Frankfurt: Frankfurt sagt „Ja“ zu einem Atomwaffenverbot

Angelika Wagner, OB Peter Feldmann, Thomas Carl Schwoerer und Ulrich Gottstein mit Schild 'Atomwaffenverbot' (Foto: Salome Roessler)
Angelika Wagner, OB Peter Feldmann, Thomas Carl Schwoerer und Ulrich Gottstein mit Schild 'Atomwaffenverbot' (Foto: Salome Roessler)

Frankfurt am Main – Friedensgruppen, engagierte Einzelpersonen und Bürgermeister aus über 40 deutschen Städten beteiligen sich vom 26. bis 31. März 2017 an der bundesweiten Aktionswoche „Ja zu einem Atomwaffenverbot“. Auch Frankfurt macht mit, um auf die zeitgleich stattfindende erste Verhandlungsrunde für ein Atomwaffenverbot an der UNO in New York aufmerksam zu machen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann empfing hierzu den Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft, den Verleger Thomas Carl Schwoerer, sowie Prof. Dr. Ulrich Gottstein, Gründungsmitglied und Ehrenvorstand der Internationalen Ärzte für die Vermeidung von Atomkrieg (IPPNW). IPPNW unterstützt die Arbeit des Städtenetzwerkes „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden), in dem die Stadt Frankfurt seit 1984 Mitglied ist. Feldmann betonte: „In Frankfurt leben Menschen aus mehr als 175 Nationen friedlich zusammen. Viele verschiedene Kulturen und Religionen sind hier vertreten. Seit mehr als 30 Jahren ist Frankfurt bereits Mitglied im Netzwerk der Bürgermeister für den Frieden und wir sind gerne bereit, die verschiedenen Aktionen zu unterstützen, wie beispielsweise das Hissen der Flagge ‚Mayors for Peace‘, das bereits seit einigen Jahren vor der Paulskirche erfolgt.“

Die Unterstützung für diesen außerordentlichen Verbotsprozess ist umso wichtiger, da gerade die Frage der atomaren Rüstung verstärkt in den Fokus gerät. Alle Atomwaffenstaaten rüsten ihre Arsenale auf. Noch immer befinden sich über 15.000 atomare Sprengköpfe rund um die Erde verteilt. Auch in Deutschland lagern US-Atomwaffen in der Eifel.

Schwoerer erklärt: „Diese Übergabe findet statt im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche ‚Ja zu einem Atomwaffenverbot‘. Wir machen damit aufmerksam auf die zirka 20 in Büchel lagernden US-Atomwaffen und die zeitgleich in New York stattfindende erste UNO-Verhandlungsrunde von zirka 130 Staaten für ein Atomwaffenverbot.
Feldmann ergänzt: „Die Schrecken der Weltkriege dürfen sich nicht wiederholen. Die meisten Menschen leben in Städten und ich als Oberbürgermeister einer strategisch wichtigen Metropole stehe besonders in der Verantwortung. Deswegen zeigen wir unsere Solidarität zu den Menschen, die an der Aktionspräsenz am Atomwaffenlager Büchel teilnehmen mit diesem Schild.“

Prof. Dr. Gottstein betonte: „Die deutsche Ärzteschaft, das Internationale Rote Kreuz, der Papst und die christlichen Kirchen sowie 135 Regierungen der Vereinten Nationen fordern die Ächtung aller Atomwaffen. Dies geschieht gegen den Widerstand der Atomwaffenmächte, die den Besitz der Massenvernichtungswaffen als Mittel der Drohung nicht aufgeben wollen. Daher ist es notwendig, dass die Bürgerinnen und Bürger Druck auf die Regierungen ausüben, besonders in Ländern mit Atomwaffenbesitz, wie auch in Deutschland (Büchel).“

Unterschriftenlisten „Taten statt leerer Worte. Abzug statt Aufrüstung von Atomwaffen“ können per E-Mail info@atomwaffenfrei.de angefordert werden.