Landau: Neues Klimaschutzkonzept für die Stadt Landau – Prozess läuft im Mai an

Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm (M.)  und Markus Abel (r.), Leiter des städtischen Umweltamts, stellten in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses die Vorgehensweise bei der geplanten Erstellung eines neuen Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Landau vor. (Foto: Stadt Landau in der Pfalz)
Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm (M.)  und Markus Abel (r.), Leiter des städtischen Umweltamts, stellten in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses die Vorgehensweise bei der geplanten Erstellung eines neuen Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Landau vor. (Foto: Stadt Landau in der Pfalz)

Landau – Der Umweltcampus Birkenfeld der Universität Trier wird für die Stadt Landau ein neues Klimaschutzkonzept erstellen. Das teilte Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm gemeinsam mit Markus Abel, Leiter des städtischen Umweltamts, bei der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses mit. Die Leistung war ausgeschrieben worden; der Umweltcampus Birkenfeld hatte mit seinem Konzept überzeugt.

„Das Institut blickt auf viele Jahre Erfahrung in diesem Bereich zurück“ informiert Rudi Klemm. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltcampus haben unter anderem bereits Klimaschutzkonzepte für die Städte Frankenthal und Kaiserslautern sowie für die Insel Rügen erstellt und weisen exzellente Referenzen auf.“

Beigeordneter Klemm und Umweltamtsleiter Abel stellten im Zuge der Sitzung das weitere Vorgehen auf dem Weg zu einem neuen Klimaschutzkonzept vor. Das Papier soll an die Stelle des im Jahr 2012 im Rahmen der Mitgliedschaft der Stadt Landau im Konvent der Bürgermeister (Convent of Mayors) erarbeiteten Konzepts treten. Der Umweltcampus Birkenfeld beginnt Anfang Mai mit der Erstellung; bis Frühling kommenden Jahres soll das neue Konzept, das vom Bundesumweltministerium mit bis zu 92 Prozent gefördert wird, vorliegen.

Die Fachleute ermitteln zunächst den „Ist-Zustand“ und erstellen hierzu eine aktuelle Energie- und Treibhausgasbilanz für die Stadt Landau. Nächster Schritt ist die so genannte „Akteursanalyse“. Dabei werden potentielle Multiplikatoren und mögliche Kooperationspartner in der Stadt identifiziert und zur Mitarbeit im Prozess angeregt. Aus ihrer Mitte gründet sich ein Projekteam, das die Erstellung des Klimaschutzkonzepts aktiv begleitet. Zudem finden mehrere Informationsveranstaltungen und Workshops statt, um die Öffentlichkeit zu beteiligen und den Entstehungsprozess möglichst transparent und offen zu gestalten. Gemeinsam wird ein Maßnahmenkatalog erstellt, der die in der Vergangenheit bereits durchgeführten Klimaschutzmaßnahmen und deren Wirkung sowie neu entwickelte Maßnahmen enthalten soll.

„Wir wollen in Landau die Klimaschutzziele der Bundesregierung erreichen“, betont Markus Abel. „Das Integrierte Klimaschutzkonzept, das der Umweltcampus Birkenfeld in nächster Zeit für uns erstellt, wird alle relevanten städtischen Handlungsfelder unter die Lupe nehmen und entsprechende Klimaschutzmaßnahmen aufzeigen.“ Es könne dabei nicht allein darum gehen, die Erzeugung von erneuerbaren Energien weiter zu forcieren, so Abel. Auch die Themen Energieeffizienz und Energieeinsparung machten große Teile der Kimaschutzbemühungen einer Kommune aus.

Wichtigster Unterschied zwischen altem und neuen Konzept sei die breite Öffentlichkeitsbeteiligung, betont Beigeordneter Klemm. Auch würde das neue Klimaschutzkonzept alle relevanten Aspekte abdecken und auf mögliche Klimaschutzmaßnahmen hin „abklopfen“ – etwa auch den Bereich „Transport und Verkehr“, der im 2012er Konzept nicht behandelt wurde. Ein weiterer wichtiger Anlass für die Erstellung eines neuen Klimaschutzkonzepts sei der sicherer Wegfall der Windkraft auf dem Taubensuhl und der mögliche Wegfall der Geothermie. „Windkraft und Geothermie waren Teil der alten Berechnungen“, führt Klemm aus. „Nun gilt es, Alternativen zu finden, um die Klimaschutzziele, die wir uns vornehmen, trotzdem erreichen zu können.“

Das neue Konzept soll so konzipiert sein, dass die Stadtverwaltung es mit „Bordmitteln“ kontinuierlich überprüfen und fortschreiben könne, so Abel. Sollte sich bei diesem „Monitoring“ herausstellen, dass Nachholbedarf bestehe, um die gesetzten Ziele zu erreichen, könne der Maßnahmenkatalog entsprechend angepasst werden.