Frankfurt: Hohe Temperaturen am Rennwochenende

Temperaturen bis zu 30 Grad prognostiziert: Neopren-Verbot steht im Raum

Symbolbild (Foto: Pixabay)
Symbolbild (Foto: Pixabay)

Frankfurt am Main – Die Mainova IRONMAN European Championship 2017 könnte nicht nur wegen der Top-Athleten, sondern vor allem aufgrund der Wetterprognose ein heißer Tanz werden. Zuletzt gab es ähnliche Temperaturen am Renntag im Jahr 2015. Damals kletterte das Thermometer allerdings deutlich über 35 Grad, was für das kommende Wochenende als ausgeschlossen gilt.

„Wir sind auf jeden Fall auf ein sprichwörtlich heißes Rennen vorbereitet. Viel wichtiger ist aber, dass sich die Athleten bei hohen Temperaturen verantwortungsvoll verhalten. Wir raten dazu, ausreichend Sonnencreme zu verwenden, regelmäßig Elektrolyt-Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich auch vor dem Rennen nicht lange in der Sonne aufzuhalten“, bekräftigt Renndirektor Pascal Morillon.

Neopren-Verbot steht im Raum

Aktuell 22 Grad Wassertemperatur werden am Langener Waldsee gemessen, was genau jener Grenze entspricht bei der die IRONMAN-Profis auf den Wetsuits verzichten müssen. Bei den Altersklasse-Athleten ist dies aber erst ab 24,6 Grad Wassertemperatur der Fall.

„Wir haben schon einige Anfragen wegen der Wassertemperatur bekommen. Auf das Wetter und die Bedingungen am Renntag können wir als Veranstalter allerdings noch keinen Einfluss nehmen.“ (Schwimmstrecken-Chef Lukas Pfaff)

Seit 2015 hat IRONMAN das Regelwerk der Internationalen Triathlon Union (ITU) übernommen, in dem auch die Grenzwerte festgelegt sind. Zuletzt waren die Profis 2016 ohne Neopren gestartet. Damals sorgte allerdings die kalte Lufttemperatur für ein Wechselbad der Gefühle.

Inzwischen wurde das Regelwerk angepasst, unter bestimmen Umständen kann jetzt auch bei einer Temperatur von über 22 Grad das Schwimmen bei den Profis mit Wetsuits über die Bühne gehen.

Markige Sprüche bei der Pressekonferenz: Regierender Mainova IRONMAN European Champion Kienle glaubt an flinke Beine, Schwedens Herausforderer Nilsson an Langhaarfrisuren

Gäbe es Sebastien Kienle nicht schon, man müsste ihn glatt erfinden. Die Frage nach seinem Plan für die Mainova IRONMAN European Championship am kommenden Sonntag beantwortete der IRONMAN-Weltmeister 2014 mit einem Sager, der das Zeug für die Geschichtsbücher hat: „Ich will ein unglaublich langweiliges Rennen.” Ein Start-Ziel-Sieg also? Das saß. Weil bei Kienle aber immer noch was kommt, kam auch was. Woran er denn im Winter besonders gearbeitet hätte, wollte Till Schenk, Moderator der Auftakt-Pressekonferenz, sichtlich bemüht wissen. Ein Handzeichen von Kienle: „An meinem rechten Bein. Und an meinem linken Bein.” Danke, keine weiteren Fragen.Doch Kienle sprach nur aus, was alle wissen. Der König von Frankfurt ist zurück und mit ihm auch das souveräne Selbstbewusstsein eines Mannes, der den Titel als Minimalziel sehen dürfte. „Gänsehautstimmung schon vor dem Rennen”, attestierte dann auch Andreas Böcherer. Der Vorjahreszweite fühlt sich „gut in Form, nachdem ich ja letztes Jahr schon am Titel schnuppern durfte.” Dass man sich einen Trainer teilt, dürfte wohl zum Kampf mit offenem Visier beitragen.

Mehr als nur ein Wort mitreden wird wohl auch Patrick Lange, der dritte Deutsche im Bunde, der seinen Durchbruch bei der IRONMAN-WM 2016 feierte und ebenfalls bereit ist, den Turbo zu zünden: „Ich weiß jetzt schon, wie sehr der Tag danach weh tun wird. Da braucht man dann eine Minuten, um aus dem Sessel aufzukommen.”

Patrik Nilsson, Schwedens Beitrag zum Kreis der Titelanwärter und doppelter IRONMAN-Sieger des Vorjahres, fühlte sich wohl von den unterhaltsamen Beiträgen des deutschen Duos inspiriert und legte nach: „Vielleicht gehe ich ja angesichts der beiden zumindest als Leading Woman im Rennen durch.” Die Anspielung betraf natürlich die auffällige Langhaar-Frisur, die den Kopf des IRONMAN Copenhagen- und IRONMAN Barcelona-Champions von 2016 aktuell schmückt.

Schnelle Doppel-Mama

Sonja Tajsich strahlte und das nicht ohne Gund. Die zweifache Mama befindet sich in bestechender Form, was zuletzt in Brasilien evident wurde. Ein zweiter Platz und eine 8:57er-Zeit geben viel Selbstvertrauen für Frankfurt: „Meine Tochter meinte zwar, dass es ihr reicht, wenn ich das Rennen einfach finishe. Aber ich will natürlich ein wenig mehr.”

Zurückhaltend gab sich Anja Beranek: „Ich bin ein bisschen auf der Stelle getreten und musste eine Wettkampfpause einlegen, um Frankfurt zu schaffen. Die Kurve habe ich bekommen, jetzt kann ich auch wieder lächeln. 2012 ist schon eine Weile her, als ich Zweite wurde. Ich verbinde mit diesem Ort viele positive Erinnerungen, hier fand auch der Start meiner Profikarriere statt. Von daher ist es immer wieder toll in Frankfurt an den Start zu gehen.“