Neustadt: Im August 2016 in Mainz gestartet – Mit Sonne aus Rheinhessen und der Pfalz durch die antarktische Nacht

Vizepräsident Dr. Hannes Kopf mit den Weinköniginnen (Foto: SGD Süd)
Vizepräsident Dr. Hannes Kopf mit den Weinköniginnen (Foto: SGD Süd)

Neustadt an der Weinstraße/Mainz/Antarktis – Pünktlich zum diesjährigen Mittwinterfest hat sich das neunköpfige Forscherteam in der Neumayer III – Station am Südpol eine Abwechslung vom Alltag gegönnt. Am höchsten antarktischen Feiertag wurde die Weinkiste der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd geöffnet, die im August des Vorjahres auf dem Mainzer Weinmarkt vernagelt und an Bord des Eisbrechers „Polarstern“ auf den Weg ins ewige Eis gebracht worden war.

Die 70 Flaschen erlesenen Weines stammen ausschließlich aus Rheinhessen und der Pfalz und sind ein Geschenk des Behördenleiters und Stationspaten Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz. Die schöne Tradition, alljährlich eine XXL-Weinkiste aus Rheinland-Pfalz in die Antarktis zu schicken, besteht seit 1984. Mit ihr soll der Namensgeber der 14.000 Kilometer entfernten Forschungsstation, der aus dem pfälzischen Kirchheimbolanden stammende Polarforscher Georg von Neumayer (1826-1909), gewürdigt werden.

„Unserer südlichsten Außenstelle schicke ich jedes Jahr gerne einen Gruß. Wer so lange in völliger Abgeschiedenheit das Klima der Erde erforscht, freut sich sicher über die guten Weine, die in unserem sonnigen Klima reifen. Pfalzwein e.V. und Rheinhessenwein e.V. unterstützen mich dabei immer kräftig mit Weinspenden. Ohne sie wäre diese Aktion nicht möglich, dafür meinen ganz besonderen Dank.“, kommentierte Seimetz die Aktion.

Die Forscher und Forscherinnen hatten auch allen Grund, anzustoßen: die Mittwinterwende wird am Südpol immer gefeiert. Seit Mitte Mai hüllt die dortige Polarnacht die Station in Dunkelheit. Mittwinter stellte den Wendepunkt in der Finsternis dar, ab dem die kurzen Dämmerungsperioden endlich länger werden, bis Ende Juli schließlich die Sonne wieder am Horizont aufsteigen wird.

Gleichzeitig erlebten wir auf der Nordhalbkugel das Pendant des Phänomens, nämlich die Mittsommerwende mit dem längsten Tag.