TuS 04 Dansenberg_Alexander Schulze
Erzielte den 26:26-Ausgleich: der 6-fache Torschütze Alexander Schulze (Foto: TuS 04)

Kaiserslautern – Durch ein Tor von Alexander Schulze in wirklich allerletzter Sekunde holt der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg einen hoch verdienten Auswärtspunkt bei den Rhein Neckar Löwen 2.

Mit dem gerechten 26:26-Unentschieden zeigten sich in der anschließenden Pressekonferenz auch beide Trainer zufrieden. Jede Mannschaft hatte Phasen in den es mal besser und mal schlechter lief. Beide Teams legten los wie die Feuerwehr. Nach drei Minuten stand es 3:3, ab dem 5:5 übernahmen die Junglöwen für knapp zehn Minuten das Kommando und gingen mit 9:6 (17. Minute) in Führung. Das Spiel des TuS war in dieser Phase zu fehlerhaft und wieder einmal wurden beste Torchancen vergeben. Dies sollte sich aber bis zum Seitenwechsel ändern. TuS-Neuzugang Goran Gorenac zeigte seine Klasse und traf zwischen der 17. und 26. Spielminute bei drei Versuchen drei Mal, gleiches gelang Alexander Schulze. Da nun auch die Abwehr kompakter stand und Torhüter Markus Seitz einige Würfe entschärfen konnte ging sein Team bis zur Halbzeit mit 15:11 in Führung. Einziger Wermutstropfen waren die drei Zeitstrafen, die sich der TuS in den letzten 15 Sekunden vor der Pause einfing.

Nach dem Seitenwechsel musste Dansenberg zunächst die Unterzahlsituation überstehen. Mit 4-gegen-6 gelang es Jan Claussen sogar auf 16:11 zu erhöhen. Bis zum 19:14 (39.) fiel den Junglöwen nicht viel ein. Doch sie gaben nicht klein bei. Eine 2-Minuten-Strafe überstanden sie schadlos, weil der TuS jetzt zu viel wollte, zu hohes Risiko ging und Fehler produzierte. Mit einem 7:1-Lauf kämpften sie sich zurück ins Spiel und gingen mit 21:20 in Führung (47.). Ab diesem Zeitpunkt stand das Match auf Messers Schneide. Führung Löwen, Ausgleich TuS. Dieses nervenaufreibende Wechselspiel sollte sich bis zur letzten Sekunde fortsetzen. Erschwerend für den TuS, dass sich Goran Gorenac vier Minuten vor Schluss seine dritte Zeitstrafe einhandelte und nur 150 Sekunden später auch Theo Megalooikonomou für zwei Minuten auf die Bank musste. Doch das Team von TuS-Coach Marco Sliwa war längst im Jetzt-erst-recht-Modus angekommen und wollte unbedingt etwas Zählbares aus der mit 500 Zuschauern gut gefüllten Östringer Stadthalle mitnehmen.

Nach dem 25:24 durch Tim Ganz (58.) für die Hausherren hatten diese zwei Angriffe Zeit um womöglich vorentscheidend zu erhöhen, aber erst verwarf Leon Bolius eine 7-Meter und dann fischte Alex Schulze einen Querpass heraus und glich per Tempogegenstoß zum 25:25 aus. Jetzt wurde es dramatisch. Auszeit Junglöwen, noch 28 Sekunden Restspielzeit. Und sie spielen den Überzahlangriff lange und geduldig aus bis acht Sekunden vor Schluss wiederum Tim Ganz frei von Rechtsaußenposition den vermeintlichen Siegtreffer zum 26:25 erzielte. Jetzt musste es auf TuS-Seite schnell gehen. Torhüter Markus Seitz holt den Ball aus dem Netz, befördert ihn so schnell wie es geht zum Anwurfpunkt. Pass auf Jan Claussen, der prellt ein paar Meter und passt den Ball auf Linksaußen Alexander Schulze, der aus unmöglichem Winkel den Ball im Netz versenkt. Schlusssirene und alle Dansenberger Spieler stürmen auf’s Feld um den Torschützen zu feiern.

Spannender hätte es nicht sein können. Für den TuS ist es der erste Auswärtspunkt in dieser Saison und ein unglaublich wichtiger dazu. Die Mannschaft hat zwischen der 15. und 40. Minute richtig gut Handball gespielt und auch nach dem erneuten Rückstand nicht den Kopf hängen lassen. Mut und Moral wurden belohnt. Darauf kann man aufbauen, denn schon am kommenden Wochenende geht es im Heimspiel gegen die punktgleiche SG Köndringen-Teningen um zwei extrem wichtige Punkte. Und so lobte TuS-Trainer Marco Sliwa im Pressegepräch seine Jungs, dass sie das was im Training geübt wurde auch über einen längeren Zeitraum im Spiel umgesetzt haben. „Es war zwar noch nicht alles perfekt, aber die Jungs hatten heute Bock auf Abwehr. Das hat man gesehen und so muss das sein“, gab er zu Protokoll. Für die 50 mitgereisten Schlachtenbummler, die den TuS wieder einmal lautstark unterstützen, freute Sliwa dieser Punktgewinn um so mehr. Er und seine Mannschaft wissen diesen bedingungslosen Rückhalt sehr zu schätzen.

Rhein Neckar Löwen 2
Pascal Boudgoust, Lukas Bauer (im Tor), Maximilian Trost (1), Patrick Zweigner (2), Luca Braun (1), Maximilian Haider (1), Leon Bolius (5/1), Timo Zehrbach, Sebastian Trost (3), Lars Röller (4), Mattes Meyer, Tim Ganz (5/1), Rico Keller (3), Maximilian Kessler (1). – Trainer: Michel Abt/Andre Bechtold.

TuS 04 KL-Dansenberg
Markus Seitz, Tim Hottgenroth (im Tor), Maximilian Labroue (1), Tim Beutler (2), Steffen Kiefer (1/1), Theodoros Megalooikonomou (3), Christopher Seitz (2), Goran Gorenac (5), Alexander Schulze (6), Luca Munzinger (3), Florian Lammering, Jan Claussen (3), Christopher Klee, Robin von Lauppert. – Trainer: Marco Sliwa.

Schiedsrichter: Sven Beck/Sven Braun (TV Sandweier)
Zuschauer: 500
Siebenmeter: 2/4 : 1/2
Zeitstrafen: 7 : 9
Der Spielfilm: 1:0, 5:5, 9:6, 10:14, 11:15 (Halbzeit), 11:16, 14:19, 21:20, 25:24, 26:26 (Ende)