Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.


Gutachten zur Lichtwiesenbahn unterstreicht Notwendigkeit des Projekts / Busse lösen Kapazitätsnachfrage nicht

Die Lichtwiesenbahn wird ein integraler Bestandteil der Mobilität in der schnell wachsenden Wissenschaftsstadt Darmstadt sein. Dies ist, kurz gefasst, die Kernbotschaft, eines externes Gutachten zu dem Straßenbahnprojekt, das Stadt und Heag mobilo gemeinsam in Auftrag gegeben hatten – unter anderem, um die von Kritikern als Alternative vorgeschlagenen Busangebote zu untersuchen – und das nun vorliegt. Das Gutachten des Ingenieurbüros PTV Transport Consult GmbH aus Karlsruhe unterstreicht, dass die Lichtwiesenbahn die optimale Variante ist, um den Campus Lichtwiese zukunftsfähig an das Darmstädter Nahverkehrsnetz anzubinden und entkräftet damit wiederholt geäußerte Kritik an dem Vorhaben.

Steven Pfisterer, Projektleiter bei PTV und dort für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen zuständig, bestätigt die Nutzen-Kosten-Untersuchung zur Lichtwiesenbahn. Sie entspreche den Berechnungsvorgaben, wie sie vom Fördermittelgeber verlangt werden. Die Gegenargumente gegen die Lichtwiesenbahn seien, so Pfisterer, „nicht nachvollziehbar“. Die von Kritikern des Straßenbahnprojekts vorgeschlagenen alternativen Buskonzepte lösten die Kapazitätsprobleme nicht; zudem seien die Fahrtzeiten oder die Bedienqualität unattraktiver als das bereits bestehende Angebot oder sie brächten für das Woogsviertel keine Entlastung.

Eine Straßenbahn zum Campus Lichtwiese sei, heißt es im Gutachten, eindeutig die „optimale Variante“, weil die Investitionen die Leistungsfähigkeit des Gesamtnetzes deutlich erhöhen. Darüber hinaus stelle sie zu Vorlesungszeiten die notwendige Kapazität sicher. Ohne die Realisierung der Lichtwiesenbahn wären künftig in der Spitze 16 Busse pro Stunde und Richtung notwendig. Dies würde den Luisenplatz und das Woogsviertel weiter durch Busse belasten. Die Straßenbahn habe dagegen das Potenzial, das Fahrgastaufkommen weiter zu steigern. Es sei vielfach nachgewiesen, dass durch neue Straßenbahnstrecken weitere Fahrgäste vom Pkw für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) gewonnen werden können. Der höhere Fahrkomfort und die umsteigefreie Anbindung der TU an die Innenstadt und den Hauptbahnhof spreche viele Menschen an. Neben den vielen Studierenden profitierten auch die 2500 Beschäftigten der Universität auf der Lichtwiese.

Die Straßenbahn sei zukunftsfähig. Dafür sprechen der hohe Beförderungskomfort, der elektrische Antrieb und die Kapazitätsreserven. „Straßenbahnen sind nicht nur Hochleistungs- ÖPNV, sondern sie können auch einen Beitrag zur Verbesserung der Stadtgestaltung leisten“, sagt der Gutachter. Pfisterer widerspricht damit jenen, die behaupteten, die Straßenbahn habe negative Effekte auf das Lichtwiesenareal. Der Einsatz von Shuttle-Bussen erfordere eine versiegelte Fahrbahn, der Einsatz von Rasengleis verhindere jedoch Bodenversiegelung in größerem Umfang. „Die Lichtwiesenbahn mit der neuen Linie 2 bietet ein hochwertiges, umsteigefreies Angebot mit dichten Takten“, lautet das Fazit des Verkehrsexperten.

Barbara Boczek, Bau- und Verkehrsdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, sieht Darmstadt mit der Lichtwiesenbahn auf dem richtigen Weg: „Die Untersuchung hat sich noch mal mit allen Aspekten des Projekts befasst und alle denkbaren Alternativen gewürdigt. Die Aussage des Gutachtens ist eindeutig: Auf Basis der Straßenbahn können wir – auch im Hinblick auf unsere Klimaziele – die Herausforderungen der Mobilität in unserer Stadt meistern. Unser Ziel muss es daher sein, die Planung der Lichtwiesenbahn im kommenden Jahr zügig abzuschließen.“

Alle wichtigen Argumente für die Lichtwiesenbahn hat Heag mobilo in einem Faltblatt zusammengefasst. Es ist im Kundenzentrum am Luisenplatz erhältlich. Das Faltblatt sowie das Gutachten von PTV sind zudem auf der Internetseite www.heagmobilo.de/lichtwiesenbahn als Download verfügbar.


Wissenschaftsstadt Darmstadt veranstaltet Workshop zur stärkeren Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund

Im Zuge der Interkulturellen Öffnung der Verwaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt, lädt die Stadt in Kooperation mit der TU Darmstadt für Montag, 13. November, um 17 Uhr zu einem Workshop zum Projekt „Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs zur Erhöhung der Beteiligungsmöglichkeiten von Menschen mit Migrationshintergrund in Darmstadt“ in die Räumlichkeiten der TU Darmstadt, Alexanderstraße 6, Raum 118, ein. An diesem Abend werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme zur Bürgerbeteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund durch Dr. Olga Zitzelsberger, vom Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der TU vorgestellt, diskutiert und gemeinsam erste Ideen für einen Maßnahmenkatalog entwickelt. Im Anschluss wird ein Entwurf für einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der in einem weiteren Workshop im 1. Quartal 2018 vorgestellt werden soll. In diesem zweiten Workshop ist außerdem geplant, Hinweise und Ergänzungen einzuholen und festzulegen, welche Maßnahmen zuerst umgesetzt werden sollen.

„Wir wissen aus der Evaluation der Beteiligungsprozesse, dass insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund und junge Menschen in den Beteiligungsprozessen bisher nur in sehr überschaubarem Maß vertreten sind. Deshalb wollen wir die Anstrengungen verstärken und einen Maßnahmenkatalog entwickeln, um die Zugangsmöglichkeiten und Netzwerke zu stärken und Barrieren abzubauen“, erläutert Oberbürgermeister Jochen Partsch die Zielsetzung des Workshops. „Für die Weiterentwicklung der Bürgerbeteiligung in Darmstadt ist dieses Projekt daher von hoher Bedeutung. Ich erhoffe mir konkrete Impulse für inklusivere Beteiligungsverfahren in Darmstadt.“

Hintergrund des Workshops ist, dass in einer verwaltungsinternen Steuerungsgruppe ein Konzept zur Interkulturellen Öffnung der Verwaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt erarbeitet wurde. Das Konzept wurde in den politischen Gremien beschlossen und die interne Steuerungsgruppe beauftragt, die Umsetzung in der Verwaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt voranzutreiben. Ein strategisches Ziel lautet, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner an allen Bereichen des öffentlichen Lebens teilnehmen, was sowohl den Zugang zu den Angeboten als auch die Partizipation einschließt. Als ein konkretes Ziel wird verfolgt, dass sich die Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund in den verschiedenen Formen der Bürgerbeteiligung erhöht. Hierzu wurde eine wissenschaftliche Studie durchgeführt und darauf aufbauend soll nun ein Maßnahmenkatalog entwickelt werden. Dieser Prozess ist partizipativ angelegt. Die aus dem Workshop gewonnen Informationen sollen konkrete Verbesserungsmöglichkeiten zum Abbau von Beteiligungshürden aufzeigen. Dies wird die Weiterentwicklung einer inklusiven Bürgerbeteiligung in der Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstützten und bedeutet einen weiteren Schritt für den interkulturellen Öffnungsprozess der Stadtverwaltung.

Zum Workshop sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen herzlich eingeladen. Aus organisatorischen Gründen wird für den Workshop am 13. November um Anmeldung im Büro der Bürgerbeauftragten unter Tel. 06151/13-2300 oder per E-Mail an buergerbeauftragte@darmstadt.de gebeten.


Kanaluntersuchung in der Dolivostraße

Von Montag, 13. November 2017, bis Freitag, 15. Dezember 2017, werden in der Dolivostraße zwischen der Feldbergstraße und der Rößlerstraße die Abwasserkanäle untersucht. Wegen einer Einbahnstraßenregelung ist die Dolivostraße in diesem Zeitraum von der Rößlerstraße aus nicht befahrbar. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den örtlichen Umleitungsschildern zu folgen.


Projekt „Heiner-Bike“: Stadt beschafft fünf E-Lastenfahrräder zum Ausleihen für jedermann / 90 Prozent Zuschuss vom Bund

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt wird in Kürze fünf E-Lastenfahrräder anschaffen, die ab dem kommenden Frühjahr von Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei genutzt werden können – vor allem, um so die Vorzüge dieses Verkehrsmittels kennenzulernen. Dies hat der Magistrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Für die Anschaffung der Räder stellt die Stadt zusammen mit der bauverein AG einen Förderantrag beim Bundesumweltministerium; im Rahmen des Programms „Kurze Wege für den Klimaschutz“ werden 90 Prozent der Kosten (rund 26 000 Euro) bezuschusst. Titel des Darmstädter Projekts: „Heiner-Bike“.

„Heiner-Bike“ ist ein Baustein des größeren Förderprogramms „Lincoln by bike“, das eine ganze Reihe von Maßnahmen umgreift, wie etwa Radwegebau. „Lincoln by bike“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Teil des Programms „Quartier mobil“ ebenfalls zu 90 Prozent bezuschusst; das Volumen liegt hier bei rund 686 000 Euro. Zu hundert Prozent wird vom Bund außerdem eine halbe Arbeitsstelle im Stadtplanungsamt für zweieinhalb Jahre finanziert.

Die fünf E-Lastenfahrräder des Projekts „Heiner-Bike“ werden jeweils für einen bis drei Tage verliehen. Den Verleih übernimmt die Agenda-21-Gruppe „Transition Town“. Sie organisiert ehrenamtliche Paten – Privatpersonen, Geschäfte, Organisationen –, die ein Rad bei sich einstellen, warten, herausgeben und zurücknehmen. Um ein Lastenrad zu entleihen, muss man sich auf der Heiner-Bike-Homepage registrieren lassen, erhält dann aktuell einen Code genannt, mit dem das Bike ausgelöst werden kann. Nach einer gewissen Zeit wechseln die Paten.

„Die Idee ist, dass die Räder auf diese Weise an ganz unterschiedlichen Stellen in der Stadt zur Verfügung stehen und sich ein möglichst großer Kreis von Bürgerinnen und Bürgern damit vertraut machen kann“, erklärt Verkehrsdezernentin Barbara Boczek. „Das Lastenfahrrad, zumal mit elektrischem Antrieb, kann im alltäglichen Stadtverkehr eine gute Alternative zum Auto sein, um unkompliziert und rasch auf einer vergleichsweise kurzen Strecke zum Beispiel einen Kasten Mineralwasser oder zwei Säcke Gartenerde zu transportieren. Damit geben wir ein Beispiel für die Mobilität der Zukunft im urbanen Raum.“