Wiesbaden: Schnuppern am Finale – Der VC Wiesbaden versucht in Stuttgart die Sensation

Erfolgsjubel: Der VCW versucht sich in Stuttgart an der Sensation (Foto: Detlef Gottwald)
Erfolgsjubel: Der VCW versucht sich in Stuttgart an der Sensation (Foto: Detlef Gottwald)

Wiesbaden – Es wäre eine Riesensensation: Erstmals seit der Saison 2012/2013 haben die Bundesliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden die Chance, wieder in das große DVV-Pokalfinale einzuziehen. Im Halbfinale am Mittwochabend muss das Team von Chef-Coach Dirk Groß dafür in der Stuttgarter SCHARRena bei Allianz MTV Stuttgart einen „Sahnetag“ erwischen. Anpfiff ist um 19 Uhr.

Rückblende: Als am 30. Dezember 2012 um genau 16:45 Uhr der letzte Wiesbadener Angriffsball den Boden auf Stuttgarter Spielfeldseite berührte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Schiedsrichter Stefan Knebel konnte den Satz kaum abpfeifen, da stürmten schon Ersatzspielerinnen, das Trainer- und Funktionärsteam das Feld und fielen sich in die Arme. Die Tribünenhälfte, auf der eine Schar von mitgereisten Fans saß, bebte. Der VC Wiesbaden hatte erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Finale im DVV-Pokal erreicht.

So gleicht das diesjährige Pokalhalbfinale einem Déjà-vu. Wieder heißt der Gegner Allianz MTV Stuttgart. Wieder ist der Spielort die SCHARRena. Und wieder findet dieses Duell kurz vor dem Jahreswechsel statt. Dennoch sind die Vorzeichen andere, wie VCW-Headcoach Dirk Groß erklärt: „Auch wenn wir jetzt Meister Schwerin schlagen konnten, gehen wir trotzdem nicht als Favorit in dieses Match. Stuttgart ist derzeit der Tabellenführer und die Mannschaft ist in ihrer Entwicklung einfach weiter als alle anderen bislang.“

Unmittelbar nach dem Sieg gegen den SSC Palmberg Schwerin am vergangenen Samstag stieg das VCW-Trainerteam in die Vorbereitung auf dieses Pokalhalbfinale ein. Neben den üblichen Vorbereitungsmaßnahmen wie Video- und Taktikanalyse steht für das Team leichtes Krafttraining am heutigen Montag sowie zwei Einheiten Balltraining am Dienstag an, bevor dann am Mittwoch die Anreise nach Stuttgart erfolgt. Positiv zu vermelden ist, dass Außenangreiferin Dora Grozer ihre Schulterverletzung weitestgehend auskuriert hat und am Samstag bereits wieder Einsatzzeiten sammeln konnte. Grozer wird auch am Mittwoch dem Team wieder zur Verfügung stehen.

Die 1:3-Heimniederlage in der Volleyball Bundesliga Anfang Dezember gegen Stuttgart ist in der Vorbereitung auf das Spiel kein psychologisches Handicap. „Wir haben aus dem Spiel sehr viel gelernt und sind hochmotiviert, zu beweisen, dass wir jetzt anders auftreten können“, gibt sich Groß kämpferisch. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze! Auch wenn wir vielleicht nicht als Favorit ins Match gehen, so brennen wir doch darauf, einen heißen Kampf zu bieten!“

Gelingt es den Hessinnen tatsächlich erneut in Stuttgart ins DVV-Pokalfinale einzuziehen, dann ist dies ein großer Prestigeerfolg. Das Finale des Pokalwettbewerbs hat seit je her einen großen Stellenwert im Volleyballsport. Es ist eines der Saisonhighlights, auch weil die Finalisten vor einer beeindruckenden Kulisse spielen dürfen. Mehr als 10.000 Fans besuchen in der Regel die beiden Endspiele der Frauen und Männer. Qualifizierte sich der VCW 2012/2013 noch für den Finalspielort Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen, findet das Pokalendspiel nun mittlerweile in der Mannheimer SAP-Arena statt – diesmal am Sonntag, dem 4. März 2018.

Das Halbfinale zwischen Allianz MTV Stuttgart und dem VCW wird am Mittwochabend um 19 Uhr angepfiffen. Das Duell wird zudem auf sportdeutschland.tv übertragen, weitere Informationen und ein Live-Ticker werden auf www.vc-wiesbaden.de bereitgestellt.