Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Land Hessen fördert Stadtgrün in Wiesbaden

Wiesbadens Innenstadt wird grüner. Am Freitag, 1. Dezember 2017, nahm Umweltdezernent Andreas Kowol einen Zuwendungsbescheid über 779.000 Euro aus der Hand der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz entgegen.

Die Mittel stammen aus dem Programm „Zukunft Stadtgrün“, das zum Ziel hat, städtische Grünstrukturen im Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung und einer höheren Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner auszubilden.

„Wiesbaden hat sich mit der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme ‚Wiesbaden Innenstadt und Süd‘ für dieses neue Bund-Länder-Programm beworben. Ich freue mich, dass es direkt in die Projektliste aufgenommen wurde“, erklärt Umweltdezernent Andreas Kowol. Die Stadt beteiligt sich mit zunächst 551.000 Euro an den Maßnahmen. Kowol geht aber davon aus, dass das Programm fortgeführt wird. „Wir haben noch eine Reihe von Vorhaben, die in diesem Zusammenhang verwirklicht werden sollen“, so der Umweltdezernent.

Das Projektgebiet umfasst den gesamten, dicht bebauten, versiegelten und überwärmten Innenstadtbereich zwischen Wilhelmstraße und zweitem Ring, zwischen Emserstraße und Hauptbahnhof, wobei die beiden bestehenden Fördergebiete „Soziale Stadt Inneres Westend“ sowie die „Aktive Kernbereiche Innenstadt West“ ausgenommen sind. Südlich des Hauptbahnhofs wird das Fördergebiet beidseits der Bahngleise entlang des Salzbachs bis nach Amöneburg fortgeführt.

Ziel ist es, bereits bestehende Grünstrukturen aufzuwerten und auszubauen sowie neue Grünverbindungen zu schaffen, um somit sowohl die klimatischen Bedingungen als auch die Aufenthaltsqualität für die Bewohner zu verbessern. Bestehende Plätze sollen attraktiver werden, neue, qualitativ hochwertige Freiflächen sollen entstehen. Das bereits gestartete Projekt „Bäche ans Licht“ passt sich, wie auch die Fortführung des Kulturparks am Schlachthof und die Entwicklung der Salzbachroute, gut in die übergreifende Zielkonzeption ein.

Doch nicht nur der öffentliche Raum soll aufgewertet werden, berichtet Umweltdezernent Kowol. Gerade in der dicht bebauten Innenstadt kommt den privaten Freiflächen eine besondere Bedeutung zu. Dabei bieten die überwiegend versiegelten Innenhöfe und Vorgärten in der Innenstadt bislang meist wenig Aufenthaltsqualität. Hier ist an eine Einstiegsberatung und Förderung zur Entsiegelung und Aufwertung von Hofflächen in Verbindung mit Fassaden- und Dachbegrünung gedacht, die das Programm abrunden.

Eine übergreifende Arbeitsgruppe aus den beteiligten Ämtern gemeinsam mit der Stadtentwicklungsgesellschaft mbH hat den Projektantrag erarbeitet und ist auch für die Umsetzung der ehrgeizigen Ziele in den nächsten fünf Jahren verantwortlich. Im ersten Schritt ist ein städtebauliches Entwicklungskonzept für den Planungsraum zu erarbeiten.


CityBahn lohnt sich für Mainz und Wiesbaden

Die CityBahn hat ihre bisher größte Hürde genommen: Am Dienstag, 12. Dezember, stellten Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich und sein Amtskollege Michael Ebling aus Mainz die Ergebnisse der standardisierten Bewertung (NKU) sowie eine Vorschlagsvariante zur Linienführung der CityBahn im Rathaus Wiesbaden vor.

Rund 200.000 Menschen erhalten direkten Zugang zur Straßenbahn, ein deutlich positiver Nutzen-Kosten-Quotient von 1,5 macht eine Millionenförderung durch Bund und Länder möglich. Die Trag- und Leistungsfähigkeit der Theodor-Heuss-Brücke wurde bestätigt – somit kann weiter geplant werden. In Wiesbaden wird eine umfassende Bürgerbeteiligung ab sofort starten, in Mainz ist sie für Frühjahr 2018 geplant.

„Eines der größten Probleme unserer Zeit ist der Verkehr in den Städten“, eröffnete Sven Gerich das Gespräch im Wiesbadener Rathaus. Stau, Lärm und eine hohe Luftverschmutzung bedrohten die Lebensqualität der Menschen in den boomenden Landeshauptstädten Wiesbaden und Mainz. Konkrete Klagen gegen die beiden Städte sind bereits vor den Verwaltungsgerichten anhängig. Nun gelte es, die Verkehrs- und Luftreinhaltungsprobleme gemeinsam in den Griff zu bekommen, um Fahrverbote zu verhindern und auch künftig das Grundrecht der Menschen auf Mobilität zu erhalten. „Die Idee der CityBahn ist es nun, Mainz und Wiesbaden, zwei Städte und zwei Bundesländer, zu verbinden. Wir stärken die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt“, unterstrich der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. Zur weiteren Entwicklung der Städte und für die Luftreinhaltung sei die CityBahn ein wichtiger Beitrag. Denn die Region wächst. „Wenn wir kein überzeugendes ÖPNV-Konzept vorlegen, werden die steigenden Einwohnerzahlen für noch mehr Autoverkehr und damit auch für mehr Stau, Lärm- und Abgasbelastungen in unseren Straßen sorgen. Wir brauchen die CityBahn unbedingt, wenn wir weiterwachsen und neue Potenziale – auch für die Wirtschaft – erschließen wollen“, so Gerich.

Die Vorplanung für die CityBahn in Wiesbaden ist abgeschlossen. Als wirtschaftlichste Variante konnte jetzt eine Vorschlagslinienführung über Biebrich vorgestellt werden, die in enger Abstimmung mit den Fachämtern entwickelt wurde. Die künftige Linienführung könnte den Planern zufolge vom Kasteler Brückenkopf über Amöneburg und den Biebricher Herzogsplatz über die Biebricher Allee bis zum Hauptbahnhof führen. Vom Hauptbahnhof aus verläuft die Vorschlagslinienführung über die Luisenstraße oder die Rheinstraße bis zur Hochschule RheinMain. Ein zusätzlicher Ast soll künftig vom Hauptbahnhof aus auch den Quartiersboulevard Konradinerallee mit einer hohen Zahl an Arbeitsplätzen anbinden.

Die Vorplanung in Mainz ist in Arbeit und wird im Frühjahr 2018 vorgestellt. Insgesamt erbrachte die Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) für die gesamte Strecke von Bad Schwalbach bis zur Hochschule Mainz auf Basis der offiziell vorliegenden Prognosewerte den hohen NKU-Quotienten von 1,5. Die Untersuchung wurde nach einem standardisierten, vom Bundesverkehrsministerium vorgegebenen Bewertungsverfahren durchgeführt, das Kriterien wie Reisezeiten von ÖPNV-Fahrgästen, weniger Pkw-Fahrten, Klima- und Umweltwirkungen, Verkehrssicherheitsaspekte sowie die Kosten des ÖPNV-Betriebs berücksichtigt und Auskunft über die Wirtschaftlichkeit des untersuchten Vorhabens gibt. „Wie die Ergebnisse belegen, übersteigt der gesamtwirtschaftliche Nutzen der CityBahn deutlich die Kosten des Projekts – und zwar um gut 50 Prozent“, erläuterte Petra Strauß, Bereichsleiterin ÖV-Planung und Bewertung beim beauftragten Verkehrsplanungsunternehmen PTV Transport Consult. Damit ist der Bau der CityBahn förderungsfähig und kann von Land und Bund bezuschusst werden.

Eine besondere Bedeutung im Bewertungsverfahren kam der Theodor-Heuss-Brücke zu. Sie musste zunächst auf Trag- und Leistungsfähigkeit geprüft werden und galt daher als Knackpunkt in der Vorplanung. Statiker und Verkehrsplaner konnten nun grünes Licht geben: Den Untersuchungen zufolge trägt die Brücke die vierspurige Verkehrsführung und die zusätzliche Belastung durch die Straßenbahnen. Einzelne Brückenteile müssen dafür statisch verstärkt werden. Eine Verkehrssimulation gibt darüber hinaus einen Ausblick auf den Verkehrsfluss auf der Brücke bei Nutzung durch die CityBahn: Demnach wird durch eine neue Ampelschaltung erreicht, dass mit Realisierung der CityBahn die Zufahrt der Autos auf die Brücke verbessert wird, bescheinigten die Gutachter.

„Unsere Erfahrungen mit dem Betrieb einer Straßenbahn sind durchweg positiv und haben unsere Erwartungen weit übertroffen“, erklärte der Mainzer Oberbürgermeister. Die im Dezember 2016 in Betrieb genommene Mainzelbahn hat bereits heute die für 2018 prognostizierten Fahrgastzahlen deutlich übertroffen. Die Attraktivität des schienengebundenen Netzes spiegelt sich auch im Mobilitätsmix wider: Mit einem ÖPNV-Anteil von 22 Prozent am gesamten Verkehrsmarkt steht Mainz deutlich besser da als das benachbarte Wiesbaden (16 Prozent). Auch das wirtschaftliche Engagement von Investoren im Gebiet Zollhafen belegt die Attraktivität einer Straßenbahn-Anbindung. Eine Mitnutzung der vorhandenen Mainzer Infrastruktur durch die CityBahn ist fester Bestandteil der Planung. Da die Mainzer Mobilität Betrieb und Wartung der CityBahn übernehmen soll, muss in Wiesbaden keine eigene Hauptwerkstatt gebaut werden. „Durch die Mitnutzung werden nicht nur Kosten gespart, es entstehen auch zusätzliche, umsteigefreie Verbindungen zwischen Wiesbadener und Mainzer Stadtteilen“, betonte Ebling. Die Vorplanung für den weiteren Linienverlauf der CityBahn in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt ist später als in Wiesbaden gestartet, da hier zunächst die Prüfung der Trag- und Leistungsfähigkeit der Theodor-Heuss-Brücke abgewartet wurde. Erste Planungsergebnisse werden die Planer im Februar 2018 der Stadt Mainz und der Öffentlichkeit präsentieren können.

Mit der Veröffentlichung der NKU-Ergebnisse und der Präsentation der Vorschlagslinienführung fällt jetzt der Startschuss für die Bürgerbeteiligung in Wiesbaden. Über einen Online-Dialog unter www.citybahn-verbindet.de können sich die Bürgerinnen und Bürger vom 13. Dezember 2017 zunächst bis zum 16. Januar 2018 über die Planungsdetails informieren und in den weiteren Prozess direkt einbringen. Die gesammelten Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge werden darüber hinaus ab Januar 2018 auf fünf Infomessen entlang der geplanten Linienführung diskutiert. Vor Ort können sich die Bürgerinnen und Bürger mit Planungsdetails auseinandersetzen sowie mit Planern und den Verantwortlichen der CityBahn darüber diskutieren. „Alle Anregungen aus dem gesamten Beteiligungsverfahren werden ernst genommen und gehen in die weitere Planung ein“, versprach Oberbürgermeister Sven Gerich. Die überarbeitete Vorschlagslinienführung in Wiesbaden wird im Rahmen einer Akteurskonferenz im Frühjahr 2018 vorgestellt. Nach Beschluss durch die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung am 21. Dezember 2017 soll das Vorhaben anschließend im Rahmen der Entwurfs- und Genehmigungsplanung detailliert weiter ausgearbeitet werden. Aktuell werden die Investitionen auf Basis der Machbarkeitsstudie für die Gesamtstrecke von Bad Schwalbach bis zur Hochschule Mainz auf mehr als 300 Millionen Euro geschätzt. Der Bund übernimmt dabei jeweils 60 Prozent der Kosten. In Wiesbaden werden das Land Hessen 27,5 und die Stadt 12,5 Prozent tragen. In Rheinland-Pfalz laufen derzeit die Verhandlungen zwischen Stadt und Land.

Schon 2022 soll die hessische Landeshauptstadt die erste Stadt in Deutschland mit emissionsfreiem Öffentlichen Personennahverkehr sein. „Wir wünschen uns eine saubere Stadt mit mehr Lebensqualität. Die CityBahn ist zusammen mit den Elektrobussen das Rückgrat einer modernen Mobilität in Stadt und Region“, so Oberbürgermeister Gerich. „Mit der CityBahn schaffen wir eine neue Lebensader für die Landeshauptstädte. In Zukunft soll sie täglich 98.000 Fahrgäste transportieren, die Verkehrswege in der Innenstadt deutlich entlasten sowie Lärm- und Luftbelastung verringern“, fasste Gerich zusammen.


Sprechstunde des Ortsgerichts Kastel entfällt

Am Mittwoch, 13. Dezember, ist das Ortsgericht Kastel geschlossen. Weitere Informationen gibt es unter (06134) 6030 oder im Internet unter https://www.wiesbaden.de/rathaus.


Wiedereröffnung Mauritius-Parkhaus

Nach nur 10 Monaten Sanierungszeit konnte am 1. Dezember das komplette Mauritius-Parkhaus wiedereröffnet werden. Die ersten vier von acht Parkebenen stehen bereits seit August 2017 der Öffentlichkeit als Parkraum zur Verfügung. Parallel bis jetzt im Dezember wurde an den oberen vier Parkebenen weitergearbeitet.

Nachdem das Gebäude 2011 in den Besitz der WVV übergegangen ist, hat man parallel zum Umbau für die Mediathek und zur Akquise für die noch leerstehenden Gewerbeflächen nach einer Sanierungsvariante für das Parkhaus gesucht. Die Schädigung des Betons in den Parkebenen war überwiegend durch den winterlichen Salzeintrag entstanden, den die Fahrzeuge in das Parkhaus einbringen.

Die WVV hat gemeinsam mit ihrem Projektleiter der städtischen WiBau GmbH (WiBau) einen Sanierungsweg gefunden, um mit modernen Mitteln die Substanz zu ertüchtigen, sodass das Bauwerk gerettet werden konnte: Im Rahmen des Karthodischen Korrosionssschutz (KKS-Verfahren) wird durch das Aufbringen einer Zinkschicht auf den Beton und die Verbindung dieser Zinkschicht mit der angegriffenen Armierung ein kleiner Stromfluss generiert, der die Armierung vor weiterer Korrosion schützt. Damit wird verhindert, dass die Schädigung weiter fortschreiten kann. Durch diese neue Technologie ist es gelungen, das Parkhaus in seiner Substanz zu ertüchtigen

Das Parkhaus war seit Februar 2017 komplett geschlossen, um die Betonsanierung durchzuführen sowie die technischen Einrichtungen instandzusetzen und Schönheitsreparaturen vorzunehmen.

Neben der Betonsanierung waren das insbesondere die Erneuerungen der Elektroinstallationen und der Aufzüge, die Aktualisierung des Brandschutzes, die Renovierung der Treppenhäuser und die Instandsetzung der Fassade. Die Projektleitung für die Betonsanierung übernahm die WiBau; die Projektleitung der technischen Instandsetzung die städtische GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH (GWW).

Durch die freundliche und helle Farbwahl und das optimierte Licht mit LED-Leuchten bestätigt sich der Eindruck, dass es sich um ein sicheres und neues und wertiges Parkhaus handelt, insbesondere weil das Parkhaus zukünftig in sensiblen Bereichen videoüberwacht wird.

Durch die Nutzung der obersten 8. Parketage durch die Stadtpolizei geht die WVV davon aus, dass der Vandalismus sich eindämmen lässt. Die Parkebene 8 wurde durch zwei Rolltore vom übrigen PH getrennt und gesichert, damit die Fahrzeuge der Stadtpolizei in einem besonders geschützten Bereich stehen.

Das Parkhaus ist mit einer neuen Parkierungstechnologie ausgestattet, die auf innovative Weise die Dauerparker von den Kurzzeitparkern trennt. Durch diverse Weitbereichsleser ist gewährleistet, dass die Dauerparker in den oberen Parkebenen parken und somit die Kurzzeitparker in den unteren Ebenen bequem einen Parkplatz finden.

Die WVV hat sich dazu entschlossen, das Parkhaus selbst zu betreiben. Dabei greift die WVV auf die Unterstützung der ESWE-Verkehr zurück.