Karlsruhe: Wanderschaft – Filme aus 25 Jahren HfG Karlsruhe – Teil 1

Karlsruhe / Pforzheim – Die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe feiert 2017 ihr 25-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass geht sie mit verschiedenen Editionen ausgewählter Filme in Deutschland auf Reisen. Im Kommunalen Kino Pforzheim werden in den Monaten März bis Mai 2017 drei unterschiedliche Präsentationen stattfinden. Das erste Paket wird am 13. März um 18Uhr gezeigt und umfasst fünf Lieblingsfilme der Genres Animation, Kurzfilm und Dokumentarfilm. Die Filme überraschen durch ihre Originalität, eigene Handschrift und breite Themenwahl. Nach der Vorführung findet ein moderiertes Gespräch mit einigen der AutorInnen statt.

Im Laufe des Jahres wird eine Auswahl von Filmen HfG-Studierender und AbsolventInnen aus den letzten 25 Jahren (Prädiplom-, Diplom- und Übungsfilme, in den Genres Animation, Experiment, Fiktion und Essayfilm) in kommunalen Kinos in Deutschland zu sehen sein. Die kuratierten Programmpakete wurden im Format einer zweistündigen Show zusammengestellt und zeichnen sich durch ihre hohe Qualität aus. In jeder ausgewählten Stadt werden drei der Filmpakete in einem Zeitraum von drei Monaten gezeigt. Freiburg und Karlsruhe folgen zunächst Pforzheim und Mannheim.

Das Projekt „Wanderschaft“ findet dank der Bemühungen von Silvia Mirzenco, Madelaine Merino, Sophia Schiller, Till Gombert, Jonas Piroth und Erik Schöfer statt und wird von Razvan Radulescu, Professor der MK-Film-Abteilung der Hochschule und Christine Reeh, künstlerische Mitarbeiterin, kuratiert und koordiniert.

Christine Reeh betreut seit Oktober 2016 das Projekt, das aus Prof. Radulescus erfolgreichen Bemühungen im vergangenen Jahr hervorgegangen ist, ein Archiv mit den Filmarbeiten der Studierenden und AbsolventInnen aufzubauen.
Sie ist seit dem 1.Januar 2017 auch die neue Geschäftsführerin der Kinemathek Karlsruhe.

Folgende Filme werden am 13. März um 18.00 Uhr im Kommunalen Kino Pforzheim gezeigt:

I. Sweat von Andreas Grindler, 2015, 4 Min
In einem ruhigen Wald, der von Tieren bewohnt wird, wächst auf dem Gipfel eines Zauberbaumes eine attraktive junge Frau aus einer Knospe. Mit ihrem wilden und rhythmischen Tanz lockt sie die Waldbewohner an. Durch eine Kette verstrickter Ereignisse werden schließlich alle von einem psychodelischen Wirbel verschlungen.

II. Das Geschenk von Manuel Kolip, 2013, 17 Min
Weihnachtszeit. Ein pensioniertes Ehepaar freut sich auf den Besuch der Tochter, eine Malerin. Als diese an Heiligabend ein mit viel Liebe angefertigtes Familienportrait als Geschenk überreicht, beginnen die wohlgeordneten Verhältnisse zu entgleisen: das Bild entwickelt ein geheimnisvolles Eigenleben.

III. Panda von Sophia Schiller, 2016, 8 Min
Eine Küche, zwei Tische, drei Köche. Der Alltag und die routinierten Abläufe des kleinen Restaurants öffnen den Raum für die Untersuchung menschlicher Interaktion und Begegnung in einem winzigen Transitraum.

IV. Performing Grace von Lisa Bergmann und Alina Schmuch, 2016, 20 Min
In Heidelberg, in einem Seminar, werden die angehenden Pastoren von einem Schauspiellehrer in Rhetorik und darstellerischen Fähigkeiten geübt. Ein Essay über eine soziale Praxis, die mit dem Geistigen und gleichzeitig dem Materiellen arbeitet. Es werden dabei die Voraussetzungen und Begleitumstände religiöser Andacht untersucht.

V. Herr Berner und die Wolokolamsker Chaussee von Serpil Turhan, 2010, 39 Min
Ein Altersheim in Karlsruhe: Herr Berner liest Heiner Müllers „Wolokolamsker Chaussee“. Der Text führt ihn zurück in seine Vergangenheit. „Genieße den Krieg, denn der Frieden wird grausam sein.“ Herr Berner denkt über die Widersprüche seines vom Krieg geprägten Lebens nach.
Der in schwarzweiss gehaltene Film reflektiert auf subtile Weise über einen vom Alter gezeichneten Menschen, dessen Gewissen nicht zur Ruhe kommt.