Mannheim: Brüder im All – Auf der Suche nach der zweiten Erde

Mannheim – Die Sonne ist ein Stern wie Milliarden andere in unserer Milchstraße. Die acht Planeten, die um die Sonne kreisen – wie etwa Merkur, Venus, Mars oder Jupiter – sind wohl bekannt und auch sehr gut untersucht. Vor 25 Jahren wusste jedoch niemand, ob es auch Planeten um andere Sterne gibt.

Im Jahre 1995 wurde zum ersten Mal ein Planet bei einem Nachbarstern der Sonne gefunden. Diese Entdeckung machte weltweit Schlagzeilen. Inzwischen sind über 3000 solche „extrasolaren“ Planeten bekannt mit teilweise ganz unerwarteten Eigenschaften. Aus statistischen Analysen wissen wir, dass im Mittel jeder Stern der Milchstraße von mindestens einem Planeten umkreist wird. Im Vortrag geht es zunächst um die Fragen, was denn eigentlich ein Planet ist und was die Erde so besonders macht. Dann wird anschaulich gezeigt, mit welchen Methoden die Astronomen heute nach extrasolaren Planeten suchen und warum es so schwierig ist, sie zu entdecken. Schließlich wird die Frage diskutiert, ob es wohl eine „zweite Erde“ geben mag, wie wir sie finden könnten, und was das für uns bedeuten würde. Zwischendurch wird immer wieder Bezug genommen auf die Bücher von Heinz Haber, die den Referenten in seiner Jugend begeistert und stark beeinflusst haben.


Joachim Wambsganß studierte Physik und Astronomie in Heidelberg, München und Princeton. Er promovierte am Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) in Garching und an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Betreut wurde er dabei von Prof. Rudolf Kippenhahn. Nach Postdoc-Aufenthalten an der Princeton University, am MPA in Garching und am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) erhielt er 1999 eine Professur an der Universität Potsdam. Im Jahr 2004 wurde er als Professor an die Universität Heidelberg berufen und Direktor des Astronomischen Rechen-Instituts (ARI) in Heidelberg. Von 2005 bis 2015 war er Direktor des Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH). Seit September 2017 ist er Präsident der Astronomischen Gesellschaft (AG) und Vorsitzender des Rats deutscher Sternwarten (RdS). Zu seinen Forschungsinteressen gehören neben der Untersuchung extrasolarer Planeten unter anderem extragalaktische Astrophysik und Kosmologie, Dunkle Materie und eScience/Virtuelles Observatorium.

Infobox:

Vortrag im Rahmen der „Heinz-Haber-Vorlesung“ des Planetarium Mannheim
Prof. Dr. Joachim Wambsganß, Zentrum für Astronomie, Heidelberg

Donnerstag, 09.11.2017, 19.30 Uhr

Einheitspreis: 5,00 €
Ort: Planetarium Mannheim, Sternensaal

Infos unter www.planetarium-mannheim.de oder Tel. 0621 / 41 56 92
Tickets unter www.etix.com oder Tel. 01805 / 30 34 35
(14 ct/min dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 ct/min, Mo-Fr, 10-17 Uhr)