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Übergabe der Zertifizierungsurkunde des Diversity-Audit am 13. Februar 2017 in Berlin an (v.l.) Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie Sarah Kirschmann und Dr. Maria Lau vom Projekt Diversität der JGUFoto/©: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Mainz- Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist am 13. Februar 2017 in Berlin für die Entwicklung einer diversitätsorientierten Hochschulkultur im Rahmen des Diversity-Audit des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft mit dem Zertifikat „Vielfalt gestalten“ ausgezeichnet worden.

Damit gehört die JGU zu den bundesweit 25 Hochschulen, die den Prozess bisher erfolgreich abgeschlossen haben, aktuell nehmen weitere 19 Hochschulen am Audit teil. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verfolgt mit dem Audit „Vielfalt gestalten“ das Ziel, die Chancengerechtigkeit in der Hochschulbildung zu erhöhen und zu erreichen, dass Hochschulzugang und Studienerfolg nicht von der kulturellen oder sozialen Herkunft der Studierenden, ihrem Bildungs- und Erfahrungshintergrund oder ihren Lebensumständen abhängen, sondern ihrer individuellen Leistungsbereitschaft und -fähigkeit Rechnung tragen.

„Im Laufe des Auditierungsprozesses haben wir viele wertvolle Erkenntnisse insbesondere zu unserem Schwerpunktthema Chancengerechtigkeit in der Bildung gewonnen. Im Hinblick auf unsere Entwicklungsziele wie etwa die vollständige und gleichberechtigte Teilhabe aller Mitglieder der Universität an universitären Prozessen – unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialer und ethnischer Herkunft, Religion, sexueller Identität und Orientierung, körperlichen Fähigkeiten oder individueller Lebensweise – sind wir ein großes Stück vorangekommen“,

betont Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch, der aktiv in der Diversity-Steuerungsgruppe mitgewirkt hat.

„Das Diversity-Audit war für uns zunächst ein Einstieg in ein Thema, mit dem wir uns in den kommenden Jahren weiterhin intensiv und auch mit Blick auf andere Zielgruppen wie etwa Beschäftigte in Wissenschaft und Verwaltung auseinandersetzen möchten“,

so Krausch.

Der Fokus der Diversitätsaktivitäten liegt nicht in der Nivellierung von Unterschieden, sondern darauf, dass vielfältige Bedürfnisse, Voraussetzungen und Ansprüche stärker in der universitären Lehre, in Prüfungssituationen, bei Verwaltungsabläufen, im Miteinander des universitären Alltags berücksichtigt und darüber hinaus ganzheitlich wertgeschätzt werden. Sowohl die Nutzung der mit Vielfalt einhergehenden Potenziale als auch die Herstellung von Chancengerechtigkeit waren dabei handlungsleitende Motive für die Entwicklung erster Maßnahmenpakete im Rahmen des Audits. Mit Blick auf die zunehmende studentische Vielfalt und deren Implikationen im Lehr-/Lernkontext liegt ein Schwerpunkt nach wie vor in der Gestaltung einer diversitätsorientierten, inklusiven Lehr- und Lernkultur an der JGU. Hier wurden und werden Unterstützungs- und Weiterbildungsangebote, Instrumente und Formate entwickelt, die Lehrende im Umgang mit einer zunehmend diverseren Studierendenschaft unterstützen sollen. Die im Rahmen des Audits initiierten Vorhaben werden in den kommenden Jahren im Rahmen einer Diversitäts-Koordinationsstelle weitergeführt und ergänzt.

In einem nächsten Schritt wird die Johannes Gutenberg-Universität Mainz in einem breit getragenen Prozess eine Diversity-Richtlinie entwickeln, die zum einen allen Mitgliedern der Universität handlungsleitende Orientierung bietet sowie zum anderen die strategischen Entwicklungsziele bis 2020 festlegt und mit Maßnahmen unterlegt.