Mainz: Förderprogramm des Gutenberg Forschungskollegs unterstützt Spitzenforscher bei Forschungsprojekten

Zeit für Veröffentlichungen

Mainz – Seit Beginn des aktuellen Wintersemesters in diesem Monat fördert die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erstmals Forscherinnen und Forscher mit dem GFK-Fellowship „Zielgerade“.

Es wird ausgeschrieben und vergeben vom Gutenberg Forschungskolleg (GFK), der zentralen Einrichtung zur Förderung der Spitzenforschung an der JGU, und hilft den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei der Vollendung großer Forschungs- oder Publikationsprojekte, indem es sie durch die Einstellung einer Vertretung für zwei oder drei Semester von der Lehre entbindet.

Bei den ersten GFK-Fellows, die durch das Programm gefördert werden, handelt es sich um Prof. Dr. Ulrich Breuer und Prof. Dr. Christine Walde. Ulrich Breuer ist seit 2006 Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der JGU und nutzt „Zielgerade“ dazu, eine seit Längerem geplante Monographie zum Thema „Ungeschicklichkeit“ in der deutschsprachigen Literatur fertigzustellen. Dazu analysiert er unter anderem Texte von Hans Sachs, Friedrich Schlegel, Annette von Droste-Hülshoff und Walter Benjamin. Bis September kommenden Jahres wird er von Prof. Dr. Philipp Theisohn von der Universität Zürich vertreten. Christine Walde ist seit 2005 Professorin für Klassische Philologie an der JGU und arbeitet dank des GFK-Fellowship „Zielgerade“ an der Vollendung eines von Fachkollegen mit Spannung erwarteten Buchs über das Hauptwerk des römischen Epikers Lucan, „Bellum Civile“ („Der Bürgerkrieg“), mit dem sie durch das Einbeziehen sozialpsychologischer und traumatologischer Forschung einen neuen Zugriff präsentieren wird. Für zwei Semester wird sie von Privatdozentin Dr. Petra Schierl von der Universität Basel vertreten.

„Mit dem maßgeschneiderten Programm ‚Zielgerade‘ finden herausragende Forscherinnen und Forscher unserer Universität endlich Zeit, wegweisende Projekte fertigzustellen“,

sagt der Direktor des GFK, Prof. Dr. Thomas Hieke.

„Gerade Kolleginnen und Kollegen in den Geistes- und Sozialwissenschaften haben oft schon lange ein großes Projekt in der Schublade liegen. Sie schaffen es neben ihrer Lehrtätigkeit und ihren anderen Verpflichtungen zwar, mal ein einzelnes Kapitel zu schreiben. Aber für eine umfassende Überarbeitung und die Fertigstellung fehlt ihnen einfach die Zeit.“

Das Gutenberg Forschungskolleg wurde im Jahr 2007 gegründet. Seither holt und bindet es durch die Vergabe sogenannter Fellowships exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Universität. Außerdem berät es die Hochschulleitung in strategischen Fragen, etwa bei der Weiterentwicklung des Forschungsprofils der JGU oder bei der Antragstellung in Exzellenzwettbewerben. Zurzeit läuft die Ausschreibung des Programms „Zielgerade“ für das kommende Jahr.