Speyer: Dombauverein Speyer bestätigt Vorstand

Winfried Szkutnik, Schatzmeister; Hans Joachim Ritter, Beisitzer; Mathias Geisert, Beisitzer; Prof. Dr. Gottfried Jung, Vorsitzender; Gabriele Fischer, Beisitzerin, Peter Schappert, Domkustos und Domkapitular, geborenes Mitglied; Franz Dudenhöffer, Beisitzer; Carmen Gahmig, Beisitzerin; Matthias Bender, Dompfarrer und Domkapitular, geborenes Mitglied; Mario Colletto, Dombaumeister, geborenes Mitglied (Nicht auf dem Foto: Dr. Barbara Schmidt-Nechl, stellv. Vorsitzende u. Schriftführerin) (Foto: Domkapitel Speyer / Foto: Klaus Venus)
Winfried Szkutnik, Schatzmeister; Hans Joachim Ritter, Beisitzer; Mathias Geisert, Beisitzer; Prof. Dr. Gottfried Jung, Vorsitzender; Gabriele Fischer, Beisitzerin, Peter Schappert, Domkustos und Domkapitular, geborenes Mitglied; Franz Dudenhöffer, Beisitzer; Carmen Gahmig, Beisitzerin; Matthias Bender, Dompfarrer und Domkapitular, geborenes Mitglied; Mario Colletto, Dombaumeister, geborenes Mitglied (Nicht auf dem Foto: Dr. Barbara Schmidt-Nechl, stellv. Vorsitzende u. Schriftführerin) (Foto: Domkapitel Speyer / Foto: Klaus Venus)

Speyer – Trotz des sonnigen Frühlingswetters am vergangenen Samstag, 25. März 2017, waren 93 Mitglieder gekommen, um einen vertieften Einblick in die Arbeit des Vorstands zu erhalten und diesen turnusmäßig neu zu wählen. Nachdem der Vorsitzende des Vorstands, Prof. Dr. Gottfried Jung, im vergangenen Jahr als Nachfolger des zurückgetretenen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Hissnauer gewählt worden war, standen nun reguläre Vorstandswahlen an, bei der Jung einstimmig wiedergewählt wurde. Mit ihm wurden auch sieben Beisitzer im Amt bestätigt. Für Dr. Roman Raether, der sich nicht mehr zur Wahl stellte, kam Carmen Gahmig neu ins Amt.

Begrüßung und Grußworte mit viel Lob für die gute Zusammenarbeit

Begonnen hatte die Versammlung im kleinen Saal der Speyerer Stadthalle mit einer Begrüßung durch den Vorsitzenden des Vorstands, Prof. Jung. Er berichtete von seinem ersten Jahr als Vorstand als einem Jahr des Lernens. Dabei lobte das „sehr positive Miteinander und die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorstand“. Zu den schönen Erfahrungen, die er während des vergangenen Jahres gemacht habe, gehöre das hohe Ansehen, welches der Dombauverein in der Bevölkerung genieße. Den Dom bezeichnete er als „Mission aus Stein“, die abseits populistischer Strömungen auf einem festen Fundament ruhe.

Grußworte entboten Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und der Vorstandsvorsitzende der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Prof. Dr. Peter Frankenberg, der seit Anfang des Jahres neu im Amt ist. Sie alle lobten die wichtige Arbeit des Dombauvereins und die Verdienste seiner Mitglieder für den Erhalt der Kathedrale. Ein weiterer gemeinsamer Punkt aller Ansprachen: die Symbolkraft des Doms, die für ein gutes, versöhnliches Miteinander stehe.

Als Hausherr begrüßte Oberbürgermeister Eger die Anwesenden. Er lobte die sehr gute Kommunikation und Kooperation zwischen den Akteuren rund um den Dom. Die Mitglieder des Dombauvereins würdigte er als wichtige Multiplikatoren für die Belange der romanischen Kathedrale. Von der Standfestigkeit und Gelassenheit des Doms zu lernen, empfahl er angesichts der fortlaufenden Arbeiten an der neuen Außenbeleuchtung des Doms. Er dankte hier Dombaumeister Mario Colletto für seinen Einsatz zur Optimierung der Illumination.

Der Bischof von Speyer Dr. Karl-Heinz Wiesemann sprach von seinem Besuch der Ausstellung „Weltbühne Speyer“ im Historischen Museum der Pfalz. Bei der Schau, die der Ära der großen Staatsbesuche in Speyer gewidmet ist, stehe der Dom im Mittelpunkt. Er strahle eine große geistige und geistliche Kraft aus, sei Zeichen für Versöhnung, Friede und Einheit. Den engagierten Mitgliedern und dem engagierten Vorstand dankte der Bischof für ihren Beitrag zum Erhalt „einer der schönsten Kathedralen der Welt“.

Prof. Dr. Frankenberg betonte die europäische Dimension des Doms. Das Heilige Römische Reich deutscher Nation sei ein europäisches Konstrukt gewesen, kein nationales, so Frankenberg. Der Dom sei somit ein Symbol für Europa. Auch der Vorsitzende des Kuratoriums, Altbundeskanzler Helmut Kohl, habe diese Bedeutung des Doms erkannt und mit seinen Staatsbesuchen versinnbildlicht. Sein, Frankenbergs, eigener Bezug zum Dom reiche bis in seine frühe Kindheit zurück.

Berichte zu den Aktivitäten und der Bilanz des Vereins sowie den Baumaßnahmen am Dom

Der Bericht des Vorsitzenden des Vorstands, Dr. Jung, bot einen detaillierten Überblick über die Arbeit des Vereins. Neue Mitglieder zu gewinnen, nannte Jung dabei als eines der wichtigsten Ziele. Um diesem näher zu kommen, habe man eine Auswertung der bisherigen Mitgliederstruktur vorgenommen. Auch der Werbeflyer des Vereins werde derzeit neu gestaltet. Um künftig noch mehr Geld für den Erhalt des Doms zu erwirtschaften, überarbeite man zudem die als „Dombausteine“ bezeichneten Verkaufsprodukte des Vereins. Hier hob Jung die Bedeutung des neuen Dom-Besucherzentrums, das er als „Erfolgsstory“ bezeichnete, für die Verkaufssteigerung hervor.

Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts war die Rück- und Vorschau auf die unterschiedlichen Aktivitäten und Angebote des Vereins wie wissenschaftlichen Vorträge, Fahrten und Angebote am Tag des offenen Denkmals. In diesem Jahr wird für die neu eingetretenen Mitglieder des vergangenen Jahres erstmals eine exklusive Domführung durch den Domkustos, Domkapitular Peter Schappert, angeboten. Bereits bewährt und stets von großem Erfolg gekrönt ist das jährlich im Dom stattfindende Konzert „Baden schaut über den Rhein“ sowie das im Zwei-Jahres-Turnus stattfindende Benefiz-Golfturnier.

Während seines Berichts lobte Jung immer wieder die gute Zusammenarbeit im Vorstand und hob die Beiträge einzelner Vorstandsmitglieder hervor. Dankend wandte er sich auch an das Domkapitel und hier insbesondere an den Domkustos sowie an dessen Mitarbeiter für deren Unterstützung.

Schatzmeister Winfried Szkutnik berichtete von der zufriedenstellenden Ertragslage des Vereins. Die Einnahmen aus Mitgliederbeiträgen, den Dombausteinen, Spenden, Veranstaltungen und Zinserträgen beliefen sich auf stolze 193.000 Euro. Damit lagen die Einnahmen zwar leicht unter denen des Vorjahres, da jedoch auch die Ausgaben geringer als in 2015 waren, habe sich das Ergebnis insgesamt verbessert, so Szkutnik. In der kommenden Vorstandssitzung werde der Vorstand über die jährliche satzungsgemäße Abführung an das Domkapitel abstimmen. 135.000 Euro seien hier vorgesehen. Rechnungsprüfer Martin Brilla empfahl, den Vorstand zu entlasten, was dann auch ohne Gegenstimmen geschah. In offener Abstimmung unter der Wahlleitung des ehemaligen Bürgermeisters Hanspeter Brohm wurden dann zunächst der Vorsitzende des Vorstands Jung und dann die Beisitzer ebenfalls einstimmig wiedergewählt beziehungsweise im Fall einer neuen Beisitzerin neu gewählt. Ebenfalls per Akklamation wurden in Abwesenheit die stellvertretende Vorsitzende und Schriftführerin Dr. Barbara Schmidt-Nechl und der anwesende Schatzmeister Winfried Szkutnik im Amt bestätigt. Daneben gehören dem Vorstand an: Franz Dudenhöffer, Gabriele Fischer, Helmut Geisert, Dr. Simon Lang und Hans-Joachim Ritter. Als geborene Mitglieder, also auf Grund ihres Amtes sind im Vorstand vertreten: der Dombaumeister, Mario Colletto, der Dompfarrer Matthias Bender und der Domkustos Peter Schappert.

Domkapitular Peter Schappert berichtete in seiner Funktion als Domkustos darüber, für was die Zuwendungen des Vereins verwendet wurden und wofür sie weiterhin benötigt werden. Dabei dankte er dem Dombauverein zunächst für seine zuverlässige Unterstützung des Domerhalts. In seinem Bericht zu den Baumaßnahmen verwies er auf den Erfolg der großen Instandhaltungsmaßnahmen 2015 und 2015, von denen die augenfälligste die Sanierung des Nordwestturms war. 2017 steht die Sanierung der Afrakapelle an. Voruntersuchungen gibt es in der Krypta und am Südwestturm, der dafür teilweise eingerüstet wird.

Während der gut zwei Stunden dauernden Versammlung war das große Engagement und die Verbundenheit aller Anwesenden mit dem Dom zu spüren. Mit insgesamt rund 2.700 Mitgliedern, davon knapp 1.000 aus Speyer, sei aber immer noch „Luft nach oben“, war man sich einig. Wenn Begeisterung wirklich ansteckend wirkt, hat der Verein gute Perspektiven.