Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.


Weiteres Dialogangebot zum Willy-Brandt-Platz in Vorbereitung – Dezernentin plant Bürgergespräch am 25. Januar 2018

Wie weit sind die Planungen zum DAVIA-Projekt der Wissenschaftsstadt vorangeschritten, welche Anregungen der Bürger wurden bisher aufgenommen, welche können nicht weiterverfolgt werden und welche offenen Punkte gibt es noch? Dazu will Darmstadts Bau- und Verkehrsdezernentin Dr. Barbara Boczek mit den Bürgern in Dialog treten und kündigt eine öffentliche Veranstaltung Anfang kommenden Jahres an.

„Auch wenn wir inzwischen mit unseren Planungen im Bereich der Frankfurter Straße und der Bismarckstraße in vielen Punkten schon sehr weit sind und viele Vorschläge abgewogen haben, lohnt es sich, im DAVIA-Projekt einzelne Teilbereiche noch einmal genauer zu beleuchten“, findet Boczek. Die Gestaltung des Willy-Brandt-Platzes gehöre unbedingt dazu. Auch weiterhin sollen hier Straßenbahnen und Busse abfahren, in Zukunft dann aber an barrierefrei ausgebauten Haltepunkten. Unter diesen Anforderungen gelte es die bestmögliche Lösung zu finden.

„Wir haben mit der Gestaltung des Willy-Brandt-Platzes die Chance, die Mobilität in Darmstadt in die Richtung zu lenken, die den Anforderungen einer nachhaltigen Mobilität gerecht wird. Das bedeutet, die Belange von ÖPNV-Nutzern und Fußgängern werden hier oberste Priorität haben“, stellt Boczek die Planungsziele der Wissenschaftsstadt klar heraus. Die zahlreichen Anregungen, die im Laufe des Planungsprozesses eingegangen sind, belegen, dass die Neugestaltung dieses wichtigen Verkehrsknotens im Herzen der Stadt für viele Bürger einen hohen Stellenwert hat. Damit einher geht ein hohes Informations- und Dialogbedürfnis, dem Boczek gesondert Rechnung tragen will.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen, aufbauend auf den benannten Rahmenbedingungen weitere Vorschläge dazu zu machen, wie Verkehr am Willy-Brandt-Platz unter diesen Maßgaben neu gelenkt werden kann. Auch die Stadt geht dieser Fragestellung derzeit in einer neuen Variantenuntersuchung noch einmal nach, wartet aber die Ergebnisse des geplanten Bürgergespräch im Januar ab, um auch diese Anregungen mit in die Planungen einzubeziehen.

Einen Überblick über die bisherige Planung und die Abwägung der bereits eingereichten Vorschläge gibt es im Internet unter www.heagmobilo.de/davia. Wer nicht bis Januar warten möchte, kann seine Anregungen per E-Mail auch vorab an davia@heagmobilo.de richten.

Das Bürgerforum zur Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes ist geplant für den 25. Januar 2018 um 19 Uhr in der Rheinstraße 67, 2. Obergeschoss.

Im Anschluss an das Bürgergespräch soll die Planung für das gesamte DAVIA-Projekt von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Ziel ist es, Mitte des kommenden Jahres das Planfeststellungsverfahren einzuleiten.


Wissenschaftsstadt Darmstadt vergibt Bürgerpreise für soziale Verdienste an fünf Gruppen und Personen

Die Sozialdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Barbara Akdeniz, hat am heutigen Freitag (3.) im Neuen Rathaus den mit 2500 Euro dotierten Bürgerpreis an fünf Gruppen und Personen übergeben. Ausgezeichnet wurden der Basarkreis der Kreuzkirchengemeinde, der Ehrenamtliche Vorstand des Paritätischen Betreuungsvereins, die Malteser Migranten Medizin am Marienhospital, Filiz Koc für unterschiedliche soziale Projekte und Heinrich F. Jung vom Ortsverband Darmstadt des Sozialverbands VdK Deutschland.

Sozialdezernentin Akdeniz: „Auch in diesem Jahr wurden wieder viele gute Vorschläge für den Preis eingereicht, die wir gerne alle mit einer Auszeichnung versehen hätten. Letztlich haben wir uns dann für die fünf heute ausgezeichneten Preisträgerinnen und Preisträger entschieden, die mit ihrem Engagement einen sehr wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für Solidarität und Akzeptanz in Darmstadt leisten. Diese reichhaltige Palette der freiwilligen Arbeit zeigt auch exemplarisch, dass das Gemeinwesen in unserer Stadt am Besten gemeinsam gestaltet wird und dass die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern ein großes Geschenk für die Stadtgesellschaft ist. Ich danke daher allen Preisträgerinnen und Preisträgern für die geleistete Arbeit und wünsche mir, dass ihr Beispiel auch andere Menschen in unserer Stadt dazu motiviert, sich freiwillig für das Gemeinwohl in unserer Stadtgesellschaft einzusetzen.“

Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger für den Bürgerpreis für soziale Verdienste 2017 durch eine Jury bestehend aus der Vorsitzenden Barbara Akdeniz, Anne Franz (der PARITÄTISCHE), Edda Haack (Diakonisches Werk), Gudrun Schneider (Caritasverband Darmstadt e.V.) und Riza Yilmaz (DRK-Kreisverband Darmstadt-Stadt e.V.).

Die Preisträger im Überblick:

Basarkreis der Kreuzkirchengemeinde, Darmstadt-Arheilgen
Der Basarkreis der Ev. Kreuzkirchengemeinde wurde vor 37 Jahren gegründet und trifft sich seitdem einmal in der Woche zum Basteln, Handarbeiten, Kochen und Backen. Die selbstgefertigten Produkte, die über das Jahr entstehen, werden immer am Samstag vor dem 1. Advent in den Räumen der Gemeinde zum Verkauf angeboten. Die Verkaufserlöse in Höhe von 4.000 – 5.000 Euro werden ausnahmslos für wohltätige Zwecke gespendet.

Ehrenamtlicher Vorstand des Paritätischen Betreuungsvereins Darmstadt
Die Gründung des Vorstandes fand 1992 auf Initiative des Sprecherrats des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Darmstadt statt. Die Motivation für die Gründung war der Wunsch, den Paradigmenwechsel, der mit der Einführung des Betreuungsgesetzes einherging, in Darmstadt in die Tat umzusetzen und ihn fachlich, organisatorisch und strukturell zu begleiten.
Zu den Aufgaben des Vereins zählen weiterhin die Gewinnung und Fortbildung ehrenamtlicher Betreuerinnen und Betreuer sowie die Entwicklung und Durchführung von Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für die Ehrenamtlichen. Ebenso führt der Verein Einzel- und Gruppenberatungen über Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen durch und berät und unterstützt Angehörige, ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer sowie Bevollmächtigte, die auf Grund einer Vorsorgevollmacht handeln. Neben zwei hauptamtlichen Kräften werden sämtliche Aufgaben, die mit der Organisationsstruktur, der Finanzierung, der Kostenkalkulation, Mittelbeantragung sowie Personalverantwortung einhergehen, seit nunmehr 25 Jahren durch die ehrenamtlichen Vereinsvorstandsmitglieder geleistet.

Malteser Migranten Medizin am Marien-Hospital Darmstadt
Die Malteser Migranten Medizin am Marienhospital (MMM) ist eine rein ehrenamtlich arbeitende Arztpraxis, die mittellose, nicht krankenversicherte Patientinnen und Patienten kostenlos behandelt und berät. Hauptanliegen der MMM ist die Versorgung papierloser Flüchtlinge, aber auch Deutsche kommen zur MMM. Die Malteser Migranten Medizin Darmstadt wurde 2006 auf Initiative des Internisten Dr. Wolfgang Kauder in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst und dem Marienhospital Darmstadt gegründet. Seither wurden in der Anlaufstelle tausende von Behandlungen bei Patientinnen und Patienten aus ca. 100 Ländern durchgeführt. Insgesamt arbeiten 19 ehrenamtliche Personen, Ärzte und Ärztinnen, bei der MMM, die regelmäßig in mietfreien Praxisräumen absolut niederschwellige und sogar anonyme ärztliche Sprechstunden abhalten. Das Angebot der Einrichtung wird durch die gratis zur Verfügung stehende Medizintechnik des Marienhospitals ergänzt. Außerdem wird die MMM durch 70 Arztpraxen aus allen Fachgebieten unterstützt. Die Allgemeinkosten der Praxis werden teilweise durch Spenden ausgeglichen, weitere Mittel erbringen die Beiträge eines MMM-Freundeskreises.

Filiz Koc
Frau Koc engagiert sich freundlich, einfühlsam und geduldig seit vielen Jahren bei unterschiedlichen sozialen Projekten und Trägern ehrenamtlich vor allem für die Belange von Migrantinnen türkischer und kurdischer Herkunft. Sie leitet die türkische Frauengruppe
“ Nazar değmesin“ seit über 10 Jahren bei Magnolya e.V. Neben verschiedenen Honorartätigkeiten setzt sich Frau Koc ehrenamtlich für die Belange der Frauen ein und unterstützt sie durch Begleitung zu verschiedenen Institutionen, übersetzt Briefe für sie und berät sie in unterschiedlichen sozialen Fragen. Im Bereich der Familienbildung arbeitet Frau Koc seit 15 Jahren im Familienbildungsprojekt „HIPPY“ des DRK Kreisverband Darmstadt-Stadt e.V. als Hausbesucherin. Auch außerhalb ihrer Arbeitszeit wird sie von Familien zu verschiedenen Fragen um Hilfe gebeten. Weiterhin ist Frau Koc im Projekt „Interkulturelle Vermittlung im Jobcenter Darmstadt“ tätig, auch hierbei unterstützt sie Migranten und Migrantinnen außerhalb ihrer Arbeitszeit ehrenamtlich. Als „Integrationslotsin“ beim DRK KV Darmstadt unterstützt sie sprachlich und kulturell Migranten und Migrantinnen türkischer Herkunft und setzt sich für eine bessere Kommunikation ein. Außerdem ist sie in Kranichstein bei der türkischen Frauengruppe „Zugvögel“ (AG Senioren) ehrenamtlich tätig. Darüber hinaus hat sich Frau Koc mehrere Jahren bei der „Alevitischen Gemeinde Darmstadt und Umgebung e.V.“ im Bereich der Alphabetisierung von Besuchern und Besucherinnen engagiert. Sie hat im Verein auch die Funktion als „Frauenbeauftragte“ mehrere Jahre inne gehabt. Auch ist sie seit der Gründung (2012) bei der ehrenamtlichen Gruppe „Muttersprachliche Förderung in Türkisch“ ehrenamtlich engagiert. Die Gruppe hat das Ziel, durch den muttersprachlichen Förderunterricht Türkisch, Kinder in ihrer Sprach- und Identitätsentwicklung zu fördern. Viele türkische Familien wenden sich auch bei schulischen Problemen ihrer Kinder an Frau Koc. Auch hier ist sie eine Anlaufstelle, wenn es um Defizite sowohl der Kinder als auch der Eltern im Bildungsbereich geht. Hierbei unterstützt Frau Koc die Kinder ehrenamtlich.

Heinrich F. Jung

Herr Jung ist seit rund 10 Jahren Vorsitzender beim Sozialverband VdK Deutschland e. V., Ortsverband Darmstadt (OV). Im diesem OV finden jährlich ca. 2.400 Beratungen für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, für Rentnerinnen und Rentner, Arbeitslose und Sozialhilfeberechtigte statt. Er kümmert sich auch um den persönlichen Kontakt zu den Mitgliedern und Ratsuchenden, wozu eine monatliche Kaffeerunde im Forstmeisterhaus und ein Stammtisch gehören. Herr Jung hat bei Radio Darmstadt eine Sendung ins Leben gerufen, die einmal im Monat für zwei Stunden ausgestrahlt wird. Weiterhin sorgt er dafür, dass die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater gut fortgebildet sind. Er persönlich hält Vorträge und führt Seminare durch. Auch setzt er sich für eine gute Zusammenarbeit mit anderen Partnern ein und ist mit seinem Team bei den Seniorentagen mit einem Stand vertreten. Herr Jung ist in der sozialen Landschaft ein wichtiger und zuverlässiger Partner für Menschen, die Rat, Unterstützung und Hilfe suchen und für die Dienste, die sich um ihre Belange kümmern.