Aus der Muránska Planina in den Pfälzerwald – Luchs Cyril kommt aus der Slowakei

Trippstadt / Elmstein / Frankeneck – Der siebte Luchs der Wiederansiedlung im Biosphärenreservat Pfälzerwald wurde heute von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz freigelassen.

Luchs Cyril wurde im März im Gebirge der Muránska Planina in der Slowakei gefangen. Ein Team der Organisation DIANA ist in dem Gebiet für die Luchse aktiv. Neben der Umweltbildung sind die Experten auch im Monitoring tätig und auf den Fang der Luchse spezialisiert.

Im Zoo Bojnice betreibt die Slowakei eine eigene Quarantänestation für Luchse. Dort wurde Cyril versorgt. Der Transport von dem männlichen Tier wurde in die Wege geleitet, sobald die Ergebnisse der tiermedizinischen Untersuchungen vorgelegen haben.

„Wir sind dankbar, dass die staatlichen und privaten Organisationen unser Projekt im Pfälzerwald so deutlich unterstützen“ so Jochen Krebühl, Geschäftsführer der Stiftung, „die gute Zusammenarbeit mit den Naturschutz- und Veterinärbehörden, der Verwaltung des Nationalparks, den Teams von DIANA sowie dem Zoo Bojnice unterstützt unsere Arbeit maßgeblich.“

Der Kuder Cyril ist ca. 6 Jahre alt und wiegt ca. 18 kg. Die Luchse der Slowakei sind Teil einer großen Luchspopulation, die sich über mehrere Länder erstreckt. In der Slowakei wurden Luchse nicht ausgerottet und die Tiere konnten durchgehend eine Population erhalten. Für den Aufbau der neuen Teilpopulation im Pfälzerwald ist die genetische Vielfalt der Ursprungspopulation ein wichtiger Faktor.

Luchs Cyrill, 6 Jahre alt (Foto: DIANA, Slowakei)
Luchs Cyrill, 6 Jahre alt (Foto: DIANA, Slowakei)

Hintergrund

Mithilfe des europäischen Förderprogramms LIFE-Natur führt die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit ihren Projektpartnern Landesforsten Rheinland-Pfalz, SYCOPARC in Frankreich sowie dem WWF das Projekt zur Wiederansiedlung der Luchse durch. Das Vorkommen kann zum Schutz und Erhalt einer Art beitragen, die in Europa nur mehr in wenigen Rückzugsgebieten vorkommt und in Zentral- und Westeuropa als gefährdet einzustufen ist. Das Projekt ist im Januar 2015 gestartet. Die Umsetzung der Maßnahmen ist über einen Zeitraum von sechs Jahren (bis 2020) vorgesehen. Naturschutzexperten der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) haben die Konzeption geprüft und sehr positiv bewertet. Die Wiederansiedlung der Luchse wird mit 50% durch das EU LIFE-Programm gefördert und hat ein Gesamtvolumen von 2,75 Mio. €. Neben der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland- Pfalz und ihren Projektpartnern beteiligen sich das Land Rheinland-Pfalz, die Deutsche Wildtier Stiftung, die Lan- desverbände von NABU und BUND, die HIT Umweltstiftung sowie weitere Förderer an der Finanzierung des Vorhabens. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz unterhält ein Projektbüro in der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt.

Mehr Informationen zum LIFE Luchs Projekt Pfälzerwald der Stiftung und ihren Projektpartnern gibt es im Internet unter www.luchs-rlp.de.