Ludwigshafen: TSG Ludwigshafen-Friesenheim gegen ThSV Eisenach – „Wir haben Eisenach 60 Minuten lang gestresst“

Ein Gewinn: Max Haider spielte super auf und Marcel Niemeyer hat in dieser Szene schlicht das Nachsehen. (Foto: Harry Reis)
Ein Gewinn: Max Haider spielte super auf und Marcel Niemeyer hat in dieser Szene schlicht das Nachsehen. (Foto: Harry Reis)

Ludwigshafen – „Die Abwehr stand super“, bemerkte Philipp Grimm anerkennend. Der Kapitän der TSG Ludwigshafen-Friesenheim konnte wirklich zufrieden sein angesichts des 29:23-Siegs gegen den Bundesligaabsteiger ThSV Eisenach.

„Wenn Abwehr so viel Spaß“, freute sich der Linksaußen, der eigentlich lieber Tore wirft als verteidigt. Die Defensivarbeit des Teams von Ben Matschke war gegen die Thüringer der Schlüssel zum Erfolg. „Der Matchplan ging komplett auf“, resümierte Frank Müller, der Co-Trainer. „Die Jungs haben sich auch dran gehalten.“ Bereits der erste Wurf der Truppe von Christoph Jauernik, die ohne Vier antrat, landete im TSG-Block und zwei der nächsten drei landeten im Toraus. Von Beginn an biss der Eisenacher Angriff auf Granit, agierte die Abwehr um Gunnar Dietrich sehr agil und aggressiv, was Frank Müller sehr gefiel. „Wir haben Eisenach 60 Minuten lang gestresst.“ Und hinter dieser Abwehr nahm Mathias Lenz viele Würfe weg und hatte so seinen Anteil am achten Heimsieg der Rothemden. Die Matschke-Fraktion ist mit nun mit 32:20 Zählern auf Platz fünf zurück, während Eisenach nach der achten Auswärtsniederlage auf Rang acht eingereiht ist.

Nach einer viereinhalbwöchigen Pause vor eigenem Publikum fieberten David Schmidt und seine Kollegen dem Auftritt gegen Eisenach entgegen. Und die Eulen nahmen früh ihre Fans mit: Alex Feld war erster Torschütze in dieser Partie, und die Parade von Mathias Lenz nach einem Geschoss von Duje Miljak brachte den nächsten Beifall. Als nächster hatte Philipp Grimm das Visier richtig eingestellt und schloss zum 2:0 ab. Nach über acht Minuten jubelte erstmals der Gast über ein Tor. Den ersten erfolgreichen Gegenstoß lief Jan Remmlinger in der 14. Minute, dessen Abwehrarbeit ebenso eine Augenweide war wie sein Spiel aus der ersten und zweiten Welle heraus. Die TSG drückte dieser Partie klar den Stempel auf und führte in der 19. Minute nach einem Dreierpack mit 8:3. Als Jan Remmlinger die Kugel zum 10:5 ins leere Gästegehäuse warf, frohlockten die fast 1300 Besucher. Den 13:9-Halbzeitstand stellte Alex Feld her, der den ersten Abschnitt auch eingeläutet hatte.

Zwei Szenen in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit brachten die TSG-Fans schnell wieder auf die richtige Betriebstemperatur. Mathias Lenz blieb im neuerlichen Duell gegen Duje Miljak Sieger, und auf der Gegenseite wackelte Patrick Weber seinen Gegenspieler sehenswert aus und netzte in Unterzahl zum 14:10 ein. Weitere Lenz-Paraden folgten und waren die Basis für den Ausbau der Führung. Per Konter traf Kai Dippe zum 16:11, Alex Falk kaltschnäuzig zum 17:11 und Jan Remmlinger erhöhte in der 42. Minute gar auf 18:11. Gästecoach Christoph Jauernik griff zum zweiten Mal zur „Grünen Karte“, dessen Auswahl in der 49. Minute nur noch mit drei Treffern im Rückstand lag. Mit der Disqualifikation von Nicolai Hansen verlor der ThSV einen Aktivposten. Und Eisenach lag keine zwei Minuten später mit sechs Toren im Hintertreffen und blieb dennoch bei seiner taktischen Ausrichtung, bei eigenem Angriff einen siebten Feldspieler auflaufen zu lassen. Die Konsequenz waren weitere Gegentore, bei denen kein Keeper im Kasten stand. Das letzte auf diese Weise markierte Mathias Lenz zum 28:20. Den Gästen gelang in den restlichen knapp fünf Minuten zwar noch eine Ergebniskorrektur, doch das tat der glänzenden Stimmung in der Halle keinen Abbruch – es durfte gefeiert werden.

„Die Mannschaft mit dem größeren Willen hat gewonnen“, stellte Kevin Klier fest, dessen Comeback noch auf sich warten lässt. „Die zwei Punkte waren wichtig.“ Ben Matschke sah in den ersten 20 Minuten „mit das Beste in dieser Saison“. „Das hat einfach Spaß gemacht“, sagte Philipp Grimm. Wohl wahr!

Die Statistik: TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Röpcke, Lenz (1); Grimm (5/2), Dietrich (1), Haider (3), Heß (1), Feld (3), Remmlinger (7), Falk (4), Durak, Djozic, Weber (2), Dippe (1), Schmidt (1); Trainer: Ben Matschke

ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Redwitz, Brand; Wöhler (1), Gerlich (5), Miljak (2), Hansen, Urban (5/1), Holzner (1), Heinemann, Kaufmann, Lielas (1), Niemeyer (5). Weyhrauch (3); Trainer: Christoph Jauernik

SR: Oliver Dauben & David Rohmer (beide aus Köln) ◊ Zuschauer: 1289 ◊ Zeitstrafen (in Min.): 10:12, Heß (8.), Haider (28.), Dietrich (32.), Dippe (45.), Schmidt (56.) –  Heinemann (19.), Hansen (27., 39., 50.), Niemeyer (44., 56.) ◊ Rote Karte: Hansen (50., dritte Zeitstrafe) ◊ Siebenmeter: 4/2 – 3/1, Redwitz hält gegen Grimm (21., 59.) – Urban wirft die Kugel an den Querbalken (16.) und scheitert an Röpcke (54.) ◊ Team-Time-out: 25:58, 47:28 – 14:12, 41:12, 51:04

Spielfilm: 2:0 (7.), 3:2 (12.), 6:3 (17.), 8:4 (22.), 10:6 (25.), 13:9 (HZ) – 15:11 (35.), 18:11 (42.), 19:15 (45.), 21:18 (49.), 25:19 (53.), 29:23 (Ende)