Heidelberg: Stadt Heidelberg belegt zweiten Platz im Abwassergebührenranking 2017

Für den zweiten Platz im bundesweiten Abwassergebührenranking wurde die Stadt Heidelberg von Haus & Grund Deutschland mit einem Preis ausgezeichnet. Thilo Koch, Vorsitzender von Haus & Grund Heidelberg (l.), überreichte die Urkunde an Ersten Bürgermeister Jürgen Odszuck (2.v.r.), Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß (2.v.l.) und den Leiter des Tiefbauamtes Jürgen Weber (l.). (Foto: Philipp Rothe)
Für den zweiten Platz im bundesweiten Abwassergebührenranking wurde die Stadt Heidelberg von Haus & Grund Deutschland mit einem Preis ausgezeichnet. Thilo Koch, Vorsitzender von Haus & Grund Heidelberg (l.), überreichte die Urkunde an Ersten Bürgermeister Jürgen Odszuck (2.v.r.), Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß (2.v.l.) und den Leiter des Tiefbauamtes Jürgen Weber (l.). (Foto: Philipp Rothe)

Heidelberg – In Heidelberg sind die Abwassergebühren besonders günstig. Das ist das Ergebnis eines Rankings, das Haus & Grund Deutschland für die nach Einwohnern hundert größten deutschen Städte durchgeführt hat.

Untersucht wurden dabei die jährlichen Abwassergebühren einer vierköpfigen Musterfamilie. Das Ergebnis: Mit durchschnittlich 309 Euro Abwassergebühren pro Jahr ist Heidelberg die zweitgünstigste Stadt, direkt nach Ludwigsburg auf Platz eins (262 Euro) und vor Freiburg im Breisgau auf Platz drei (320 Euro). Zum Vergleich: In Potsdam liegen die Gebühren mit 911 Euro pro Jahr knapp dreimal so hoch wie in Heidelberg.

Für das gute Abschneiden Heidelbergs im Abwassergebührenranking hat Thilo Koch, Vorsitzender von Haus & Grund Heidelberg, am Dienstag, 10. Oktober 2017, an den Ersten Bürgermeister und Vorsitzenden des Abwasserzweckverbands Heidelberg (AZV) Jürgen Odszuck, den Bürgermeister und Leiter der Stadtbetriebe Heidelberg Hans-Jürgen Heiß und den Leiter des Tiefbauamtes und AZV-Geschäftsführer Jürgen Weber eine Urkunde überreicht.

„Wir freuen uns wirklich sehr über den zweiten Platz im Abwassergebührenranking“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck. „Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr: Wir investieren kontinuierlich in unser Kanalnetz und die Technik unserer Kläranlagen. Unsere Abwasserentsorgung arbeitet nicht nur wirtschaftlich, sondern ist auch ökologisch hervorragend. Ein Beispiel: die Schlammentsorgung. Unser Großklärwerk hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Klärschlamm stärker entwässert und effektiver in Biogas umgesetzt werden kann. Das bedeutet: eine geringere Umweltbelastung durch die reduzierte Schlammmenge, und gleichzeitig rund 500.000 Euro gesparte Betriebskosten pro Jahr.“

„Unser Abwasserzweckverband hat aus Tradition eine starke innovative und ökologisch ambitionierte Ausrichtung, das ist schon bemerkenswert“, ergänzt Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß. „Gleichzeitig arbeiten wir in der Abwasserentsorgung betriebswirtschaftlich höchst effizient: Wir investieren regelmäßig in die Instandsetzung unserer Kanäle – im letzten Jahr waren das circa fünf Millionen Euro. Dadurch können wir Vermögen erhalten, die jährlichen Folgekosten senken und die Gebühren für die Bürgerinnen und Bürger niedrig halten. Im Schnitt zahlt jeder Heidelberger für diese hervorragende Abwasserentsorgung nur rund zehn bis zwanzig Cent pro Tag.“

Die Höhe der Abwassergebühren einer Kommune hängt von verschiedenen Faktoren ab: neben der Topografie und Einwohnerdichte auch von der Dimensionierung der Kanäle, dem Alter des Kanalnetzes, Hochwasserschutzmaßnahmen, der Infrastruktur für die Regenrückhaltung und Abwasserbeseitigung oder dem Einsatz neuer Technologien.

Kanalsanierung in der Hauptstraße Ost

Die wichtigste Investition in die Heidelberger Abwasserentsorgung wird nächstes Jahr die Kanalsanierung im östlichen Teil der Hauptstraße sein. Der Abwasserzweckverband wird im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg den Mischwasserkanal zwischen Karlstor und Mönchgasse sanieren. Auch die Wasserleitung wird teilweise angepasst, anschließend wird die Straße im Baustellenbereich wieder instandgesetzt. Die Maßnahme wird 2018 und 2019 durchgeführt. Die Gesamtkosten betragen voraussichtlich rund 3,8 Millionen Euro.

Der Kanal stammt größtenteils aus der Zeit um 1890. Er weist Innenkorrosion, mechanischen Verschleiß und andere Schäden auf. Er soll deshalb auf einer Länge von 450 Metern saniert werden. Im Kreuzungsbereich Friesenberg/Hauptstraße/Jakobsgasse wird zusätzlich eine Quellleitung gelegt: Damit kann der Friesenbergbach künftig vom Mischwasserkanal abgekoppelt und über die ehemalige Entlastungsleitung in der Jakobsgasse direkt in den Neckar geleitet werden.