Donnersbergkreis: Rainer Guth zum neuen Landrat des Donnersbergkreises vereidigt

Kirchheimbolanden – Der Donnersbergkreis hat einen neuen Landrat: Seit Samstag (23.09.2017) steht der 47-jährige Rainer Guth an der Spitze des Landkreises. Er löst Winfried Werner (SPD) nach 26-jähriger Amtszeit in diesem Amt ab.

Im Rahmen einer offiziellen Sitzung des Kreistages wurde Winfried Werner feierlich verabschiedet und Rainer Guth in sein neues Amt eingeführt.

Die Stadthalle an der Orangerie in Kirchheimbolanden schien am vergangenen Freitag (22.09.2017) aus allen Nähten zu platzen. Über 500 Zuschauer wollten diesem feierlichen Ereignis beiwohnen. Neben den formalen Abläufen wurde diese Sitzung zu einem Dankesfest für Winfried Werner, das sich sehen lassen konnte.

Foto: Helmut Dell
Jugendstreichorchester Alba (Foto: Helmut Dell)

Den Auftakt machte das Jugendstreichorchester Alba und mit Auszügen aus der Dreigroschenoper durch das Ensemble Blaues Haus, wurde eine Besonderheit im Donnersbergkreis präsentiert, an deren Entstehung Winfried Werner wesentlichen Anteil hatte: Die Kleinkunstbühne „Das Blaue Haus“ in Bolanden nämlich hat in all den Jahren die etwas andere Kultur in der Region geprägt.

Andreas Gödtel fungierte als Moderator an diesem Abend und erzählte den Zuschauern zeitliche Ereignisse, die vor 26 Jahren, zum Beginn der Amtszeit von Winfried Werner, das Weltgeschehen bestimmten.

Foto: Helmut Dell
Winfried Werner (Foto: Helmut Dell)

Rückblickend auf seine Amtszeit zeigte sich der scheidende Landrat stolz auf das, was alle die mit ihm am Wirken waren, gemeinsam geschaffen haben. Er habe nur mitgewirkt und so verstand er grundsätzlich auch seine Arbeit. Seine Familie war für ihn die größte Energiequelle bei Höhen, aber auch bei nicht so angenehmen Stunden. „Sie hat mich immer wieder aufgebaut“, betonte Winfried Werner. Neben den politischen Mandatsträgern im Kreis, den Verbands- und Ortsgemeinden erwähnte Werner auch die vielen ehrenamtlichen Menschen im Landkreis, ohne die eine intakte Infrastruktur überhaupt nicht denkbar gewesen sei. Auch seine Mannschaft im Kreishaus habe das gemeinsame Ziel vorbildlich mit vorangetrieben. Ruhig wurde es im Saal, als Werner an den im vergangenen Jahr verstorbenen Büroleiter Hartwig Wolf erinnert. „Er war mein Freund und hat meinen Weg mit seinem Rat beeinflusst, wie kein anderer“, so Werner.

Die Festansprache hielt an diesem Abend der rheinland-pfälzische Minister (Ministerium des Innern und für Sport) Roger Lewentz. Er bedankte sich im Namen der Landesregierung Rheinland-Pfalz bei Winfried Werner, der zu den 4 dienstältesten Landräten im ganzen Land zählt. Nicht nur, dass Werner an der Spitze der Verwaltung des Kreistages aktiv war, er widmete sich auch unzähligen Ehrenämtern bei Vereinen, Institutionen und Organisationen, deren Entwicklung er entscheidend mitgeprägt habe.

Der erste Kreisbeigeordnete Michael Ruther übergab Winfried Werner die Dankesurkunde des Landkreises und dann folgte die Vereidigung von Rainer Guth.

Auf der Bühne verlas er die Eidesformel und übernahm somit das Mandat als Beamter auf Zeit. Der in Eisenberg lebende Rainer Guth wurde bei der Direktwahl im Mai mit 51,9 % im ersten Wahlgang von den Wahlberechtigten im Donnersbergkreis zum Landrat gewählt.

Foto: Helmut Dell
Landrat Rainer Guth (Foto: Helmut Dell)

In seiner Antrittsrede machte Rainer Guth deutlich, dass er eine sehr gute Perspektive für die Menschen im Donnersbergkreis sehe. Im Kreis gebe es hervorragende Wirtschaftsdaten, es wird für junge Familien günstiger Wohnraum angeboten. Die räumliche Nähe zu den Ballungsgebieten erlaube vielen Menschen, sich im Donnersbergkreis wohl zu fühlen. Nun gelte es die Infrastruktur in Sachen schnelles Internet, verbesserte Straßenanbindungen und den immer wieder zu optimierenden öffentlichen Personennahverkehr auszubauen. Die Integration von Flüchtlingen müsse weiter vorangetrieben werden und mit der richtigen Haltung könne man auch den Begriff Heimat und Kultur in den Dörfern eine Vielfalt ermöglichen, dass sich alle Menschen wohl fühlen.

Zum Abschluss präsentierten die Musiker des Abends ein Medley mit dem Titel „Mit 66 Jahren“ und ermunterten den scheidenden Landrat, weiterhin ein aktives Leben zu haben. Bei der Schlussmelodie sah man bei dem einen oder anderen kleine Tränchen in den Augen. Zusammen mit dem Streichorchester sangen die Solisten Gunda Baumgärtner und Agustin Sanchez sowie das Ensemble Blaues Haus „Time to say good bye“. Das Publikum verabschiedete sich mit Respekt und Standing Ovations bei einem Politiker, der über zweieinhalb Jahrzehnte an der Spitze des Donnersbergkreises stand.