Bürgerforum KL
Aufwärmrunde: Zu Beginn der Veranstaltung stellte Moderatorin Anika Rothfuchs-Buhles Fragen, die die Teilnehmer durch Aufstehen oder Sitzenbleiben bejahen oder verneinen sollten - was direkt für gute Stimmung im Raum sorgte. (Foto: Stadtverwaltung Kaiserslautern)

Kaiserslautern – Wie wollen wir in Kaiserslautern zusammenleben? Diese Frage diskutierten am Donnerstagabend in der Stadtmission rund 50 Bürgerinnen und Bürger bei einem Bürgerforum, zu dem die Stadtverwaltung, der Lehrstuhl Stadtsoziologie der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern sowie die FIRU mbH im Rahmen des Stadtentwicklungsprojekts „Integration findet Stadt“ eingeladen hatten.

Das Projekt war im vergangenen September vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unter zahlreichen Bewerbungen als eines von zehn Pilotprojekten der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes ausgewählt worden. Die Veranstaltung bildete nun, nach Abschluss der maßgeblichen Vorarbeiten, den Auftakt zu einem möglichst breit angelegten stadtgesellschaftlichen Diskurs mit einer mehrere Ebenen umfassenden Beteiligungsreihe.

„Wir wollen mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern diskutieren und den verschiedenen Akteuren die Möglichkeit bieten, Anregungen und Ideen aus ihrem Wirkungsbereich einzubringen“,

erklärte Oberbürgermeister Weichel, der die Veranstaltung eröffnete. Es sei Ehre und Verpflichtung zu gleich, als eine von nur zehn Städten in Deutschland als Pilotstadt ausgewählt worden zu sein.

„Es ist aber auch Bestätigung dafür, dass unsere Ideen Anklang gefunden haben“,

so der OB. Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot zu nehmen, sei das wahrscheinlich wichtigste Element, damit Integration in Kaiserslautern gut gelingen könne.

Angesichts der globalen und europäischen Entwicklung hin zur Ausbreitung des Rechtspopulismus gab der OB ein klares Plädoyer für den offenen Dialog ab. Zwar verlange es Zeit und Mühe, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen einzusetzen. Im Kampf für Mitmenschlichkeit, Fairness, Chancen und Gerechtigkeit sei es aber umso wichtiger, auch hier vor Ort in Kaiserslautern die Kommunikation im Kleinen wie im Großen zu suchen.

Nach einer Einführung in das Projekt durch Anika Rothfuchs-Buhles (FIRU) hatten die Teilnehmer sodann Gelegenheit, an verschiedenen Mitmach-Stationen Fragen rund ums Thema Integration zu beantworten und persönliche Einschätzungen abzugeben. So konnte man etwa auf einer Karte der Stadt „gute“ und „schlechte“ Bereiche markieren, die sich als Treffpunkt eignen. An einer anderen Station sollte man etwa den Satz „Mir fehlt für das Zusammenleben in Kaiserslautern…“ vervollständigen. Die Antworten reichten von etwa „Schaffung neuer Begegnungsstätten“ bis hin zu „Unterstützung von Geflüchteten beim Vermitteln von kulturellen Kenntnissen“.

Die von den Bürgerinnen und Bürgern eingebrachten Anregungen und Ideen werden nun ausgewertet und die bisher gewonnenen Erkenntnisse ergänzen. Ziel des Projektes ist es letztlich, die Integrationsbedarfe in Kaiserslautern und den einzelnen Stadtteilen genau zu erfassen, um so das Zusammenleben in Kaiserslautern zielgenau zu stärken.