Karlsruhe: STAATSTHEATER zieht positive Saisonbilanz für die Spielzeit VON WAHN UND WIRKLICHKEIT

Axel Preuß (Schauspieldirektor), Stefanie Bub (Leiterin VOLKSTHEATER), Silke Meier (Ballettdramaturgin), Johannes Graf-Hauber (Kaufmännischer Direktor & Stellvertreter des Generalintendanten in kaufmännischen Angelegenheiten), Peter Spuhler (Generalintendant), Ulrike Stöck (Leiterin JUNGES STAATSTHEATER), Michael Fichtenholz (Operndirektor), Bernard Ohse (des. Orchesterdirektor) (Foto: ONUK)
Axel Preuß (Schauspieldirektor), Stefanie Bub (Leiterin VOLKSTHEATER), Silke Meier (Ballettdramaturgin), Johannes Graf-Hauber (Kaufmännischer Direktor & Stellvertreter des Generalintendanten in kaufmännischen Angelegenheiten), Peter Spuhler (Generalintendant), Ulrike Stöck (Leiterin JUNGES STAATSTHEATER), Michael Fichtenholz (Operndirektor), Bernard Ohse (des. Orchesterdirektor) (Foto: ONUK)

Karlsruhe – „Wir beschließen die Spielzeit 2016/17 mit sehr guten Besucherzahlen bei absichtlich stark verminderter Vorstellungsanzahl“, sagt Generalintendant Peter Spuhler bei der Vorstellung der Spielzeit-Bilanz. Gemeinsam mit dem Kaufmännischen Direktor Johannes Graf-Hauber, der Leiterin des VOLKSTHEATERS Stefanie Bub, der Leiterin des JUNGEN STAATSTHEATERS Ulrike Stöck, Ballettdramaturgin Silke Meier, Operndirektor Michael Fichtenholz, Schauspieldirektor Axel Preuß und dem designierten Orchesterdirektor Bernard Ohse stellte er die Ergebnisse der Saison 2016/17 vor.

„Es freut mich ganz besonders, dass sich das VOLKSTHEATER in kurzer Zeit in Karlsruhe etabliert hat und wir die Öffnung des Theaters weiter vorangetrieben haben,“ so Peter Spuhler. „Das STAATSTHEATER ist zudem Botschafter für Karlsruhe und Baden-Württemberg in der Welt.“ Dies wird auch durch die außerordentlich hohe Zahl an Gastspielen deutlich. Besonders dankbar ist Peter Spuhler seinen Mitarbeitern, die für die hohe Qualität der Aufführungen verantwortlich sind. „Der Ruf Karlsruhes in der deutschen Theaterlandschaft ist derzeit exzellent.“

Der Kaufmännische Direktor Johannes Graf-Hauber ist mit der Gesamtbesucherzahl zufrieden und fasst zusammen: „Trotz der schwierigen Verkehrssituation rund um das Theater und die Stadt Karlsruhe konnten wir auch in dieser Spielzeit wieder über 320.000 Zuschauer in unseren Spielstätten und bei Gastspielen erreichen, obwohl wir zur Mitarbeiterentlastung weniger Vorstellungen gezeigt haben. Unsere Auslastung bleibt mit 81,3% weiter auf hohem Niveau (2016/17: 320.165 Besucher, 2015/16: 337.904 Besucher).

Oper

Der Neue Karlsruher Ring ist eine Erfolgsgeschichte, die durch die Uraufführung von Avner Dormans Wahnfried, der ersten Opern-Uraufführung des STAATSTHEATERS in diesem Jahrzehnt, auf besonders interessante Weise ergänzt wurde. Gefeiert von Publikum und Presse war das Auftragswerk auch im Verkauf erfolgreich. Insgesamt ist der Ring ein Publikumsmagnet. Gleiches gilt für die von Operndirektor Michael Fichtenholz verantworteten INTERNATIONALEN HÄNDEL- FESTSPIELE, bei denen in diesem Jahr besonders die neue Produktion Semele gefeiert wurde. Die 40. Ausgabe der Festspiele, die internationale Publikums- und Medienbeachtung fanden, brachten brillante Künstler nach Karlsruhe. Eine neue Reihe von Mozart-Opern startete mit La clemenza di Tito. Mozarts letzte Oper vereinte den herausragenden Gastdirigenten Gianluca Capuano, einen ausgewiesen Spezialisten für historische Aufführungspraxis, ein beeindruckendes Haus-Ensemble sowie die gefeierte STAATSKAPELLE.

Ballett

In Birgit Keils STAATSBALLETT konnten die Besucherzahlen im Vergleich zur letzten Spielzeit um rund 15 % gesteigert werden und erreichen damit, auch aufgrund der erfolgreichen Gastspiele in Bangkok und Basel, das beste Ergebnis seit Beginn der Intendanz von Peter Spuhler. Ein besonderes Highlight war die Uraufführung von Rusalka. Als eines der ganz wenigen neu kreierten Handlungsballette in Deutschland, verspricht die Kreation der tschechischen Ballettzwillinge Jiří und Otto Bubeníček ein Repertoire-Klassiker zu werden. La Sylphide, in der preisgekrönten Choreografie von Peter Schaufuss, wurde von 14.154 Besuchern gesehen und führt damit die Hitliste der Ballettproduktionen an. In ihrer 10. Ausgabe mit der Ballett Gala, bei der sämtliche Sitz- und Stehplätze ausverkauft waren, war die BALLETTWOCHE ein fulminanter Erfolg. Auch der Nussknacker wurde vor stets ausverkauftem Haus getanzt, ebenso wie die Gastspiele der Akademie des Tanzes. Dank der Personalunion von Birgit Keil als Ballettdirektorin am STAATSTHEATER und als Leiterin der Akademie des Tanzes Mannheim ist die Nachwuchsförderung wichtiger Bestandteil des Karlsruher Wegs.

Konzert

Die STAATSKAPELLE unter Generalmusikdirektor Justin Brown festigte auch in der Spielzeit 2016/17 ihren Ruf als Talentschmiede, in der angehende Stars entdeckt werden und internationale Solisten wichtige Konzerte spielen: Wie Lucas Debarque, der im 2. Sinfoniekonzert sein einziges Deutschland-Konzert mit großem Orchester gab. Das erfolgreiche Engagement der eigenen Orchestermusiker zeigt sich nicht nur in deren solistischen Auftritten in verschiedenen Konzerten, sondern auch in drei ausverkauften Kammerkonzerten. Dies ist auch der Verdienst von Orchesterdirektor Axel Schlicksupp, der zur nächsten Spielzeit in gleicher Position an die Deutsche Oper Berlin wechselt. Die konzertpädagogische Arbeit wurde weiter vertieft und ausgebaut: Konzertpädagogin Rahel Zinstag verantwortete, neben Klassenzimmerkonzerten und Workshops, zahlreiche ausverkaufte Kinder- und Jugendkonzerte sowie ein umfangreiches auf Schulen zugeschnittenes Rahmenprogramm.

Schauspiel

Die erste Spielzeit des neuen Schauspieldirektors Axel Preuß brachte mit Terror, Ich rufe meine Brüder und Nowhere out eine starke politische Linie auf die Bühnen im KLEINEN HAUS und STUDIO. Mit Stolpersteine Staatstheater vertrat das Schauspiel das STAATSTHEATER weltweit als Kulturbotschafter vom Baltikum bis nach China. Zugleich hat sich das SCHAUSPIEL weiter in der Stadt Karlsruhe verwurzelt und versteht das Theater als öffentlichen Raum, etwa in der Konzeption und Ausrichtung der großen Diskussionsveranstaltungen Fluchtziel Europa im Bündnis mit Karlsruher Institutionen und Initiativen, oder bei den Nachgesprächen zu den Aufführungen von Terror, die von fast 10.000 Menschen besucht wurden. Auslastungspitzenreiter war Schillers Die Räuber, das 100% Auslastung erreichte.

Junges Staatstheater

Beim JUNGEN STAATSTHEATER reisten die Schauspieler mit Stücken für die Allerkleinsten, wie Frierschlotterschwitz für alle ab drei Jahren, in den Iran und nach Russland und feierten mit dieser dort unbekannten Kunstform große Erfolge. Besonderes Aufsehen erregte die Produktion Du bist perfekt in einer alten Villa, bei der das Ensemble selbst das Stück entwickelte und Regie führte. Romeo und Julia und Im Westen nichts Neues waren an der Theaterkasse besonders nachgefragt und erreichten über 94% Auslastung. Ulrike Stöck, die Leiterin des JUNGEN STAATSTHEATERS, wechselt zur nächsten Spielzeit als Intendantin an das Junge Nationaltheater Mannheim. Sie hat das Kinder- und Jugendtheater am STAATSTHEATER seit seiner Gründung 2011 fest in Karlsruhe etabliert und über 200.000 junge Zuschauer in 42 Produktionen mit und für Theater begeistert.

Volkstheater

Die Karlsruher Bürgerbühne, die jüngste Sparte des STAATSTHEATERS unter der Leitung von Stefanie Bub, brachte Karlsruher aller Altersgruppen mit den Themen Migration und Heimat in Berührung und verdoppelte ihre Besucherzahlen. Inschrift Heimat war sowohl der große Beitrag des STAATSTHEATERS zu den Heimattagen Baden-Württemberg als auch Publikumsmagnet. Mit der Produktion ging das Team um die Regisseure Anna Beata Schmutz und Eric Nikodym in den Stadtraum und brachte Heimaterfahrungen mit Karlsruher Bürgern auf die Bühne im GROSSEN HAUS. Zwei Inszenierungen, For the first time und Gewalt, wurde wegen großer Nachfrage aus der Spielzeit 2015/16 übernommen und begeisterten auch in dieser Spielzeit wieder das Publikum.

Service

Der Vorverkauf für alle Vorstellungen der Spielzeit 2017/18 im GROSSEN und KLEINEN HAUS beginnt am 11.9.17. Für die Vorstellungen im September und Oktober, die 41. INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELE im Februar sowie für die Aufführungen des gesamten Ring-Zyklus an Ostern und im Mai 2018 sind Karten bereits erhältlich. Während der Theaterferien vom 23.7.bis 10.9.17 können Karten online unter www.staatstheater.karlsruhe.de gebucht werden.