Ludwigshafen: Ergebnisse des Sirenentests vom November liegen vor – Mehr als 400 Rückmeldungen zur Hörbarkeit abgegeben und ausgewertet

Ludwigshafen – Mehrere Hundert Rückmeldungen aus der Bevölkerung gingen nach der sogenannten lauten Probe der 34 Warnsirenen im Stadtgebiet am 30. November 2017 bei der Feuerwehr ein. Die Bürgerinnen und Bürger gaben per Onlineformular und telefonisch an, wie gut die Sirenen für sie in den einzelnen Stadtgebieten zu hören waren. Die Ergebnisse der Auswertung stellten Beigeordneter und Kämmerer Dieter Feid und Branddirektor Stefan Bruck, Leiter der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, am Donnerstag, 14. Dezember 2017, vor. Die Berufsfeuerwehr wertete 443 Rückmeldungen aus.

„Für die rege Beteiligung und hilfreichen Rückmeldungen nach der Sirenenprobe danke ich den Bürgerinnen und Bürgern Ludwigshafens“, sagte Beigeordneter und Kämmerer Dieter Feid. „Die Mithilfe der Bevölkerung ist sehr wichtig, um die Hörbarkeit der Sirenen einschätzen zu können und um die schnelle, großräumige Benachrichtigung der Öffentlichkeit bei Großschadensereignissen kontinuierlich zu verbessern“, betonte er. „Um die Menschen im Ernstfall schnell und präzise zu warnen und zu informieren, setzt Ludwigshafen auf das Zusammenspiel mehrerer Kanäle wie Sirenen, Warn-Apps für Smartphones, das städtische Internetportal und das Gefahreninformationstelefon, die als einzelne Kanäle jeweils wichtig sind und sich ergänzen“, erklärte Feid und fügte hinzu: „Die 34 Sirenen sind und bleiben ein zentrales Element unserer Ludwigshafener Sicherheitsarchitektur.“

In 239 Fällen nutzten die Bürgerinnen und Bürger das Onlineformular, während 151 Mal Rückmeldungen telefonisch eingingen. In die Auswertung flossen zusätzlich 53 Rückmeldungen von Beschäftigten in Kindertagesstätten und Feuerwehrleuten aus dem gesamten Stadtgebiet ein. Um Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit und Hörbarkeit der Sirenen zu erhalten, sollten die Befragten unter anderem angeben, wie sie die Warntöne in Gebäuden und im Freien wahrnahmen. Hier waren Mehrfachnennungen möglich.

Zur Hörbarkeit der Warnsirenen im Freien oder bei geöffnetem Fenster gab es insgesamt 196 Rückmeldungen. Rund 59 Prozent (115) dieser Bürgerinnen und Bürger gaben hier an, die Warntöne sehr gut gehört zu haben, während knapp 28 Prozent (54) die Warntöne weniger gut hörten. Lediglich 14 Prozent (27) erklärten, die Sirenen schlecht oder überhaupt nicht wahrgenommen zu haben. Zur Frage, wie die Warntöne in Häusern und bei geschlossenen Fenstern zu hören waren, gingen 397 Antworten ein. Als sehr gut hörbar stuften etwa 37 Prozent (146) der Bürgerinnen und Bürger die Warnsirenen ein, gut 22 Prozent (89) gaben an, dass die Töne weniger gut zu hören seien. Rund 41 Prozent der Befragten wiesen darauf hin, dass die Sirenen schlecht oder gar nicht wahrnehmbar gewesen seien, wenn man sich in geschlossenen Räumen aufhielt.

Auf die Frage, welche Informationsquellen sie im Fall eines Sirenenalarms beziehungsweise einer Großgefahrenlage nutzen würden, lagen die Smarthphone-Warn-Apps NINA und KATWARN deutlich vorn: Von 384 Befragten nannten 59 Prozent (227) die beiden Apps. In rund 38 Prozent (144) der Fälle wurde der Rundfunk und in 30 Prozent (116) die Homepage der Stadt Ludwigshafen als Informationsquelle genannt. Gut 16 Prozent (63) entfielen auf das Gefahreninformationstelefon unter der Nummer 0621 5708-6000. Hier waren Mehrfachnennungen möglich.

Zwei Standorte lösten nicht aus – Umrüstung auf Hochleistungssirenen wird fortgesetzt

Um bei dem vergangenen sogenannten lauten Test möglichst weitreichende Rückschlüsse über die Leistungsfähigkeit, Funktionstüchtigkeit und Hörbarkeit der Sirenen zu erhalten, wurden die Warnsirenen mehrfach und unter anderem auch zeitlich gestaffelt ausgelöst. Zunächst erfolgte zweimal im Abstand von einigen Minuten die gleichzeitige Auslösung aller 34 Sirenenstandorte mit einem rund eine Minute anhaltenden auf- und abschwellenden Heulton. Die beiden Auslösungen dienten als Grundlage einer Hörprobe, welche im gesamten Stadtgebiet stattfand. Bei der einzelnen Auslösung, die einer Funktionsprobe diente, wurde festgestellt, dass zwei Sirenen nicht ausgelöst hatten. Dabei handelte es sich um Motorsirenen der Standorte Mühlaustraße 13 und Am Weidenschlag 9. Eine Fachfirma setzt beide Sirenen am 20. Dezember wieder instand.

„Mit der angestrebten Umrüstung auf Hochleistungssirenen soll die Hörbarkeit und die Leistungsfähigkeit des Sirenennetzes in Ludwigshafen kontinuierlich gesteigert und verbessert werden“, sagte Stefan Bruck, Leiter der Ludwigshafener Berufsfeuerwehr. „Die Anschaffung moderner Sirenen an Standorten in Mundenheim, Rheingönheim, rund um das Hafengebiet und die Parkinsel sowie den Industriepark Süd ist für kommendes Jahr vorgesehen“, fügte er hinzu. Bruck verwies angesichts des Ziels der Stadt, das Warnsirenennetz zu optimieren, auf die bereits in diesem Jahr installierten Hochleistungssirenen an den Standorten Budapester Straße 28, Bürgermeister-Fries-Straße 1-3, Edigheimer Straße 26, Luitpoldstraße 37, Gräfenaustraße 32 und Mundenheimer Straße 220.

Durch unterschiedliche Leistungsgrößen erreichen diese modernen Modelle größere Beschallungsradien als die mehrheitlich verwendeten Motorsirenen. Eine der neueren Sirenenanlage hat maximal 16 Hörner bei einer Leistung von bis zu 2.400 Watt und erreicht eine Lautstärke von 121 Dezibel bei einer Entfernung von 30 Metern. Dies entspricht etwa einer Vervierfachung der Lautstärke gegenüber den Motorsirenen.