Viele mussten per Handzeichen um langsamere Fahrt aufgefordert werden.

Gestern Abend führten die Polizei und die Stadt gemeinsam einen Kontrollabend durch. Ziel war das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken und gleichzeitig bei der bekannten Klientel Präsenz zu zeigen.

Die Fahrzeugkontrollen

Insgesamt waren 40 Beamte der Polizei aus Ludwigshafen und der Bereitschaftspolizei Enkenbach im Einsatz
Insgesamt waren 40 Beamte der Polizei aus Ludwigshafen und der Bereitschaftspolizei Enkenbach im Einsatz

Wir begleiteten ein Kontrollteam bestehend aus 5 Beamten und 2 Beamtinnen einen ganzen Abend . Los ging es in der Rohrlachstraße. In Höhe der Apostelkirche richtete die Ludwigshafener Polizei eine große Kontrollstelle ein. Unterstützt wurde sie von Kräften der Bereitschaftspolizei aus Enkenbach im Landkreis Kaiserslautern.

Pünktlich um 19 Uhr geht es los. Das Wetter spielt allerdings nicht wie erwartet mit. Es regnet und ist kalt. Die stadteinwärts fahrenden Fahrzeuge werden von einer Beamtin verlangsamt oder gestoppt. Sie schaut dann ins Wageninnere, ob sich verdächtige Personen oder Personen die zur polizeibekannten Klientel zählen, darin befinden.

Das Augenmerk heute Abend liegt auf junge Männer, kleine Gruppen und Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen. Während der zwei Stunden, die die Kontrolle andauerte, hatte die Polizei entsprechend der Wetterlage weniger zu tun als erhofft.

Dieser Zeitgenosse war gegenüber den Beamtinnen und Beamten aggressiv. Er musste seinen Kofferraum ausräumen - Was ihm sichtlich mißfiel.
Dieser Zeitgenosse war gegenüber den Beamtinnen und Beamten aggressiv. Er musste seinen Kofferraum ausräumen – Was ihm sichtlich mißfiel.

Alle Kontrollierten verhielten sich bis auf eine Ausnahme ruhig und gelassen. Ein Fahrer begegnete den Beamten aggressiv, weil er um das Warndreieck, den Verbandskasten und die Sicherheitsweste vorzuzeigen, seinen kompletten Kofferraum ausräumen musste. Die Ordnungshüter nahmen es gelassen und liessen sich nicht provozieren. Das Ordnungsgeld wegen fehlender Utensilien konnte er nicht an Ort und Stelle begleichen. Die 15 Euro hatte er nicht dabei. Gleichwohl war es ihm wichtig den Polizisten zu erklären, dass er sehr viel Geld habe und dass das für ihn keine Rolle spielt. Ein typischer Vertreter der Klientel der Polizei, der alle gängigen Klischees erfüllt.

Ein Engländer mit einem Kleintransporter ist sichtlich überrascht als ihm erklärt wurde, dass er nicht mehr weiterfahren darf. Er hat Frau und Kleinkind dabei. Letzteres allerdings ohne einen Kindersitz. In englischer Sprache wird ihm erklärt, dass es Gesetz in Deutschland ist und dass er so nicht mehr weiterfahren kann. Er setzt seine Frau samt Kind an der Kirche ab und macht sich auf den Weg seiner Wohnung, die glücklicherweise in der Nähe liegt um einen Kindersitz zu holen.

Einen kleinen Baseball-Schläger fanden die Beamten bei einem jungen Ausländer im Kleinwagen. Griffbereit auf der Beifahrerseite.
Einen kleinen Baseball-Schläger fanden die Beamten bei einem jungen Ausländer im Kleinwagen. Griffbereit auf der Beifahrerseite.

Kurz vor Ende der Kontrolle fährt ein Kleinwagen vor. Auch er wird von der Beamtin mit der Kelle heraus gewunken. Trotz Regen und Kälte zeigt sich der junge Mann in Flip-Flops und ohne Socken bestens gelaunt. Auch als ein Beamter bei näherem Inspizieren seines Wagens einen kleinen Baseball-Schläger hervorholt.

Um 22 Uhr ist die Fahrzeugkontrolle beendet. Die Einsatzkräfte fahren zur Polizeiinspektion2 um sich zu stärken. Gegen 23 Uhr ist die Personenkontrolle im Bereich Hemshof, Rathauscenter geplant.

 

Die Personenkontrollen

Wir treffen das Team an der BASF am Zugang zur Prinzregentenstraße. Das Einsatzteam besteht aus 4 Männern und 2 Frauen. Auf dem Weg zum Sammelpunkt wird die erste Gruppe junger Männer in einer Seitenstraße einer Personenkontrolle unterzogen. Offenbar handelt es sich um eine Gruppe Italiener.

Der Erste wird rechts von den beiden Beamten kontrolliert - Währenddessen müssen seine Freunde warten bis sie an die Reihe kommen
Der Erste wird rechts von den beiden Beamten kontrolliert – Währenddessen müssen seine Freunde warten bis sie an die Reihe kommen

Zuerst werden die Männer umstellt, dann nehmen sich zwei Beamte jeden einzeln vor. Das bedeutet Taschen leeren, an die Wand stellen zur Untersuchung bis auf die Schuhe. Gesucht wird nach Waffen und Drogen. Alle werden telefonisch überprüft, ob etwas gegen sie vorliegt. Nach 15 min. sind die jungen Männer erlöst und dürfen weiter. Gefunden haben die Polizisten nichts.

Wir laufen weiter. In der Prinzregentenstraße stoßen wir auf ein weiteres Team. Hier sind die Kräfte bereits am kontrollieren von drei Türken. Es folgt das gleiche Procedere. Auch hier finden die Beamten nichts. Eine Personenabfrage bringt ebenfalls kein Ergebnis.

Auch die Schuhe waren zum Schluß wieder dran
Auch die Schuhe waren zum Schluß wieder dran

Wir laufen weiter Richtung Rathauscenter. Direkt am Weg zum Center fällt den Beamten ein Trio auf. Wie sich später herausstellt sind es junge Rumänen. Die Kommunikation, geführt in Englisch erweist sich dennoch als Herausforderung. Zunächst erfolgt wieder die Durchsuchung. Dann will der Verantwortliche des Teams wisssen, wielange die Männer bereits in Deutschland sind, was sie hier machen und wohin sie wollen?

In Englisch erklärt Einer der Dreien sie seien hier um einen Deutschkurs zu machen. Kopfschütteln bei Allen. Sie kennen das zur Genüge. Das wir ständig angelogen werden, daran haben wir uns gewöhnt, sagt ein Mitglied des Teams. Seit drei Monaten hier, Deutschkurs machen und kein Wort Deutsch sprechen. Wir finden das merkwürdig. Das ist längst Alltag bei der Polizei, erklärt man uns.

Ein Trio aus Rumänien wurde in Höhe des Rathauscenters kontrolliert
Ein Trio aus Rumänien wurde in Höhe des Rathauscenters kontrolliert

Am Ende wird bei den Rumänen nichts Relevantes gefunden. Sie dürfen weitergehen. Doch sie laufen in die Richtung zurück aus der sie gekommen sind. Wir haben denen die Party versaut. Die haben jetzt keine Lust mehr weiter zu gehen, sagt ein anderes Teammitglied.

Wir laufen ebenfalls weiter. Wir biegen in den Wirtschaftsweg hinter dem Rathauscenter ein. Dort treiben sich ab und an seltsame Gestalten rum. Doch heute ist hier Ruhe. Niemand kommt uns entgegen. Wir erreichen die Vorderseite des Rathauscenters. Das Team beschließt kurz die Treppen hochzulaufen und die Terrasse des Rathauscenters zu kontrollieren. Alles ruhig. Keine Menschenseele. So wie es sein soll. Alle sind zufrieden.

Kurze Besprechung und sammeln dann ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt
Kurze Besprechung und sammeln dann ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt

Wir machen uns auf den Rückweg. Unten im Rathauscenter laufen wir um das Center herum. Hier bleibt noch Zeit für ein Foto. Natürlich nicht von Vorne. Die Gesichter soll man nicht sehen. Wir finden das in Ordnung und machen unseren Schnappschuss. Als wir den Europaplatz erreichen, kommt über Funk die Meldung, dass der Einsatz beendet ist. Die Zentrale bedankt sich bei den eingesetzten Kräften und wünscht eine gute Heimfahrt.

Am Rathauscenter ein Gruppenbild mit Damen. Danach ging es über den Hemshof wieder zurück zum Transporter
Am Rathauscenter ein Gruppenbild mit Damen. Danach ging es über den Hemshof wieder zurück zum Transporter

Es ist fast 00:00 Uhr. Die Füße tun weh, das Kreuz schmerzt etwas. In einem solchen Tempo sind wir schon lange nicht mehr durch Ludwigshafen gelaufen. Zwei Stunden als körperliche Herausforderung.

Gemeinsam laufen wir zur BASF zurück. Dort verabschieden wir uns vom Einsatzteam. Alle fahren zurück nach Oppau zur Polizeiinspektion2. Dort steigen die Ludwigshafener aus. Der Rest fährt wieder nach Enkenbach in den Stützpunkt der Bereitschaftspolizei.

Mit dem Transporter ging es zurück zur PI2 nach Oppau. Von dort fuhren die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei zurück nach Enkenbach.
Mit dem Transporter ging es zurück zur PI2 nach Oppau. Von dort fuhren die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei zurück nach Enkenbach.

Wir bedanken uns bei der Polizei in Ludwigshafen für die Einladung.