elefantenhalle“ dem öffentlichen Raum gut täte. Die Stahlkonstruktion war ursprünglich als Markthalle gedacht, hat diese Funktion aber nie wahrgenommen. Bürgermeister Obert sicherte zu, dass die Verwaltung vor einem Abriss nach eventuellen Interessenten Ausschau halte.

Die Wegnahme der Überdachung markiert den Auftakt der im Sanierungskonzept für die Innenstadt-Ost vorgesehenen Neugestaltung des südlichen Kronenplatzes. Über ein Sanierungsprogramm möchte die Stadt städtebauliche und freiraumplanerische Missstände angehen, die sich unter anderem am Kronenplatz festmachen lassen. Aktuell wird der Kronenplatz aufgrund seiner Struktur seiner zentralen Rolle für die östliche Innenstadt im Hinblick auf die Adressbildung und seiner Funktion als Frequenzbringer für die Kaiserstraße und seine Aufenthaltsqualität nicht gerecht. Die Neuordnung der beiden Platzräume des Kronenplatzes zielt auf eine Belebung des nördlichen Platzteils durch eine entsprechend öffentliche Nutzung. Für den südlichen Teil wird eine bessere Bespielung des Platzraumes bei städtebaulicher Optimierung angestrebt. Den Weg bereiten soll hier in einem ersten Schritt die Beseitigung der Überdachung am Südrand des Platzraumes.

Querungshilfe über Rintheimer Querallee hat sich bewährt

Eine Ampel an der Kreuzung Hagsfelder Allee – Rintheimer Querallee/Hirtenweg bringt für Radfahrer im Vergleich zur heutigen Situation keine Verbesserung. Darin waren sich im Ausschuss alle einig. Auch die SPD, die einen entsprechenden Antrag gestellt hatte, sah diesen nach Erläuterungen des Tiefbauamts als erledigt an. Da die Fahrradachse aufgrund Ausbaus des Technologieparks weiter an Bedeutung gewinnen könnte, sicherte Obert zu, die Situation im Auge zu behalten.

Die SPD hatte sich für eine Bedarfsampel oder „schlafende Ampel“ eingesetzt, da Radler auf der Strecke zwischen Hagsfelder Allee und Technologiepark am Hirtenweg oft lange auf eine sichere Querung warten müssten. Aufgrund einer ähnlich lautenden Anfrage aus der Bürgerschaft hatte die Verwaltung die Verkehrsbeziehungen bereits vor einigen Monaten vor Ort überprüft. Ergebnis: Bei der vorhandenen Verkehrsbelastung von rund 7.000 Fahrzeugen täglich im Querschnitt ist sowohl für Radfahrende als auch für den Kfz-Verkehr keine Ampel erforderlich. Der in den Hirtenweg eingebaute Fahrbahnteiler erlaubt es Radlern, bei stärkerem Verkehrsaufkommen zumindest die Hälfte der Fahrbahn zu queren, um dann nach kurzem Zwischenhalt die zweite Fahrbahnhälfte zu queren. Nur sehr selten komme es zu Wartezeiten länger als zehn Sekunden. Die Sichtbeziehungen für und auf die Radfahrenden seien sehr gut. Es handle sich nicht um einen Unfallschwerpunkt. Der Aufwand für die Installation und den Betrieb einer Signalanlage stünde in einem Missverhältnis zum tatsächlichen Nutzen, die die Ampel für Radfahrende hätte, hatte die Verwaltung ausgeführt. Zu sehen sei auch, dass querende Radfahrer bei einer Signalisierung mindestens sieben Sekunden auf das angeforderte Grün warten müssten.


Blick auf bisher weitgehend unbekanntes Kriegsverbrechen – Bei Gedenkveranstaltung der Stadt für Opfer des Nationalsozialismus eröffnet Ausstellung „geraubte Kinder – vergessene Opfer“

Die Gedenkveranstaltung der Stadt Karlsruhe für die Opfer des Nationalsozialismus rückt in diesem Jahr ein in der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbekanntes Kriegsverbrechen in den Blick. Bürgermeister Dr. Albert Käuflein eröffnet am Samstag, 27. Januar, um 18 Uhr im Saal des Neuen Ständehauses in der Ständehausstraße 2 die Wanderausstellung „geraubte Kinder – vergessene Opfer“, die an den zehntausendfachen Raub von Kindern durch die Nationalsozialisten und ihre Helfershelfer während des Zweiten Weltkriegs in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten erinnert.

Kurator Christoph Schwarz führt in die Präsentation ein, die in Text und Bild in der Erinnerungsstätte im Ständehaus Biografien und Schicksale von Menschen beleuchtet, die im Kindesalter in Polen, Russland, Slowenien, Tschechien oder Norwegen wegen ihres vermeintlich „arischen Aussehens“ ihren Eltern weggenommen, in Züge gepfercht und ins „Reich“ verschleppt wurden. Hier wurden sie als „gewünschter Bevölkerungszuwachs“ in Pflegefamilien, Heimen oder Lagern „eingedeutscht“ und ihrer ursprünglichen Identität beraubt. Für die musikalische Umrahmung der Gedenkveranstaltung sorgen Maya und Boris Yoffe (Violine), Emil Langbord (Viola) und Dimitri Dichtiar (Cello).

Danach ist die vom gleichnamigen Freiburger Verein zusammengestellte Ausstellung „Geraubte Kinder – vergessene Opfer“ vom 30. Januar bis zum 10. März jeweils dienstags bis freitags von 10 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.


Standesamt Karlsruhe-Durlach verzeichnet neuen Trau-Rekord – Hochzeitsmesse soll wieder stattfinden / Noch freie Termine für 18.8.18

Die Vorzüge der attraktiven zehn Trauungsorte des Durlacher Standesamts sprechen sich innerhalb Karlsruhes, aber auch in der Region offenbar immer mehr herum: Die Anzahl der Paare, die sich vergangenes Jahr im größten Stadtteil das Ja-Wort gaben, stieg gegenüber 2016 um zehn Prozent auf 508. So viele Eheschließungen und Lebenspartnerschaften (seit 1. Oktober können gesetzlich geregelt auch gleichgeschlechtliche Paare eine Ehe eingehen) beurkundeten die 17 (Eheschließungs-)Standesbeamtinnen und -beamten. Ein historisches Hoch, das den Vorjahresrekord noch übertraf.

Viele Heiratswillige erfuhren bereits im Vorfeld über Einzelberatungen Entscheidungshilfe in der Frage, wo der schönste Tag im Leben zelebriert werden soll. Unzählige Kontakte bei den 2017 erstmals abgehaltenen Durlacher Hochzeitstagen trugen auch entscheidend zu diesem Höhenflug bei. Von Gastronomie über Mode und Schönheitspflege bis zur Dekoration waren verschiedene Branchen über zahlreiche Aussteller vertreten. Dazu Shows und Akteure – in der Karlsburg, im Rathaus und auf der wegen ihrer Aussicht besonders beliebten Turmbergterrasse. Die Hochzeitsmesse gilt als voller Erfolg. So findet am 6. und 7. Oktober diesen Jahres die zweite Auflage statt. Schon am Wochenende 20. und 21. Januar feiern Durlach und seine Trau-Orte Premiere bei den Karlsruher Hochzeits- und Festtagen im Kongresszentrum.

Die Durlacher Verantwortlichen wollen mit viel Engagement alles daran setzen, den Rekord im laufenden Jahr mindestens einzustellen. Besonderes Augenmerk gilt genau wie stadt- und bundesweit wegen des Zahlenspiels dem 18. August – 18.8.18. Ganz flexibel bieten die Beamtinnen und Beamten Verheiratungen bis in den späten Abend an. Noch gibt es auch freie Plätze für diesen begehrten Termin.