Kaiserslautern/Germersheim: Zweckverband Schienenpersonennahverkehr beschließt Haushaltsplan für das Jahr 2018

Regionalisierungsmitteln

Kaiserslautern/Germersheim – Mit der Zustimmung zum Haushaltsplan und zur Haushaltssatzung für das Jahr 2018 hat die 56. Verbandsversammlung des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd) am 07. Dezember 2017 in Germersheim unter dem erstmaligen Vorsitz des neuen Verbandsvorstehers Landrat Dr. Fritz Brechtel die finanziellen Grundlagen für die Angebote im Schienenpersonennahverkehr im südlichen Rheinland-Pfalz gelegt.

Im Rahmen der Verbandsversammlung wurde der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel einstimmig zum stellvertretenden Verbandsvorsteher gewählt. Er löst in diesem Amt den noch amtierenden Neustadter Oberbürgermeister Hans-Georg Löffler ab, der Ende des Jahres in den Ruhestand tritt.

Knapp 220 Mio. € für die Schiene und BusRegio-Linien

Im kommenden Jahr sind von den etwa 221 Mio. € aus Regionalisierungsmitteln des Bundes, welche durch das Land Rheinland-Pfalz an den ZSPNV Süd weitergeleitet werden, 99,1 % für die Finanzierung der Nahverkehrsangebote auf der Schiene sowie der BusRegiolinien vorgesehen.

Mit diesen Mitteln werden die Zuschüsse an die verschiedenen Eisenbahnunternehmen (DB Regio, vlexx, trans regio, die AVG und die RNV) für den Betrieb der S-Bahnen und Stadtbahnen sowie Regionalbahnen und Regionalexpresszüge gezahlt. Auch für die BusRegiolinien abseits der Schiene bekommen die Busunternehmen vertraglich vereinbarte finanzielle Mittel.

„Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr nutzt die Bundesmittel sehr effizient für die Bestellung von Verkehrsleistungen auf der Schiene und bei den BusRegio-Linien. Nahezu alle Linien sind bereits einmal europaweit ausgeschrieben worden. Mit dem Rheinland-Pfalz-Takt sorgen wir für Mobilität in den Verdichtungsräumen und im ländlichen Raum. Auf diese Weise verbessern wir flächendeckend die Lebensqualität in unserem Land“,

erklärt Verbandsvorsteher Landrat Dr. Fritz Brechtel.

Fahrplanverbesserungen im landesweiten RE-Netz und in der Pfalz

Der Direktor des Zweckverbandes Michael Heilmann erläuterte mit Blick auf den bevorstehenden Fahrplanwechsel die wichtigsten Verbesserungen: „Beim Regional-Express-Netz können wir weitere einzelne Verbesserungen einführen. Es wird ab dem 10.12.2017 am frühen Abend eine schnelle umsteigefreie Verbindung von Mainz nach Trier geben und im Berufsverkehr schaffen wir in der Pfalz bessere Verknüpfungen. Hervorzuheben ist darüber hinaus die Aufwertung der Strecke Wörth – Germersheim mit zusätzlichen attraktiven Pendlerverbindungen“.

Die bisherigen mit Dieseltriebwagen gefahrenen sogenannten ´BASF-Züge´ werden in das S-Bahn-Netz integriert, enden und beginnen wegen der dortigen Elektrifizierungsmaßnahmen aber bis Ende 2018 im Ludwigshafener Hauptbahnhof. Von dort fahren Dieseltriebwagen bzw. während der Sommermonate Busse ins Werk. In Ergänzung dieser S-Bahnen wird montags bis freitags speziell für Berufspendler eine umsteigefreie Verbindung zwischen Mannheim und Wörth eingeführt. Am Morgen verlässt die S-Bahn Wörth um 6:33 Uhr und fährt von Germersheim als Sprinter-S-Bahn weiter nach Mannheim, die dort schon um 7:32 Uhr ankommt. In der Gegenrichtung verlässt eine S 3 Mannheim um 17:31 Uhr und erreicht Wörth um 18:44 Uhr. „Diese Fahrzeiten sind vor allem im Berufsverkehr absolut konkurrenzfähig mit dem Auto. Unser Ziel ist es, vor allem für Pendler bessere umsteigefreie Verbindungen direkt in die Zentren zu schaffen“, so Landrat Dr. Brechtel.

Baustellen beeinträchtigen auch weiterhin den Nahverkehr auf der Schiene

Sorgen bereiten dem ZSPNV aber weiterhin die Baustellen auf der Schiene: Ob zwischen Ludwigshafen und Saarbrücken oder Mainz und Worms – die Beeinträchtigungen des Zugverkehrs sind für die Kunden ein Ärgernis. „Wir versuchen, die Auswirkungen der Bahnbaustellen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu begrenzen. Die DB Netz ist aber aufgefordert, stärker mit uns und den Verkehrsunternehmen zu kooperieren und sich endlich bei der Kundeninformation zu beteiligen. Das bisher praktizierte Schönreden von Sperrungen und Verspätungen hilft uns nicht. Wir müssen ehrlich mit den Kunden umgehen, sonst suchen sie sich andere Verkehrsmittel“, stellt Direktor Heilmann fest.

Schwerpunktthema Rheinbrücke

Zu einem Arbeitsschwerpunkt der kommenden Monate haben Landrat Dr. Fritz Brechtel und Verbandsdirektor Heilmann das Thema ´Sperrung der Rheinbrücke´ erklärt und die kommenden Schritte festgelegt:

„Wir wollen für den Landkreis Germersheim und die gesamte südliche Pfalz eine bessere Verknüpfung mit Karlsruhe und den dortigen Arbeitsplätzen im Bereich der Industrie des Handels und der Wissenschaft. Wir sind auf der Suche nach guten Lösungen, greifen alle vorhandenen Anregungen auf und werden sie intensiv prüfen. Wir wollen während der Bauphase gute Angebote für die Pendler und werden alle Möglichkeiten ausloten, diese auch finanzieren zu können. Dabei setzen wir auf die Kooperationsbereitschaft alle Beteiligten einschließlich der Eisenbahnunternehmen, der Stadt Karlsruhe sowie der Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg“,

erklärt Landrat Dr. Brechtel und ergänzt:

„Der Zweckverband nimmt schon seit Jahren an den Fahrplankonferenzen der IHK Karlsruhe teil und unterstreicht so das gemeinsame, die Landesgrenzen übergreifende Engagement der Partner auf beiden Seiten des Rheins für einen besseren ÖPNV. Darauf lässt sich hervorragend aufbauen“.