Rhein-Neckar-Kreis: Startschuss für die Großbaumaßnahme Fahrbahndeckensanierung Ortsdurchfahrten Neckargemünd und Kleingemünd (B 37 und B 45)

Neckargemünd – Pünktlich am 2. Mai 2017 beginnen die Bauarbeiten zur diesjährigen Großbaumaßnahme, die die Sanierung der Fahrbahnen auf der B 37 und B 45 ab Ortseingang Kümmelbacher Hof über die Friedensbrücke bis zum Kleingemünder Verkehrskreisel, sowie bis zur Eisenbahnunterführung in Höhe des Profi-Marktes umfasst.

Im Jahr 2017 stehen nun Mittel des Bundes für die Sanierung der genannten Straßen zur Verfügung. Straßenbaulastträger, d.h. kostenpflichtig und Herr des Verfahrens, ist das Regierungspräsidium Karlsruhe. Begleitend saniert die Stadt Neckargemünd marode Kanäle auf der Strecke, und auch die Stadtwerke beteiligen sich mit Arbeiten an den Gas- und Wasserversorgungsleitungen zwischen Lessingstraße und dem südlichen Brückenkopf. Die Bauarbeiten, die auch eine dreimonatige Vollsperrung der Friedensbrücke vom 3. Juli bis voraussichtlich 8. Oktober umfassen, sollen im November 2017 abgeschlossen werden. Die Stadtverwaltung Neckargemünd wird auf der städtischen Homepage www.neckargemuend.de sowie in der Presse fortlaufend über den Baufortschritt und die 0begleitenden Verkehrsmaßnahmen informieren. Fragen zur Baumaßnahme beantworten Ihnen bei der Stadtverwaltung Neckargemünd Frau Polte (Tel.-Nr. 06223/804-120) oder Herr Seiz (Tel-Nr. 804-602).

Was passiert in den ersten Wochen?

Die Baumaßnahme beginnt neben der Baustelleneinrichtung zunächst in der Bahnhofstraße mit zwei parallel laufenden Punktaufgrabungen für die Kanalsanierung: Die erste auf der südlichen Straßenseite auf Höhe von Haus-Nr. 67 und im Kreuzungsbereich Melacpass. Hierfür wird der Verkehr jeweils einspurig auf der nördlichen Straßenseite entlanggeleitet, unterstützt durch Baustellenampeln in beide Fahrtrichtungen. Die Ein- und Ausfahrt Melacpass ist in dieser Zeit nicht möglich. Diese Arbeiten werden ca. eine Woche dauern.

Schätzungsweise ab 8. Mai geht es an der Bushaltestelle „Melacpass“ auf der nördlichen Straßenseite der Bahnhofstraße (vor Haus-Nr. 104) weiter. Die Bushaltestelle wird ein Stück weiter Richtung Heidelberg verlegt. Parallel dazu gibt es in Höhe der Haus-Nr. 45 in der Straßenmitte eine weitere Kanalaufgrabung. Die Ein- bzw. Ausfahrt Melacpass kann in dieser Zeit wieder freigegeben werden. Ebenfalls voraussichtlich ab 8. Mai beginnen die Bauarbeiten in Kleingemünd auf der nördlichen Seite der Neckarsteinacher Straße mit einer Aufgrabung auf Höhe von Haus-Nr 13. Die Uferstraße ist nur noch in südlicher Richtung befahrbar (keine Einfahrt in die Neckarsteinacher Str.), die Saarstraße nur noch in Einbahnregelung Richtung Berg (ebenfalls keine Einfahrt in die Neckarsteinacher Str.). Der Verkehr wird, auf beiden Seiten von Baustellenampeln geregelt, einspurig am Baufeld vorbeigeführt. Für die Durchführung dieser Arbeiten wird mit ca. 2 Wochen gerechnet.

Dem Abschluss der Arbeiten in den einzelnen Baufeldern folgt dann der Straßenbau mit der Neuasphaltierung der Straßenflächen. Dazu kommt der Umbau der Bushaltestelle gegenüber dem Bahnhof Neckargemünd in eine barrierefreie Bushaltestelle, Verlegung von Leerrohrleitungen für das High-Speed-Netz RheinNeckar (fibernet.rn) und die Erneuerung bzw. Anpassung von 86 Kanalschachtabdeckungen.

Beeinträchtigungen im Straßenverkehr unvermeidbar

Während der Punktaufgrabungen – für den Kanalbau 20 Stück in Neckargemünd und 5 in Kleingemünd – werden nur kleinere Sperrungen erforderlich sein, so dass alle Fahrbahnen größtenteils befahrbar bleiben und nur in wenigen Ausnahmen Baustellenampeln notwendig werden. Sobald es an das Aufbringen des neuen Fahrbahnbelages geht, werden längere Strecken straßenseitenweise verengt bzw. wird es an engen Straßenabschnitten ggf. Einbahnverkehr mit Baustellenampeln geben. Diese werden in den Hauptverkehrszeiten jeweils manuell geschaltet, um ein besseres Abfließen des Verkehrs zu gewährleisten. „Die Baumaßnahme wird also behutsam und mit wenig Verkehrsbeeinträchtigungen beginnen“, erläutert Bürgermeister Frank Volk hierzu. „Die „heiße Phase“ erwarten wir ab 3. Juli, wenn die Friedensbrücke gesperrt wird“.

Für die Beeinträchtigungen durch diese große Baumaßnahme wirkt sich erschwerend aus, dass in der Region in diesem Jahr zahlreiche Ost-West-Straßenverbindungen durch Baustellen betroffen sind, was weiträumige Umleitungen erfordert. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Wiesenbach soll bis zum Juni beendet sein. Zeitgleich mit der B37/B35-Fahrbahnsanierung wird jedoch auch die Landesstraße 536 zwischen Schönau und Wilhelmsfeld saniert sowie die Ortsdurchfahrt Neckarsteinach-Grein bis Kreisgrenze.

Vollsperrung der Friedensbrücke

Das Herzstück der Großbaumaßnahme, zugleich mit den größten Auswirkungen auf die Einwohnerschaft sowie den Durchgangsverkehr, ist die Sanierung der Friedensbrücken-Fahrbahn unter Vollsperrung für den motorisierten Straßenverkehr. Hierzu gibt es keine Alternative, da bei einer nur halbseitigen Sperrung rund um die Brückenköpfe und auf der Brücke selbst ein Dauerstau entstünde, der problematisch für die Rettungskräfte wäre. Die Brücke selbst wird während der gesamten Bauzeit stets für Fußgänger und Radfahrer (absteigen!) begehbar bleiben, ebenso die Eisenbahnbrücke als zweite Neckarquerung in Richtung Neckarsteinach. PKWs müssen in der Zeit der Vollsperrung mit längeren Umwegen (geschätzt: ca. 20 Minuten oder mehr) rechnen, da sie für die Neckarquerung entweder über die Brücke Ziegelhausen (hier aber Gewichtsbeschränkung: LKWs nicht über 20 Tonnen) fahren müssen, oder über Eberbach. Für manche Fahrtrichtungen kann die Fähre Neckarhäuserhof / Neckarhausen (Autofähre, Kapazität ca. 5 PKW) bis zum 4. Oktober eine Alternative sein. Ab diesem Zeitpunkt wird die Kreisstraße 205 (Zufahrt zur Fähre in Neckarhausen) saniert, und die Fähre kann mangels Zufahrt auf hessischer Seite ebenfalls nicht mehr fahren.

„Wir haben die Sperrung der Brücke bewusst in den Sommer gelegt, damit die Sommerferien mit ihrem geringeren Verkehrsaufkommen sich entlastend auswirken. Auch die Schüler werden sich freuen, wenn der Schulweg nur 7 anstatt 13 Wochen mit früheren Abfahrten der Schulbusse, Umwegen und verlängerten Fahrzeiten erschwert ist“ erklärt Bürgermeister Frank Volk weiter.

Rettungskräfte

Die Rettungskräfte können jederzeit für ihre Einsätze mit ihren Fahrzeugen die Friedensbrücke befahren. Die Baumaßnahme ist mit allen Hilfsorganisationen und der Polizei abgestimmt, so dass diese sich rechtzeitig auf die besondere Situation einstellen können bzw. im Vorfeld ihre Erfordernisse in die Planung eingebracht haben.

ÖPNV

Auch der ÖPNV wird vor allem während der Sperrung der Friedensbrücke von der Baumaßnahme berührt. Grundsätzlich muss auf allen Buslinien, die nach Heidelberg durchgebunden sind, mit Staus und damit längeren Fahrzeiten gerechnet werden.
Betroffen sind während der Brückensperrung die BRN-Linien
735 (der Bus wird von Heidelberg über die Ziegelhäuser Brücke kommend weiter auf der Ziegelhäuser Seite nach Kleingemünd, dann weiter ins Steinachtal fahren).
736 (Schülerverkehr aus Kleingemünd an die Grundschule Ngd.) – dieser muss den Umweg über die Ziegelhäuser Brücke nehmen und wird voraussichtlich pro Fahrt 20 Min. länger brauchen; Abfahrt für die Kinder daher morgens 20 Min. früher, Rückkehr mittags 20 Min. später)
753 („Stadtbus“): fährt während der Sperrung nur noch Bahnhof- Dilsberg-Mückenloch-und zurück. Kleingemünd wird nicht angefahren.

Die Friedensbrücke, die B 37 und die B45 sind in den Abschnitten zwischen Kümmelbacher Hof und dem Kreisel in Kleingemünd und im Bereich zwischen der großen Kreuzung und dem Friedhof Neckargemünd an vielen Stellen in schlechtem, teilweise in sehr schlechtem Zustand. Viele Bürgerinnen und Bürger haben in den letzten Jahren vielfach den Zustand der Straße bemängelt.

Die Maßnahmen aller Beteiligten (RP, Stadt Neckargemünd und Stadtwerke) wurden als Gesamtpaket vom Regierungspräsidium Karlsruhe ausgeschrieben. Als gesamtannehmbarste Bieterin der Ausschreibung wird die Fa. STRABAG, Bretzfeld, die Bauarbeiten übernehmen. Es ist mit Gesamtkosten von ca. 3,56 Mio Euro zu rechnen.