Bruchsal: Bürgerwerkstatt in Heidelsheim bringt erste Ergebnisse

Einwohnerentwicklung in Bruchsal - Heidelsheim
Einwohnerentwicklung in Bruchsal - Heidelsheim

Bruchsal – In einem Trialog zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und dem Gemeinderat hat in Bruchsal 2017 ein breit angelegtes Konsultationsverfahren unter dem Titel „Bruchsal wächst! Wohnen und Zusammenleben“ begonnen, das von der Führungsakademie Baden-Württemberg moderiert wird.

Am 25. März 2017 wurde einen ganzen Samstag lang in Heidelsheim hart gearbeitet, um die Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aus den beiden Ortsteilen Heidelsheim und Helmsheim zu erfragen. Am Vormittag haben sich 25 engagierte Vertreter der beiden Orte konzentriert mit der Fragestellung: Wohnen und Zusammenleben im Rahmen einer Zukunftswerkstatt auseinandergesetzt. Als erste Auswertung stellen wir die Erkenntnisse Heidelsheim betreffend vor, der Stadtteil Helmsheim wird in der nächsten Amtsblattausgabe ausführlich betrachtet.

Das zentrale Thema des Bürgerinteresses für Heidelsheim war die Gestaltung des Marktplatzbereiches, wobei man sich hier bewusst war, dass zuerst das Parkplatzproblem in der Ortsmitte gelöst werden müsse, bevor man weitere Gestaltungswünsche umsetzten könne. Die Diskussion um die Verlegung der Parkplätze vom Zentrum weg, um aus dem historischen Marktplatz eine Begegnungsstätte zu machen, möglicherweise Gastronomie mit Außenbestuhlung anzusiedeln oder die Ansiedlung von kleinen Läden für die fußläufige Nahversorgung einzurichten, wurde intensiv geführt. Als Initialzündung für eine kurzfristigere Umsetzung von Gestaltungswünschen könnte man sich eine Aktion im Stil von „unser Dorf soll schöner werden“ vorstellen, wobei die Bürgerschaft direkt eigene Gestaltungsbeiträge einbringen könnte. Damit könnte man das „Dilemma“ zwischen Parkplatzknappheit und dem Wunsch nach Aufenthaltsqualität möglicherweise zeitnah etwas abschwächen. „Wenn man möchte, findet man immer einen Weg“, sagte die Ortsvorsteherin Inge Schmidt und zeigte sich zuversichtlich für Heidelsheim eine Lösung zu finden.

Ganz klar brachten die Vertreter der Heidelsheimer Bürgerschaft bei der Frage nach Wohnraum den Wunsch zum Ausdruck, dass die wohnwirtschaftliche Entwicklung der Altstadt ihnen wichtiger sei als die Neuausweisung von Baugebieten an der Peripherie. Bei der bevorzugten Innenentwicklung äußerten Manche allerdings auch die Angst vor „Sanierungsauflagen“, die möglicherweise dann für alle verbindlich würden.

Durch die erfolgreiche Durchführung der Melkkiwwelrennen in den letzten beiden Jahren hat man in Heidelsheim erkannt, welches Potential im Saalbachlauf steckt. Der Wunsch nach einer Einbeziehung des Wasserlaufes als Liegewiese oder Treffpunkt der Bewohner musste aber von Seiten der Verwaltung mit dem Hinweis auf gesetzliche Vorschriften, spezielle wegen des Hochwasserschutzes, leider etwas eingeschränkt werden.

Im Bezug auf Natur und Umwelt gab es Wünsche nach Renaturierung durch das Anlegen von Blühstreifen oder Randbegrünung. Auch die Achtsamkeit bezüglich der Erhaltung von Streuobstwiesen wurde angemahnt.

Als insgesamt positiv wurde das große Engagement der Heidelsheimer in Vereinen und ehrenamtlichen Gruppierungen angeführt, dadurch sind viele Begegnungsmöglichkeiten im Veranstaltungskalender verankert. Hier müsste man lediglich darauf achten, auch die Nachwuchsarbeit im Blick zu halten.

Insgesamt sehr intensiv wurde, forciert durch den demografischen Wandel, das weitgefasste Thema Senioren betrachtet. Von der Möglichkeit des barrierefreien Wohnens, über Seniorenbegegnungsstätten bis zur Tagespflege wurden Anforderungen angesprochen, die in den nächsten Jahren immer stärker in den Vordergrund treten werden und die Art und Weise des Zusammenlebens beeinflussen werden.

Die vielfältigen Erkenntnisse aus den Arbeitsgruppen werden nun innerhalb der Stadtverwaltung weiter ausgewertet und vertieft. Die detaillierte Auswertung erfolgt im Sommer.

Infos unter: www.bruchsal.de >Leben in Bruchsal >Bürgerbeteiligung