Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Nachbarschaftsfest Im Mainfeld – vom Ghetto zur Nachbarschaft

2000 Menschen in mehr als 800 Wohnungen leben in der Siedlung „Im Mainfeld“ in Niederrad. „Vor wenigen Jahren wurde die Siedlung und mit der Siedlung die Menschen mit Begriffen wie Ghetto stigmatisiert“, so Oberbürgermeister Peter Feldmann auf dem diesjährigen Nachbarschaftsfest am vergangenen Samstag. „Damals wurde diskutiert, die Siedlung abzureißen, wir haben uns gemeinsam dagegen gewehrt, dass im Frankfurter Süden Sozialwohnungen abgerissen werden. Heute stehen wir in eine sanierten Siedlung, das ist ein echter Erfolg.“

Auf dem Nachbarschaftsfest beglückwünschte der Frankfurter Oberbürgermeister die Mieterinnen und Mieter zu ihrem Engagement und dem damit verbundenen Erfolg. In den vergangenen Jahren wurde die Siedlung durch die städtische ABG saniert. Zudem trug das städtische Programm „Aktive Nachbarschaft“ zur Entwicklung bei. Über die Jahre sind nachbarschaftliche Strukturen entstanden, wurden gemeinsame Projekte entwickelt, die sich in der Vielfalt des Nachbarschaftsfestes widerspiegelten.


Fraternität – zum 50. Geburtstag gratuliert der Oberbürgermeister

Mit einem Festgottesdienst im Dom und anschließendem Festakt im neuen Stadthaus hat die Fraternität ihren 50. Geburtstag gefeiert.

Die Fraternität ist eine Gemeinschaft von Körperbehinderten, Langzeitkranken und nicht behinderten Menschen, die 1972 von der Deutschen Bischofskonferenz als Laienbewegung anerkannt wurde.

Tatsächlich zeichnet sich die Fraternität durch zunehmende Bereitschaft von Behinderten zur Übernahme von Verantwortung für andere Behinderte aus. Diese Personengruppe leistet innerhalb kleiner Gruppen für unterschiedliche Interessengebiete intensive Fraternitätsarbeit. Tagesveranstaltungen, Gruppentreffen, Freizeiten, der Besuch kultureller und anderer Ereignisse bilden eine unverzichtbare Plattform für die Zusammenführung behinderter Menschen. Sie unterhält auch einen Beförderungsdienst für Menschen mit außergewöhnlichen Gehbehinderungen.

Das Stadtoberhaupt lobte in seiner Rede die Arbeit des Vereins: „Mobilität heißt Beweglichkeit, Lebendigkeit, Wandel. Mobilität führt zur Erweiterung des Aktionsradius, zur aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt, eröffnet immer neue Wahlmöglichkeiten und dient der Aufnahme und Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten. Sich bewegen können hat vielfältige und existenzielle Bedeutung für Geist und Körper und ist ein wesentlicher Faktor individueller Lebensqualität. Menschen mit Behinderung und ältere Menschen die mit Einschränkungen der Mobilität leben müssen, wollen ihr Leben selbstbestimmt und gleichberechtigt nach individuellen Interessen und Fähigkeiten gestalten. Ohne sich an andere Orte zu begeben, ohne Menschen zu begegnen, kommt man nicht zu Interaktion und eigener Anschauung, gelangt nicht an Informationen. Ohne Kommunikation und Information ist Teilhabe an Gesellschaft unmöglich.“

Prof. Hubert Buchberger, 1. Vorsitzender der Fraternität Behinderten-Selbsthilfe und der Lorenz-Buchberger-Stiftung, der älteste Sohn des Gründers, sagte in seiner Festrede: „Die Ziele der Fraternität gelten noch heute: Sie ist nach wie vor eine Gemeinschaft von Behinderten und Langzeitkranken, die auf dem Brudergeist des Evangeliums gründet. Sie ist zugleich offen für alle Menschen, insbesondere aber für die Behinderten, die sie aus ihrer Isolation in die soziale Gemeinschaft führt und einlädt. Es geht ihr um die Entfaltung jedes Einzelnen und sie ist immer bemüht, zur besseren Bewältigung des jeweiligen Lebens beizutragen und zu helfen. In diesem Zusammenhang ist der Fahrdienst natürlich besonders wichtig, den wir mit unseren insgesamt 12 Fahrzeugen und unseren zurzeit 18 Mitarbeitern für die Behinderten anbieten!“

In Frankfurt war es 1967 Lorenz Buchberger, selbst stark körperbehindert, der auf die Wirkungskraft der Kontakte von Behinderten zu Behinderten setzte und aus dieser Gruppe seine ersten Mitarbeiter rekrutierte.


Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnet 15. Deutsches Down-Sportlerfestival

Das Down-Sportlerfestival ist in den vergangenen Jahren zu einer festen Institution im Bereich der Frankfurter Behindertenarbeit geworden. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Down-Syndrom aus ganz Deutschland kommen mit ihren Familien nach Frankfurt, um dasFest gemeinsam zu feiern.

Das Stadtoberhaupt sagte in der vorgeschalteten Pressekonferenz:
„Dass dieses Sportlerfest schon zum 15. Mal in Frankfurt stattfindet, ist für unsere Stadt etwas Besonderes und zeigt, dass im Frankfurter Sportkalender nicht nur Spitzensportereignisse vertreten sind, sondern dass es für alle Sportangebote gibt. Das Festival gehört mittlerweile zu den wichtigsten Sportereignissen des Jahres und hat einen festen Platz in der der Stadt; wir sind stolz darauf.“

Mit großer Begeisterung sprinteten die kleinen und großen Athleten über die Tartanbahn, kämpften an der Tischtennisplatte um jeden Ball oder machten einen möglichst großen Satz in die Weitsprunggrube.

Für Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom ist es nicht alltäglich, dass sie im Mittelpunkt stehen und sich alles um sie dreht. Noch immer erleben viele von ihnen auch Ausgrenzung und Benachteiligung. Deshalb wurde das Down-Sportlerfestival 2003 ins Leben gerufen unterstützt von vielen Sponsoren.

Neben den klassischen Sportarten wurden in den letzten Jahren verschiedene Workshops in das Programm genommen. Dazu gehören unter anderen Gesangs- und Tanzworkshops, Fußball und Basketball, Modenschau und Therapeutisches Reiten. Alle Teilnehmer waren auch Sieger, die am Ende des Tages Medaillen und Urkunden bekamen. Überreicht wurden diese von den prominenten Paten des Festivals wie: Timo Hildebrand, Jannis Hopt und Johannes Klos von den United Volleys Rhein-Main, Curvey-Supermodel Juror Peyman Amin und Kim Kuhlig-Soyah, frühere Fußball-Nationalspielerin und unter anderem aktiv für den 1. FFC Frankfurt.

Auch Sportkreis Vorsitzender Roland Frischkorn betont stolz: „Dass das Festival von Spitzensportlern unterstützt wird, zeigt: Sport ist mehr als Wettkampf, Sport ist gelebte Inklusion und macht großen Spaß! Die Menschen erleben hier, dass sie jede Sportart ausführen können. Vor allem die Geschwisterolympiade macht deutlich, alle Menschen mit oder ohne Handicap können gemeinsam sportlich aktiv sein.“

Beim Deutschen Down-Sportlerfestival handelt es sich übrigens um das größte Sportfest für Menschen mit Down-Syndrom nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.