Mannheim: Kammerchor der Musikschule Mannheim musiziert in der Tiefgarage

Mannheim – Weihnachtliche Klänge statt Autoknattern: In einer Tiefgarage, wo im Normalfall parkende Wagen Seit an Seit stehen, versetzte der Kammerchor der Musikschule Mannheim am zweiten Advent seine Zuhörer eine Stunde lang in besinnliche Weihnachtsstimmung.

Der Besuch der zweiten Ebene in der Tiefgarage im Stadthaus N1 am zweiten Advent ist inzwischen für viele in der Metropolregion zu einer festen Weihnachtstradition geworden. Das war auch in diesem Jahr deutlich zu spüren. Denn trotz des plötzlichen Wintereinbruchs und des daraus resultierenden Verkehrschaos‘ ließen es sich knapp 200 Konzertliebhaber nicht nehmen, dem außergewöhnlichen Klang in der Tiefgarage zu lauschen.

Erstmals unter der Chorleitung von Juliane Santa verblüffte das außergewöhnliche Konzert des Kammerchors der Musikschule Mannheim in seinem elften Jahr mit Klavierbegleitung von Valentin Humburger. Einen Gänsehautmoment der besonderen Art verspürten die Zuschauer beim Gesangssolo des diesjährigen Bundespreisträgers des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ Ali Insan zusammen mit der jungen Sopranistin Vedikaa Mukherjee. Ihre Darbietung von „Oh holy night“ von Adolphe Adam erntete tosenden Applaus.

Lionel Fawcett, ehemaliger Leiter des Kammerchors, und seine Frau Traudel Volk zeigten sich begeistert „Es ist eine so spannende Erfahrung dieses Konzert einmal aus der anderen Perspektive erleben zu dürfen“. Zusammen mit dem KulturNetz Mannheim Rhein-Neckar bereitete das Ehepaar Fawcett den Weg für dieses über zehn Jahren anhaltende Traditionskonzert, welches im Rahmen der Veranstaltungsreihe „wOrtwechsel – Kultur an außergewöhnlichen Orten“ jährlich stattfindet.

Der Leiter der Musikschule Mannheim, Bjoern Strangmann, begrüßte die Besucher in der außergewöhnlichen Atmosphäre der Tiefgarage und hoffte die Tradition auch im nächsten Jahr fortführen zu können. „Die Veranstaltungsreihe des KulturNetz Mannheim Rhein Neckar zeigt, dass man für Kultur weder einen Konzertsaal noch ein Opernhaus benötigt, und lockt raus aus dem trauten Heim und hin zu einzigartigen Orten. Mannheim besitzt eine Vielfalt ungewöhnlicher Ecken, die eine Geschichte erzählen, mit ihrem ganz eigenen Charme bezaubern und eine faszinierende Wirkung entfalten, wenn sie auf die Ausnahmekünstler und Talente der Region treffen“, betonte Strangmann.