Schwetzingen: „Misterio: Biber trifft Piazzolla“ – Jahresausklang im stimmungsvollen Rokokotheater des Schlosses

Rokokotheater Schwetzingen (Foto: Florian Merdes)
Rokokotheater Schwetzingen (Foto: Florian Merdes)

Schwetzingen – Heinrich Ignaz Franz Biber ist einer der großen Violin-Meister des 17. Jahrhunderts, Astor Piazzolla stilbildender Komponist des „Tango Nuevo“. Doch was vereint die beiden Künstler, dass ihnen im Rahmen des Barock-Festes „Winter in Schwetzingen“ ein gemeinsamer Abend gewidmet wird? Die Sinnlichkeit und Ästhetik der barocken Musik geht von der Verzückung durch den Glauben aus. Die Verbindung zwischen Gott und Mensch war in der damaligen Zeit noch stark mit der körperlichen Sinnlichkeit verbunden und genau dies ist die Parallele zum Tango. Dieser besitzt ebenfalls eine fast religiöse Ernsthaftigkeit und zelebriert die körperliche Sinnlichkeit zwischen Mann und Frau.

Julia Schröder (Barockvioline) sowie Gerd Amelung (Cembalo / Orgelpositiv) sind zwei der Solisten dieses stimmungsvollen Abends und sie gestalteten auch das Programm, in dem sich Bibers „Rosenkranz-Sonaten“ und die Tangos von Astor Piazzolla zu einem sinnstiftenden Ganzen zusammenfügen.

Die Violinistin Julia Schröder ist in Konzertsälen in ganz Europa zu erleben, ob beim Musikverein Wien, in der Philharmonie Berlin, dem Concertgebow Amsterdam, dem Barbican Center London oder den Auditorien in Valenzia. Seit 2004 ist sie Konzertmeisterin und Leiterin des Kammerorchesters Basel, seit 2010 auch Professorin für Violine an der Musikhochschule in Freiburg. Für das Konzert „Misterio: Biber trifft Piazzolla“ reist sie in das wunderschöne Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses mit seinem einzigartigen Ambiente. Gerd Amelung beschäftigt sich seit 2005 intensiv mit Barockopern. Seit 2012 arbeitet er regelmäßig am Theater und Orchester Heidelberg und als musikalischer Assistent von Wolfgang Katschner, Gründer der Lautten Compagney, der diesmal als Lautenist und an der Theorbe zu erleben ist. Am Barockcello musiziert die Italienerin Mara Miribung. Sie spezialisierte sich schon früh auf Alte Musik an der Schola Cantorum Basiliensis und lebt als freischaffende Künstlerin in Basel. Kurz vor Jahresende laden die Künstler unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Katschner ihr Publikum zu einem ganz besonderen Erlebnis ein.

Programm: Heinrich Ignaz Biber „Die Verkündigung“ aus der Rosenkranz-Sonate Nr.1, Praeludium – Variatio – Aria allegro – Variatio – Adagio – Finale, „Marias Besuch bei Elisabeth“ aus Rosenkranz-Sonate Nr. 2, Sonata – Presto – Allemande – Presto, „Die Geburt Christi“ aus Rosenkranz-Sonate Nr. 3, Sonata – Presto – Adagio – Courente – Double – Adagio, „Die Kreuzigung“ aus Rosenkranz-Sonate Nr. 10, Praeludium – Aria – Variatio – Adagio, „Die Himmelfahrt Mariä“ aus Rosenkranz-Sonate Nr. 14, (ohne Bez.) – Grave – Adagio – Aria – Aria – Gigue; Astor Piazzolla „Café 1930“ aus Histoire du Tango, „Oblivión“, „Fuga y Misterio”, „Jeanne et Paul”, „La Muerte del Ángel“

Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de, 06221|5820.000