Karlsruhe: Neues Betriebshof-Quartier nimmt Gestalt an

Sacker Architekten und Westpol Landschaftsarchitekten überzeugen Jury mit ihrem Entwurf

Karlsruhe – Der ehemalige Betriebshof der kommunalen Verkehrsbetriebe erhält ein neues Gesicht: Bis 2021 soll auf dem Areal an der Durlacher Alle und Tullastraße ein Quartier mit Flächen für Büros und Dienstleistungen entstehen. Am Freitag kürte eine Jury im Bürgerzentrum Südwerk den Sieger des Architekturwettbewerbs, den die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) 2016 ausgelobt hatte. Die Wahl des Preisgerichts, dem unter dem Vorsitz von Professor Tobias Wulf auch zahlreiche Mitglieder des Karlsruher Gemeinderates und Baubürgermeister Michael Obert angehörten, fiel dabei auf den Entwurf des Freiburger Büros Sacker Architekten und Westpol Landschaftsarchitekten aus Basel. Insgesamt hatten 25 Büros ihre Entwürfe für das Projekt eingereicht. Der erste Platz des Wettbewerbs ist mit 72.000 Euro dotiert.

„Die hohe Qualität der Wettbewerbsbeiträge hat uns die Wahl nicht einfach gemacht“, erklärte AVG-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon. „Der Entwurf von Sacker Architekten und Westpol hat uns sowohl aus städtebaulicher und architektonischer Sicht als auch aus der Perspektive der zukünftigen Nutzung am meisten überzeugt. Wir schaffen mit diesem neuen Gebäudeensemble eine attraktive Adresse für Gewerbe und Dienstleistungen. Karlsruhe darf sich auf eine echte Bereicherung für den östlichen Stadteingang freuen“, verspricht Pischon. In den kommenden zwei Jahren sollen die Planungen bis zum offiziellen Spatenstich 2019 weiter vorangetrieben werden, 2021 sollen die Arbeiten entlang der Durlacher Allee und Tullastraße abgeschlossen sein.

Zwei versetzt angeordnete Baukörper und ein Brückenbau bilden dann die klaren Kanten für das neue Quartier „Betriebshof“. Die geforderte Traufhöhe von durchgehend 18 Metern wird entlang der Durlacher Allee und Tullastraße eingehalten, so dass ein respektvoller Umgang zu den benachbarten Gebäuden entsteht. Zwei Öffnungen im Gebäudeensemble sorgen für die notwendige Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung, eine Freifläche am östlichen Grundstücksrand führt den öffentlichen Grünzug aus dem Otto-Dullenkopf-Park in die städtische Bebauung. „Wir haben uns im Rahmen des Wettbewerbs intensiv mit der komplexen Aufgabenstellung beschäftigt und freuen uns sehr, dass unsere Arbeit mit dem ersten Preis honoriert wurde“, erklärt Christopher Höfler von Sacker Architekten.

Die richtige Wahl: AVG-Prokurist Christian Höglmeier und die beiden AVG-Geschäftsführer Ascan Egerer und Dr. Alexander Pischon präsentieren gemeinsam mit Prof. Anke Karmann-Woessner, der Leiterin des Stadtplanungsamtes, Baubürgermeister Michael Obert und dem Preisgerichts-Vorsitzenden Professor Tobias Wulf (v.l.n.r.) den siegreichen Entwurf des Architekturwettbewerbs (Foto: AVG)
Die richtige Wahl: AVG-Prokurist Christian Höglmeier und die beiden AVG-Geschäftsführer Ascan Egerer und Dr. Alexander Pischon präsentieren gemeinsam mit Prof. Anke Karmann-Woessner, der Leiterin des Stadtplanungsamtes, Baubürgermeister Michael Obert und dem Preisgerichts-Vorsitzenden Professor Tobias Wulf (v.l.n.r.) den siegreichen Entwurf des Architekturwettbewerbs (Foto: AVG)

Mit den unterschiedlichen Gebäudetiefen schafft der siegreiche Entwurf vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Das Erdgeschoss bietet Raum für Nahversorger, deren Attraktivität durch die sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gesteigert wird, während in den Etagen darüber Büroeinheiten verschiedener Größe bereitgestellt werden.

In seiner äußeren Erscheinung wird sich das Gebäudeensemble auf die örtliche Baukultur beziehen. „Der gelblich eingefärbte Beton nimmt die Farbigkeit des gelben Sandsteins auf, der auch für die Bauten der Tullastraße und des alten Schlachthofes gegenüber verwendet wurde. Die Reduktion von durchgefärbtem Sichtbeton im Bereich der geschlossenen Fassaden und metallischen Fensterrahmen verleiht dem Gebäude eine zurückhaltende Eleganz“, führt Höfler aus.

Durch die Neugestaltung des Areals eröffnen sich auch für die kommunalen Verkehrsunternehmen neue Perspektiven: Die AVG, die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) und die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) werden ihre Verwaltungsmitarbeiter dann im Osten der Fächerstadt zusammenführen. Eine Brücke verbindet die neuen Büroräume mit dem Bestandsgebäude. Zudem wird im Erdgeschoss ein neues KVV-Kundezentrum in den Gebäudekomplex integriert, welches auch Raum für alle Themen rund um die Mobilität bietet. Über ein Foyer gelangt der Besucher zu den Ausstellungsräumlichkeiten mit wechselnden Präsentationen.

Besichtigung der Modelle möglich

Den Siegerentwurf und die Finalisten des Architekturwettbewerbs präsentiert die AVG der Öffentlichkeit im Panoramasaal an der Tullastraße. Die Modelle können am Donnerstag, 23. Februar, und Freitag, 24. Februar, sowie am Montag, 27. Februar, jeweils zwischen 9 und 11 Uhr besichtigt werden. Besucher werden gebeten, sich vorher am Empfang im Erdgeschoss (Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe) anzumelden.