Kreis Südliche Weinstraße: Förderzusage für Landes-Projekt „Patientenorientiertes Case Management für ältere, chronisch kranke Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt“ – Auftakt in Bad Bergzabern

Landau – Der Schritt nach einem Krankenhausausenthalt zurück nach Hause muss, vor allem für ältere und chronisch kranke Menschen, möglichst problemlos verlaufen, Absprachen und Vorbereitungen sollen optimal getroffen werden. Das ist das Anliegen der Landräte Dietmar Seefeldt und Dr. Fritz Brechtel sowie des Oberbürgermeisters Thomas Hirsch.

Als Auftakt des Projekts „Patientenorientiertes Case Management für ältere, chronisch kranke Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt“ hat nun eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt Landau und der beiden Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim stattgefunden. Die drei südpfälzischen Gebietskörperschaften hatten sich beim Gesundheitsministerium für dieses Landes-Projekt „Patientenorientiertes Case-Management für ältere, chronisch kranke Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt“ im Rahmen des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege 2020“ beworben und neben zehn weiteren Kommunen in Rheinland-Pfalz die Förderzusage erhalten.

„In einem komplexen Hilfesystem kann es ein, dass Betroffenen nicht immer klar ist, wer für was zuständig ist und wer welche konkreten Hilfen organisiert. Aber auch zwischen den Einrichtungen gibt es an der einen oder anderen Stelle sicherlich noch die Chance, Absprachen und Organisation zu optimieren“, so Landrat Dietmar Seefeldt, der stellvertretend auch für seine Kollegen, die Fachleute in Bad Bergzabern begrüßte. Wichtige Gründe also, um das Thema „Schnittstellen“ mit den Mitgliedern der Pflegekonferenzen der Gebietskörperschaften Germersheim, Südliche Weinstraße und Landau auf die Agenda zu setzen und gemeinsam zu bearbeiten. Denn in den Pflegekonferenzen sitzen alle Beteiligten, aus Krankenhäusern, Heimen, Ambulanten Pflegediensten, Pflegestützpunkten, Verwaltungen und Kassen an einem Tisch, um gemeinsam Lösungen für Herausforderungen im Pflegebereich zu finden.

Bei der Veranstaltung, an der über 60 Vertreterinnen und Vertretern sowie Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen und -diensten, Pflegestützpunkten und Krankenhäusern teilgenommen haben, wurde von einer externen Beratung über die Projektziele und die in den nächsten Monaten geplanten Arbeitsschritte informiert.
Hans Oliva der Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich (FOGS), die vom Land mit der Begleitung der Projektkommunen bei der Bearbeitung des Themas „Entlassmanagement“ beauftragt ist, erläuterte die Ziele und die Vorgehensweise des Projekts. Ein an Patienten orientiertes Entlassmanagement sichert die Überleitung älterer und häufig auch chronisch kranker Menschen nach einer Akutbehandlung im Krankenhaus in das häusliche Umfeld oder in andere Versorgungs- und Betreuungsstrukturen. Kooperationsvereinbarungen und Verfahrensabsprachen zwischen den Projektbeteiligten sollen dazu führen, dass die Überleitung mit allen dafür notwendigen Versorgungsangeboten frühzeitig geplant und passgenau gesteuert werden kann. Ein vernetzter Beratungsprozess mit allen Beteiligten soll den örtlichen Träger der Sozialhilfe bei der Sicherstellung der Daseinsvorsorge unterstützen. 

Unter der Moderation von Mitarbeitern der Forschungs- und Beratungsgesellschaft erarbeiten die Pflegestützpunkte, die Sozialdienste sowie die Pflegedienstleitungen der Krankenhäuser und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regionalen Pflegekonferenzen der Kommunen eine Kooperationsvereinbarung. Im weiteren Schritt werden die Einrichtungen der häuslichen, der teilstationären und der stationären Pflege in die Umsetzung der Vereinbarung mit eingebunden.

Im November 2017 wird sowohl für die Stadt Landau und den Kreis Südliche Weinstraße als auch den Kreis Germersheim ein Workshop mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflegestützpunkte, den in der Region tätigen Krankenhäusern sowie der Kommunen durchgeführt. Darin erfolgt zunächst eine Bestandsaufnahme im Hinblick auf eine Bewertung der Zusammenarbeit (Stärken und Schwachstellen) der verschiedenen Akteure. In einem weiteren Workshop soll gemeinsam mit Pflegeeinrichtungen und Ärzten erarbeitet werden, mit welchen gezielten Maßnahmen die Kooperation zukünftig weiterentwickelt werden kann.