Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Bürgermeister Becker richtet Schreiben an Bundesregierung – Ausländische Gesetze dürfen keine Grundlage für Bruch deutschen Rechts sein

Mit Urteil vom Donnerstag, 16. November, (Aktenzeichen 2-24 O 37/17) hat das Landgericht Frankfurt am Main die Ansprüche eines Israelischen Staatsbürgers gegenüber einer kuwaitischen Airline auf Beförderung und Entschädigung wegen Diskriminierung zurückgewiesen. Die Fluggesellschaft Kuwait Airways hatte sich geweigert, den Passagier vom Frankfurter Flughafen aus zu befördern und berief sich dabei auf ein kuwaitisches Gesetz, das dies bei Strafandrohung verbiete.

Bürgermeister und Beteiligungsdezernent Uwe Becker erneuerte heute seine Forderung an den Bund, der kuwaitischen Airline Start- und Landerechte zu entziehen und richtete ein Schreiben an den geschäftsführend für den Verkehr zuständigen Bundesminister Christian Schmidt.

„Die Empörung über das diskriminierende Verhalten der Airline, wie sie bereits vor dem Urteil öffentlich von verschiedenen Seiten vorgetragen wurde, ist absolut berechtigt. Doch hat das zwischenzeitlich ergangene Urteil zusätzlich für Unverständnis gesorgt, auch wenn dieses noch nicht rechtskräftig ist. Nach meiner Meinung sollte eine Airline, die Antisemitismus und Diskriminierung praktiziert, indem sie die Beförderung israelischer Passagiere verweigert, weder in Frankfurt noch auf einem anderem deutschen Flughafen starten oder landen dürfen. Kuwaitische Gesetze, die tief antisemitisch sind, indem sie die Beförderung von Israelis verbieten, dürfen nicht als rechtliche Grundlage akzeptiert werden, um die Verletzung deutschen Rechts oder internationaler Standards zu legitimieren. Wenn kuwaitischen Unternehmen die Möglichkeit eingeräumt wird, israelische Staatsbürger in Deutschland mit Verweis auf kuwaitische Gesetze zu diskriminieren, öffnet dies Tür und Tor für die Entrechtung von Menschen auf deutschem Boden. Im vorliegenden Fall bezieht sich die Diskriminierung auf das grundsätzliche Beförderungsgebot, wie es im Luftfahrtrecht vorgesehen ist. Doch nach der gleichen Begründung ließen sich viele weitere Formen der Diskriminierung von israelischen Staatsbürgern in Deutschland vorstellen. Dies darf nicht zugelassen werden“, sagt Becker.

„Sollte das Urteil auch in den weiteren Instanzen Bestand haben, wäre aus meiner Sicht der Gesetzgeber gefordert, um Diskriminierung auf deutschem Boden mit Verweis auf ausländische Gesetze zu unterbinden. Für die besagte Airline sollte es jedoch zeitnah zu einem Entzug der hiesigen Start- und Landerechte kommen“, schreibt Bürgermeister Uwe Becker an die Bundesregierung.


‚Tu mir bitte nicht weh!‘ – Stadträtin Birkenfeld eröffnet die Ausstellung ‚Gewaltige Liebe‘

Häusliche Gewalt findet überall statt, in der Mietwohnung, im Reihenhaus oder der Villa. Und diese Gewalt, wie auch das Schweigen darüber, ist weiter verbreitet, als mancher denkt. „Nach wie vor ist es wichtig, Lehrkräfte an den Schulen, die Kindertagesstätten, Ärzte und alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt für Gewaltphänomene in Familien zu sensibilisieren“, sagt Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld. „Viele Eltern brauchen Hilfe, um aus der Gewaltspirale wieder heraus zu kommen.“

Der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Frankfurt West zeigt jetzt mit „Gewaltige Liebe“ in einem Modellhaus sehr anschaulich, was hinter den Türen geschehen kann. Über sechs Tage haben Besucher die Möglichkeit, sich ein Bild über psychische, sexuelle und körperliche Misshandlungen zu verschaffen. Neben der Ausstellung erwartet sie außerdem ein Programm mit Informationsveranstaltungen, Vorträgen und anderen Angeboten über mehrere Tage.

Die Ausstellung wird eröffnet am Montag, 20. November um 16 Uhr im Gemeinschaftsraum des Klinikum Höchst, 2. Obergeschoss, Gebäude A, Gotenstraße 6-8. Nach den Begrüßungen und dem Vortrag „Häusliche Gewalt ist keine Privatsache“ werden Schüler der IGS West ein Tanztheater aufführen. Danach wird das Modellhaus präsentiert und ein kleiner Imbiss gereicht.


Nachhaltigkeit zum Anfassen – Lernfest für Familien in der Orangerie im Günthersburgpark

Die Orangerie im Günthersburgpark wird am Sonntag, 19. November, von 14 bis 17 Uhr zum Gewächshaus für die Zukunft. Bei einem bunten Lernfest für Jung und Alt kann man sich informieren, experimentieren, basteln und spannende Aufgaben lösen zu Themen aus den Lernwerkstätten „Recycling“, „Was ist (m)ein T-Shirt wert?“ und „Klima und Energie“.

Die Besucher des Lernfestes setzen leuchtende Beispiele zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der dunklen Jahreszeit. Sie können mit einem Windgenerator und einer Weihnachtspyramide experimentieren oder am eigenen Mini-Roboter tüfteln. Dazu gibt es die Möglichkeit, fairen Kaffee selber zu rösten, mahlen und zu brühen. Wer Solarleuchten löten möchte, möge bitte ein Gurkenglas mitbringen.

Der Jahreszeit angemessen können die Besucher Weihnachtskarten aus Papier selbst gestalten. Alte Glasflachen lassen sich zu einem zweiten Leben erwecken, indem man sie kreativ up-cycelt. Leere Rohlinge sind selber mitzubringen. Wer will, kann Tipps und Tricks zum Energiesparen kennen lernen oder staunen, wie viel Wasser in einem T-Shirt steckt.

Das Familienfest findet statt als Teil der Aktion „Fit für die Zukunft – Nachhaltigkeit lernen in Frankfurt“. Hierfür erhielt Frankfurt die Auszeichnung Stadt des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung. Der Verein Umweltlernen bietet das Fest in Kooperation mit weiteren Partnern an.


Ein mittelalterliches Kleinod unter fachkundiger Führung entdecken

Das Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster, ein historisches und architektonisches Kleinod Frankfurts, bietet am Sonntag, 19. November, wieder eine Führung mit Silke Wustmann zu den Gemäldezyklen von Jörg Ratgeb – um 1480 bis 1526 – in Refektorium und Kreuzgang an.

Wer ist die Dame mit dem ausgefallenen schwarzen Hut? Was hat es mit den Männern bei der Einschiffung auf sich? Warum haben die Wandbilder Fehlstellen? Viele Fragen können weder der Audioguide noch die Dauerausstellung umfassend beantworten. Deshalb kann man sich jeden dritten Sonntag im Monat um 15 Uhr einer fachkundigen Führung anschließen, die sich speziell mit den historischen und kunsthistorischen Aspekten der Wandgemälde von Ratgeb beschäftigt.
Die vielfach unbekannte Ikonografie wird ausführlich erläutert, sodass die beeindruckenden Bilder zum Sprechen gebracht werden. Ganz nebenbei ist das Karmeliterkloster zu entdecken. Es ist die einzige erhaltene mittelalterliche Klosteranlage in Frankfurt und hat trotz erheblicher Umbauten und Kriegszerstörungen viel von seinem ursprünglichen Charakter bewahrt.

Am Samstag, 18. November, können Interessierte an einer Kuratorinnenführung mit Sabine Börchers durch die aktuelle Sonderausstellung des Instituts „Auf Herz und Nieren. Geschichte des Frankfurter Gesundheitswesens“ teilnehmen. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte des öffentlichen Gesundheitswesens von der Ersterwähnung eines Stadtarztes 1381, über die Gründung des Gesundheitsamtes 1917 und dessen Verstrickungen in die NS-Rassenpolitik 1933 bis 1945 bis zu den vielfältigen heutigen Aufgaben.

Treffpunkt zu den beiden 90-minütigen Führungen ist jeweils um 15 Uhr das Foyer im Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9. Die Teilnahme kostet sechs Euro, ermäßigt drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen unter www.stadtgeschichte-frankfurt.de.


Das Sicherheitsmobil unterwegs in Frankfurt

Das Sicherheitsmobil des Ordnungsamtes kommt auf den Frankfurter Berg. Zu finden sind die Stadtpolizisten am Montag, 20. November von 11 bis 13 Uhr am S-Bahnhof des Stadtteils. Die Mitarbeiter der Stadtpolizei stehen für Fragen rund um die Themen Sicherheit und Ordnung, Abfall-, Umwelt- und Naturschutz, den Zuständigkeiten von einzelnen Behörden und dem Tätigkeitsspektrum des Ordnungsamtes zur Verfügung. Während zwei Bedienstete per Fußstreife unterwegs sind, steht ein Kollege am Fahrzeug für Anliegen und Fragen der Bürger bereit.


Alte Brücke nun komplett mit Brickegickel

Seit Freitag, 17. November, steht der Brickegickel wieder auf der Alten Brücke. „Ich freue mich sehr, dass Frankfurt damit eines seiner traditionellen Wahrzeichen wieder hat“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann in seiner Festrede. In einer feierlichen Zeremonie enthüllte er das Standbild gemeinsam mit Christoph Mäckler, Architekt und Vorsitzender des Neuen Brückenbauvereins Frankfurt. Der jetzige Hahn ist insgesamt der sechste Brickegickel in der Frankfurter Stadtgeschichte. Verschwanden die meisten bei Hochwasser oder in Kriegen, wurde der fünfte in den neunziger Jahren gestohlen.

Der Brückenbauverein hat die Herstellung des Standbilds mit Hilfe von Spendengeldern finanziert. Der Oberbürgermeister bedankte sich bei dem Verein für das großzügige Geschenk und lobte sein Engagement: „Dass mit dem Brickegickel heute ein Stück Frankfurter Identität an ihren Platz zurückkehrt, haben wir der großen Spendenbereitschaft der Frankfurter zu verdanken, die das historische Projekt unterstützt haben.“

„Mit dem Brickegickel sind die Projekte rund um die Alte Brücke abgeschlossen“, sagte Mäckler. „In Zukunft richtet sich der Blick des Neuen Brückenbauvereins auf die Rekonstruktion der Rathaustürme, ein weiterer sichtbarer Ankerpunkt in der Frankfurter Stadtgeschichte.“ Die Wiederaufstellung des Brickegickels komplettiert nun die Sanierung der Alten Brücke nach dem Entwurf von ihm, die das Amt für Straßenbau und Erschließung durchgeführt hat.

Der Brickegickel war samt Kruzifix seit 2013 im Baubezirk Mitte des Amtes eingelagert. Dort fand eine Überarbeitung der Figur statt. Im letzten Jahr kehrte bereits Karl der Große auf die Alte Brücke zurück. Auch für dieses Denkmal hatte der Brückenbauverein Spenden gesammelt.


Oberbürgermeister Feldmann wirbt für Frankfurt als Sitz der Europäischen Bankenaufsicht

Am Freitag, 17. November, hat Oberbürgermeister Peter Feldmann den European Banking Congress (EBC´) in der Alten Oper eröffnet. Die Veranstaltung bildet traditionell den Abschluss der Frankfurt Finance Week, einem der wichtigsten Treffen der europäischen Finanzbranche.

In diesem Jahr kamen hier Branchengrößen wie EZB-Chef Mario Draghi, Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank und Deutsche-Bank-Vorstandschef John Cryan zusammen. Zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise nutzten Europas Spitzen-Banker die Gelegenheit, um die Geschehnisse der vergangenen Jahre zu analysieren und über die bevorstehenden Herausforderungen zu sprechen.

„Großbritannien ist zwar noch Mitglied der Europäischen Union. Doch die Erneuerung des europäischen Projekts duldet keinen Aufschub“, betonte Feldmann in seiner Rede. „Frankfurt als Sitz der Europäischen Zentralbank ist der geeignete Standort, um nach jenen Lösungen zu suchen, auf die die ganze Welt wartet“, unterstich Frankfurts Stadtoberhaupt die Dringlichkeit entschlossenen Handelns, um die wirtschaftliche und soziale Zukunft Europas zu sichern. „Wir sind bereit, um neben der EZB auch die Europäische Bankenaufsicht zu beherbergen“, warb Feldmann für Frankfurt als Sitz der Europäische Bankenaufsicht (EBA).

Am Montag, 20. November, wird der Rat für Allgemeine Angelegenheiten der Europäischen Union in Brüssel darüber entscheiden, wo die derzeit noch in London beheimatete Bankenaufsicht nach dem EU-Austritt Großbritanniens angesiedelt werden soll. In der Vergangenheit haben sich bereits etliche Kreditinstitute und Finanzdienstleister für einen Umzug von London nach Frankfurt entschieden.


Der Müllberg muss schrumpfen

Die Europäische Woche der Abfallvermeidung ist in Frankfurt offiziell eröffnet worden. Sie dauert von Samstag, 18. bis zum Sonntag, 26. November, und steht unter dem Motto „Gib Dingen ein zweites Leben!“ Unterstützt von der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) haben rund ein Dutzend Initiativen kreative Ideen entwickelt.

Zur Auftaktveranstaltung im Bockenheimer Galli Theater begrüßte Peter Dommermuth, Leiter des Frankfurter Umweltamts, Mitwirkende, Gäste und rund 40 Kindergartenkinder. Die Bandbreite der Aktionen in den nächsten Tagen ist groß. Sie reicht von der langen Nacht des verpackungsfreien Einkaufens, über Sharing-Workshops, Reparaturaktionen, einer Second-Hand-Modenschau, einem Lauftreff mit Barfussschuhen, einer Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt, einer Kleidertauschparty oder einem Tag der offenen Tür bei der ersten Nahrungsmittelkooperative Frankfurts.

Im Anschluss an die Vorstellung präsentierte das Ensemble des Galli Theaters das Theaterstück „Der Müllvollberg“. Bei dessen Abtragung und Sortierung in seine werthaltigen Bestandteile wurden auch die eingeladenen Kindergartenkinder spielerisch einbezogen. Im Kindergarten setzt FES seine pädagogisch-präventive Arbeit an.


Straßenbau in Ginnheim: Bus 39 endet vorzeitig an U-Bahn-Station

Von Montag, 20. November, bis Freitag, 1. Dezember, kann die Linie 39 die Haltestelle Markus-Krankenhaus nicht bedienen. Sie endet und beginnt wegen Straßenarbeiten an der Haltestelle der Linie 64 an der U-Bahn-Station Ginnheim. Zwischen dem Bahnhof und dem Markus-Krankenhaus steht die Straßenbahnlinie 16 als Alternative zur Verfügung.


Neues Buch über archäologische Funde in Frankfurt von 2012 bis 2016

Die archäologische Denkmalpflege hat einen festen Stellenwert in Frankfurt. Das hohe Bauaufkommen führt seit Jahren zu immer neuen Entdeckungen der Bodendenkmalpflege. Die Ergebnisse können nun in einem reich bebilderten Buch nachgelesen werden.

In den Jahren 2012 bis Ende 2016 sind 237 Fundstellen im Stadtgebiet bearbeitet worden. Dabei wurden neben paläontologischen Funden archäologische Denkmäler von der Altsteinzeit bis in die Neuzeit dokumentiert.

Die Fundstellen verteilen sich über das gesamte Frankfurter Stadtgebiet, nicht vertreten sind die Gemarkungen Eckenheim, Goldstein, Hausen, Niederrad und Sindlingen. Trotzdem ist für alle, die an der Frankfurter Stadtgeschichte interessiert sind, etwas dabei.

Das Buch kostet 37 Euro und ist im Denkmalamt, Kurt-Schumacher-Straße 10, Zimmer D 404, erhältlich. Die Sprechzeiten sind Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr, Telefon 069/212-36199, E-Mail: denkmalamt@stadt-frankfurt.de.