Trauerfeier für Terror-Opfer von Istanbul

Abschied

Abschied von Eike Mildner

Bad Kreuznach – „Ein großartiger Mensch, einer, der die Welt mit seiner Offenherzigkeit beschenkt hat, ist nicht mehr da.“

Eike Mildner bleibe als lebensfroher, feierfreudiger und reiselustiger Mensch, dem seine Familie sehr viel bedeutete, in Erinnerung. Dies sagte Trauerredner Guido Heddergott bei der Trauerfeier  in der Friedhofskapelle für das Opfer des Terroranschlages am 12. Januar in Istanbul. Rund 100 Gäste – Familienangehörige, Freunde, Repräsentanten des Bad Kreuznacher Stadtrates, Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Bad Kreuznach  – waren der Einladung der Stadt, die durch Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Beigeordneter Udo Bausch vertreten war, gefolgt.

Als Worte des Trostes gab Heddergott ein Sinnspruch von Eike Mildner mit auf den Weg:

„Nicht das Trauern, nicht das Weinen stellt den Wert des Menschen dar. Sicherlich ist das entscheidend, was der Mensch für den Menschen war.“

 Die Jahre 1995/96 waren „ein Wendepunkt“ im Leben von Eike Mildner, so Heddergott. Er lernte „seine Doris“ kennen, die er an deren Geburtstag am 23. Juni 2000 heiratete. Doris Mildner wurde bei dem Anschlag schwer verletzt.  Eike Mildner arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Oberregierungsrat im rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr und danach als Immobilienmakler in Bad Kreuznach. Als Vertreter seines früheren Arbeitgebers war Ministerialdirigent Dr. Ralf Teepe aus Mainz unter den Trauergästen.

„Mitten im Leben sind wir vom Tode umfangen. Auf brutale Weise hat uns der Terroranschlag in Istanbul mit dieser unmenschlichen Wahrheit hier in Bad Kreuznach konfrontiert.“

Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer sprach den Familienangehörigen im Namen der Bürgerinnen und Bürger von Bad Kreuznach ein „tief empfundenes Beileid“  aus. Sie schloss dabei „bewusst die anderen 16 Opfer von Istanbul, unabhängig von ihrer Nationalität und Religion, in unsere Trauer mit ein“.  

Die Oberbürgermeisterin hofft, dass die „Welle des Mitgefühls und der Mitmenschlichkeit“ in Bad Kreuznach anhält und an die Angehörigen gerichtet: „Ihnen Mut gibt, trotz allem Leid wieder mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Lassen Sie uns gemeinsam Kraft aus dem unbegreiflichen Tod schöpfen. Beantworten wir Menschenverachtung mit Menschenfreundlichkeit, hier in unserem eigenen Land und nach Kräften in der Welt.“

„Sie waren unsere Gäste und wir haben Sie nicht beschützen können. Unser Leid ist sehr groß. Bitte vergeben Sie uns“,

war  der türkische Generalkonsul Arif Eser Torun sehr bewegt. Die Türkei empfinde jeden einzelnen Gast als heilig, insbesondere die Gäste aus Deutschland seien sehr wichtig. Dieses Land habe Millionen von Türken und Familien als Gastarbeiter aufgenommen und ihnen eine neue Heimat geboten.

Julia Klöckner übermittelte der Familie von Eike Mildner die Grüße von Bundeskanzlerin Angela Merkel und wünschte in deren Namen „Alles Gute für die Zukunft“ und sprach ihr Beileid aus.  Terror und Gewalt schienen weit weg zu sein und ein Opfer hat nun ein „Gesicht aus der Mitte unserer Stadt. Das war ein Anschlag auf uns alle“, so Klöckner.  

Die Trauerfeier wurde von Sängerin Maryna Bense umrahmt.