20 Jahre arm alt und allein
1. Reihe v.l.n.r.: Norbert Thines, Joachim Färber, Hans-Joachim Redzimski. Am Pult: Werner Stumpf. (Foto: View)

Kaiserslautern – Jedes Jahr unterstützen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Einrichtungen Kaiserslauterns und der Umgebung die Spendenaktion „alt-arm-allein“.

Beigeordneter und Sozialdezernent Joachim Färber würdigte im Rahmen des Festaktes zum 20-jährigen Jubiläum der Aktion im Stiftskeller die Arbeit und das Engagement des Vereins:

„Als Stadt Kaiserslautern können wir uns glücklich schätzen, dass es eine Vielzahl ehrenamtlich engagierter Menschen gibt, die sich für unser gesellschaftliches Miteinander aktiv einbringen. Deren unbürokratisches Handeln macht das Leben einiger bedürftiger, älterer Menschen ein kleines Stück lebens- und liebenswerter.“

Färber bedankte sich insbesondere bei dem Vorsitzenden Norbert Thines, dem stellvertretenden Vorsitzenden Werner Stumpf und den anwesenden Gründungsmitgliedern Margit Schupp, Marita Gies, Jürgen Weber, Hans-Joachim Schulz sowie bei Hans-Joachim Redzimski, der auch Ideengeber war.

Der Beigeordnete erläuterte, dass gerade das Thema Armut ein nicht zu vernachlässigendes Problem unserer Gesellschaft darstelle. Nach Zahlen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes vom März 2017 gelten in der Bundesrepublik über 13 Millionen Menschen als arm nach dem relativen Armutsbegriff. Auch in Kaiserslautern gibt es Altersarmut. 2016 wurde für die Grundsicherung von Menschen ab 65 Jahren 6 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt ausgegeben. Insgesamt beziehen etwa fünf Prozent der Menschen über 65 Jahre Grundsicherung. „Diese große Herausforderung, vor der unser Gemeinwesen heute steht – insbesondere was die steigende Altersarmut und Vereinsamung angeht – kann die öffentliche Hand alleine gar nicht bewältigen. Eine wesentliche Säule ist für uns daher die Altenhilfe „arm-alt-allein“, unterstreicht Färber.

Er sprach den unzähligen Menschen, die die Aktion unterstützen und mit ihrem Engagement mit Leben füllen, seinen Dank und seine Anerkennung aus und wünschte dem Verein weiterhin viel Erfolg im Zuge seines vorbildhaften Eintretens für den schwächeren Teil unserer Gesellschaft.

Der Festakt war auch Anlass für die feierliche Verabschiedung von Elisabeth Dressing, Mitbegründerin und seit 2004 Leiterin der Geschäftsstelle „alt-arm-allein“. Sie war mit Herzblut Ansprechpartnerin in allen Lebenslagen und hatte für viele Menschen stets ein offenes Ohr. Ihre Nachfolge tritt die Sozialarbeiterin Sabine Paulus an.

Die Altenhilfe „alt-arm-allein“ setzt sich aus rund 100 Ehrenamtlichen zusammen, die Alleinstehenden über 65 Jahre, die auf Grundsicherung angewiesen sind, materiell unterstützen und sich zudem Zeit für sie nehmen. Auch der Besucherkreis erfüllt eine wesentliche Aufgabe, nämlich der Vereinsamung entgegen zu wirken.

Alt-arm-allein finanziert sich über Spenden, die vornehmlich in der Weihnachtszeit zufließen. Positives Ansehen bei den Bürgern sowie mehrere Auszeichnungen sind Dank und Motivation für die Initiatoren. Getragen wird der Verein von der katholischen Gemeinde St. Maria, der protestantischen Apostelkirchengemeinde sowie der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ. Weitere Informationen unter www.alt-arm-allein.de