Wilhelmsfeld: Handwerker-Betrug – Dachhaie“ unterwegs – Tipps der Polizei

Wilhelmsfeld/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Wenn Handwerker überraschend an der Tür klingeln, ist Vorsicht geboten. Die Polizei warnt aktuell wieder vor Betrügern. Es geht um sogenannte „Dachhaie“, wie die Polizei die unseriösen Handwerker betitelt.

Was man über den neuen Betrug wissen muss: Mit ihrer Masche haben es die Täter insbesondere auf ältere oder alleinstehende Menschen abgesehen. Diese klingeln an den Türen, um auf Probleme und Missstände am Haus aufmerksam zu machen – und in diesem Zuge sogleich die Reparatur anzubieten. Die Handwerkerleistung wird allerdings nur mangelhaft oder mit minderwertigen Materialien ausgeführt. Umso erschreckender ist daraufhin der Preis: Die „Dachhaie“ verlangen für die Reparatur unangemessene Summen im vierstelligen Bereich.

Gund für den Aufruf zur Vorsicht ist ein aktueller Fall aus der Region, der der Polizei erst jetzt bekannt wurde. Am 24.10.2017 boten zwei Männer einem 88-jährigen Mann in Wilhelmsfeld an, für 70 EUR die Dachrinne zu reinigen. Bei der „Begutachtung“ wurde ein tatsächlich vorhandener Schaden an der Dachrinne festgestellt, der repariert werden müsste. Mit dem Austausch der Dachrinne auf einer Länge von ca. zehn Metern waren dann vier Männer zugange. Nach Beendigung der Arbeiten verlangten die Arbeiter 3.800 Euro vom Opfer. Dem 88-Jährigen erschien dies überteuert, zumal er auch mit den Arbeiten unzufrieden war. Schließlich einigte man sich auf 1.200 Euro. Nachdem das Geld übergeben war, machten sich die Arbeiter sofort mit einem hellen Kastenwagen mit MA-Kennzeichen – mit einer Leiter auf dem Dach – aus dem Staub.

Tipps gegen Dachhaie:

  • Seriöse Handwerker kommen nicht unaufgefordert zu Ihnen
  • Vorsicht bei angeblich kostenlosen „Dach-Check“-Angeboten
  • Lassen Sie sich von vermeintlichen Sonderangeboten nicht überrumpeln
  • Verzichten Sie bei Haustürgeschäften nicht auf Ihr 14-tägiges Widerrufsrecht – unterschreiben Sie keine entsprechenden Klauseln oder Auftragsbestätigungen und lassen Sie die Handwerker nicht sofort loslegen
  • holen Sie bei größeren Arbeiten rund ums Haus verschiedene detaillierte Angebote ein
  • Informieren Sie sich bei der Innung, der Handwerkskammer oder bei Bekannten über zuverlässige Betriebe
  • Zahlen Sie nicht im Voraus
  • Im Zweifelsfall verständigen sie die Polizei, auch über die Notrufnummer 110