Bruchsal: „Unglaublich viele positive Rückmeldungen“ auf „Utopolis“

Klassische Klänge im Wartesaal des Bahnhofs oder Gospel auf dem Wochenmarkt – Utopolis kam gut an. (Foto: Stadt Bruchsal/Max Trinter)
Klassische Klänge im Wartesaal des Bahnhofs oder Gospel auf dem Wochenmarkt – Utopolis kam gut an. (Foto: Stadt Bruchsal/Max Trinter)

Bruchsal – Vierzig Kulturveranstaltungen in zehn Tagen – Theater, Konzerte, Ausstellungen, Tanzauftritte und vieles mehr: Rund zwei Dutzend Bruchsaler Vereine, Einrichtungen und Künstler haben sich im Rahmen des KulturFestivals Utopolis der Stadt Bruchsal vom 12. bis 21. Mai 2017 intensiv vernetzt, um gemeinsam ihre Vielfalt und Kreativität unter Beweis zu stellen. Und wurden dafür belohnt. „Unglaublich viele positive Rückmeldungen“ erhielt Barbara Ludwig, Organistin an der Lutherkirche, deren „Orgelpunkt12“ ebenso wie ein großer Teil aller Veranstaltungen sehr gut nachgefragt war.

Das überaus hörens- und sehenswerte Weltmusikkonzert „Musaik“ musste gar wegen des starken Zuspruchs wiederholt werden, füllte auch in zweiter Auflage nochmals den Saal und fand im Publikum einen fruchtbaren Boden für seine völkerverbindende Botschaft. „Wir wollen weiter machen“, ist denn auch der klare Tenor in der zwölfköpfigen Gruppe aus fünf Nationen, die sich im Rahmen des Utopolis-Projektes zusammengefunden hat.

Die Erwartungen weit übertroffen wurden auch beim Auftritt des Sinfonieorchesters im Wartesaal des Bahnhofs – gedacht war an ein Konzert für en passent vorüberschlendernde Reisende, die einige Augenblicke bei klassischen Klängen verweilen. Tatsächlich aber füllte sich nach und nach die halbe Bahnhofshalle mit begeisterten und teils sogar eigens angereisten Zuhörern.

Mit starken Anteilen am Gesamtprogramm vertreten waren die großen Kultureinrichtungen – so stemmte die Badische Landesbühne alleine mehr als ein Dutzend Aufführungen, darunter die eindrückliche Faust-Adaption „Trieb.Kräfte: Lebenshunger und Wissensdurst“ des Bürgertheaters, das eine Gruppe der Lebenshilfe Bruchsal in seine Inszenierung einbezogen hat. Die Musik- und Kunstschule steuerte nicht nur den Aktionstag „MuKs total“ und mehrere Inszenierungen ihrer Musical- und Theaterklassen zum Utopolis-Programm bei, sondern bot zwei Bands ihres Projekts „Rockband für Spätreife“ für das Abschlusskonzert im Atrium am Fuß des Bergfrieds auf. Bei milden Frühjahrstemperaturen füllten sich die Sitzstufen bis auf den letzten Meter mit hunderten begeisterter Zuhörer.

Vielfältig war die Bandbreite der kulturellen Angebote, und der Kunstverein Damianstor hat es sogar – „ganz in der Tradition des barocken Kunstverständnisses“, wie sein Vorsitzender Günter Wagner erläutert – geschafft, im Rahmen einer Vernissage die drei Sparten Musik, Theater und Bildende Kunst zusammenzubringen.

Dank „außergewöhnlicher Ideen und Kooperationen“, wie Dominik Stork vom Gitarren-Ensemble Cantabile anmerkt, glückte das vorrangigste Wunschziel der Utopolis-Veranstaltungsreihe – niederschwellige und oft auch überraschende Begegnungen mit Kultur zu ermöglichen. Und dieser Ansatz zog sich wie ein roter Faden durch das von der Sparkasse Kraichgau finanziell geförderte Programm: Ballett auf Balthasar Neumanns Barocktreppe im Schloss, abwechslungsreiche Konzertfolgen im Kammermusiksaal, Tanz mit albanischen und rumänischen Kindergruppen, vielbeklatschte Auftritte des Gesangvereins Helmsheim und des Gospelchors Forst auf dem Wochenmarkt. Und dazu hatten die städtischen Veranstalter auch noch das sprichwörtliche Quäntchen Glück: Wo immer die Stimmung einer Veranstaltung vom Open-Air-Charakter und damit vom Wetter abhing, strahlte die Sonne.